Vorstellung: Juke wird erwachsen

Nissan hat die zweite Generation des Juke präsentiert, und die ist deutlich erwachsener gestaltet. Die grundsätzliche Coupéform mit der abfallenden Dachlinie und den leicht gedrungenen Proportionen bleibt, dafür ändern sich die Linienführung und die Gestaltung von Front und Heck. Der Kühlergrill wächst deutlich und ist nun dreieckig ausgeführt. An den beiden Unterkanten wird er von einer v-förmigen Metallspange eingerahmt. Das Tagfahrlicht ist nicht mehr knubbelig links und rechts an den Seiten der Motorhaube aufgesetzt, sondern schlitzförmig und führt die Metallspange des Grills nun optisch bis weit in die Seiten fort. Die typischen runden Scheinwerfer bleiben, haben nun aber eine Lichtsignatur in Form eines Y. Die Nebelscheinwerfer und die Schürze darunter sind leicht verändert.
Nissan Juke Illustration
Die Rückleuchten nehmen die Boomerang-Signatur des Vorgängers in ihrer Signatur auf.
Im Profil fällt auf, dass die Linienführung im Blech nun die Radhäuser optisch nicht mehr so weit emporzieht, was den Juke athletischer wirken lässt. Am altbekannten Türgriff für den Fond in der C-Säule hält Nissan fest. Die deutlichste Veränderung am Heck geschieht bei den Rückleuchten. Sie ragen bei der zweiten Generation nicht mehr neben der Heckscheibe nach oben, sind konventioneller als waagerechte Balken ausgeführt. Das Dach schließt in einer deutlich größeren und ausgeformteren Abrisskante ab, insgesamt ist die Linienführung auch hier weniger rund, das spiegelt sich auch in der veränderten Schürze wider.

Abmessungen und Preis

Bei den Abmessungen ist der Juke in alle Richtungen gewachsen. Am meisten legt das SUV in der Länge zu (plus 7,5 Zentimeter), misst nun 4,21 Meter. Bei der Höhe (1,60 Meter) und der Breite (1,80 Meter) kommen jeweils um die drei Zentimeter dazu. Den größten Sprung gibt es beim Radstand, mit 2,64 Metern fällt er ganze zehn Zentimeter größer aus. Trotzdem ist das Auto 23 Kilogramm leichter und laut Nissan durch die Verwendung von hochfestem Stahl auch steifer geworden – beides soll der Fahrdynamik zugutekommen. 
Der neue Nissan Juke kommt Ende 2019 auf den Markt. Preislich geht es bei 18.990 Euro los. Somit ist die Neuauflage in der Basis 2500 Euro teurer als sein Vorgänger. Zum Marktstart bietet Nissan das voll ausgestattete Sondermodell "Premiere Edition" an, für das satte 29.180 Euro fällig werden.

Innenraum: Mehr Platz auf der Rückbank

Neuer Juke kommt auch elektrisch
Bis auf die runde Einfassung des Schaltsacks erinnert kaum etwas an das verspielte Interieur des ersten Juke.
Das erwachsenere Design setzt sich auch im Innenraum fort. Bis auf die runde Einfassung des Schaltsacks erinnert kaum etwas an das verspielte Interieur der ersten Generation. Hinter dem abgeflachten Lenkrad mit deutlich mehr Knöpfen befindet sich nun ein bis zu sieben Zoll großes TFT-Display. Das Armaturenbrett fällt gerader aus, die Bedieneinheit in der Mitte ist deutlich entzerrt. Der größere Bildschirm (acht Zoll) ist aufgesetzt, die Knöpfe sind nun am unteren Rand angebracht. Darunter befinden sich drei Lüftungsdüsen, die in ihrem Design stark an die sogenannten Turbinendüsen von Mercedes erinnern, und noch ein Stockwerk tiefer die optisch abgegrenzte Klima-Bedieneinheit. Die sportlich geformten Sitze machen nicht nur optisch was her. Sie bieten einen guten Mittelweg zwischen Komfort und sportlichem Halt – auch bei schmaleren Fahrern. Ein ausgefallenes Detail ist das optionale Soundsystem in unserem Fotofahrzeug. In den Fahrer- und Beifahrerkopfstützen sind Boxen integriert, die wie Kopfhörer aussehen.
Die gewachsenen Außenabmessungen kommen vor allem der Kopf- und Kniefreiheit auf der Rückbank zugute. Eine Ausfahrt mit der Basketball-Mannschaft ist zwar immer noch nicht ratsam, doch durchschnittlich große Passagiere finden hier ausreichend Platz. Und auch der Kofferraum profitiert von den neuen Maßen. Die Ladeluke ist nun deutlich breiter, und es lassen sich jetzt bis zu 422 Liter unterbringen (bisher 354 Liter). Die Ladekante ist SUV-typisch immer noch etwas hoch.

Fahren: Der Motor kann nicht mithalten

Die Steifigkeit der Karosserie, die Qualität der Materialien und die Geräuschisolierung überzeugen. Selbst mit den 19-Zoll-Rädern unseres Testwagens federt er vernünftig und wird durch sein sicheres, agiles Fahrverhalten dem Namen Juke (= tänzerisch, agil) gerecht. Nur der derzeit einzige Motor, ein Dreizylinder mit 117 PS, kommt da nicht mit. Seriös stellt er seine Leistung zur Verfügung. Arbeitet quasi seine Drehzahl ab. Nie zu laut und sogar überraschend kultiviert, aber leider weitgehend spaßbefreit. Hier geht es zum ausführlichen Fahrbericht.

Ausstattung: Limitierte Edition zum Start

Ausblick auf den neuen Juke
500 Juke kommen in der Premier Edition nach Europa, 50 davon nach Deutschland.

Ab sofort ist eine auf 50 Stück limitierte Premiere Edition des neuen Nissan Juke bestellbar. Die basiert auf der höchsten Ausstattungslinie, ist schwarz lackiert und am roten Dach zu erkennen. Akzente wie die Zierleisten am Schweller und den Schürzen oder die Seitenspiegel sind ebenfalls rot lackiert. Das Sondermodell kostet 29.180 Euro. Gegen eine Anzahlung von 500 Euro lässt sich der Juke Premier Edition online reservieren. Für Individualisten hat Nissan die neue Ausstattung N-Design im Angebot. Hier kann man verschiedene Farbkombinationen für Dach, Karosserie, Innenraum, Stoßfänger, Seitenschweller und Felgen wählen. Unter den Assistenten dürfte die größte Neuerung der ProPilot sein. Wie bereits im Qashqai und im Leaf kann auch die zweite Juke-Generation teilautonom fahren. Außerdem bietet Nissan einen intelligenten Notbremsassistenten mit Fußgänger- und Fahrraderkennung, eine Verkehrszeichenerkennung sowie Spurhalte-, Querverkehr- und Totwinkelassistent an.

Connectivity: Neues Infotainment im Juke

Ausblick auf den neuen Juke
Das neue Infotainment NissanConnect unterstützt Apple CarPlay und Android Auto.
Mit der zweiten Generation zieht das neue Infotainment NissanConnect mit Apple CarPlay und Android Auto in den Juke. Bestandteil des Systems sind TomTom Maps und Echtzeit-Verkehrsinformationen. Zudem lässt es sich auch als WLAN-Hotspot nutzen. Laut Nissan ist der Juke aktuell das am besten vernetzte Auto im Portfolio. Mit der dazugehörigen App kann man das SUV fernentriegeln, Parameter wie den Ölstand oder den Reifendruck außerhalb des Autos kontrollieren oder Routen direkt aufs Navigationssystem schicken. Wer zu Hause einen Google Assistant hat, kann auch per Sprachbefehl einzelne Funktionen aus der Ferne nutzen.

Motor: Ein Dreizylinder zum Marktstart

Zum Marktstart bietet Nissan den Juke ausschließlich mit einem Dreizylinder-Turbobenziner mit 117 PS an. Die Kraft wird per Sechsgang-Schaltung oder Siebengang-DKG an die Vorderräder übertragen. Drei Fahrmodi (Eco, Standard und Sport) sollen das Auto je nach Einsatz und Vorliebe abstimmen. Einen Allradantrieb gibt es nicht. Da das SUV auf einer neu entwickelten Plattform (CMFB) steht, wäre zukünftig auch eine elektrifizierte Variante denkbar. Die dürfte dann aber auf einem Vierzylinder-Benziner basieren.

Fazit

von

Katharina Berndt
Optisch gefällt mir die zweite Generation des Juke deutlich besser als die erste, das SUV ist im Hier und Jetzt angekommen, wirkt sportlich und befreit sich aus der Niedlich-Ecke. Beim Armaturenbrett hat Nissan aus meiner Sicht allerdings etwas übertrieben, im Vergleich zum Vorgänger wirkt es leider etwas überfrachtet.

Von

Katharina Berndt
Tomas Hirschberger