Panamera trifft Yeti trifft Prius
Herr Schmidt sucht sein Glück

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Autos prägen ihre Benutzer. Im Porsche Panamera sind wir andere Menschen als im Toyota Prius oder Skoda Yeti. Was machen Autos aus uns? Und warum eigentlich? Ein Selbstversuch von Bernhard Schmidt.
Eigentlich mache ich ganz gern Camping, doch einmal war es grässlich: Ich parkte einen nagelneuen Rolls-Royce auf Parzelle 29. Hundehüttenzelt, Gaskocher, in Flipflops zur Münzdusche. Das reine Spießrutenlaufen. Andererseits steige ich auch gern in Luxushotels ab, bis auf einmal: Ich reiste in einer bunten Kastenente an. Cool, sagen manche, ich sage: leichte Atemnot, große Schamgefühle. Und warum? Kleider machen Leute, und die Autos, die wir uns anziehen, malträtieren unser Hirn mit der ganzen Schwere ihrer Symbolik. Und jetzt Porsche Panamera, Toyota Prius, Skoda Yeti im Selbstversuch, einer nach dem anderen im ganz normalen Alltag.
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LOHAS heißt Lifestyle of Health and Sustainability

LOHAS heißt Lifestyle of Health and Sustainability (gesunder und nachhaltiger Lebensstil), damit sind die wohlhabenden Großstädter gemeint, die ihre Kinder vom Ballettunterricht zum Yogakurs chauffieren und selbstverständlich nur in Biomärkten einkaufen. Entsprechend benehme ich mich. Mein Ehrgeiz gilt dem Durchschnittsverbrauch und dem Stiften von Frieden auf der Straße. Der Hybrid-Toyota flüstert in mein Ohr, dass die Welt ein höchst lebenswerter Ort ist, dass ich dafür aber ein paar meiner archaischen Triebe opfern müsse. In ihm wird der Verkehr wie von selbst zur sozialen Veranstaltung, und ich spüre das Lächeln der Bäume, wenn ich vorbeirolle. Spaß muss allerdings neu definiert werden. Den gestrigen Genuss mit Brummbrumm erlebt man in ihm nicht. Als zeitgenössischen Spaß serviert er das Betrachten der komplexen Energieströme auf dem Monitor. Kopf-Spaß statt Bauch-Spaß. Die Lautlosigkeit seines E-Antriebs ist dabei eine der Sensationen. Während Porsche Sound-Designer beschäftigt, ist der Prius schon eine Stufe weiter: Er schweigt. Allerdings fährt er nur maximal zwei Kilometer lang still elektrisch, dann kickt der unmelodische Vierzylinder ein.
"Ich spüre konzentriertes Testosteron, die Männer gucken"

"Yeti-Mantra: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein"

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