Rover und MG in China
Comeback der alten Engländer?

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2006 kam für den englischen Traditions-Autobauer MG Rover das Ende. Jetzt spricht alles für ein Comeback. Die chinesischen Eigentümer drängen zurück auf die Insel. Mit neuen Modellen und bewährter Rover-Technik.
Wer heute einen Rover kaufen will, muss zum Gebrauchtwagenhändler. Oder nach China. Dort hat die einst glorreiche englische Traditionsmarke Zuflucht gefunden. Zusammen mit der sportlichen Rover-Schwester MG. Genau genommen wurde 2006 auch gar nicht Rover an die Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) verkauft, sondern nur Patente und Technik des Rover 75. Die Marke MG, der Rest der Rover-Patente und die kompletten Produktionsanlagen in Longbridge übernahm die Nanjing Automobile Corporation (NAC). Der Markenname Rover landete bei Ford und ist seit dem Verkauf von Jaguar und Land Rover im Besitz von Tata Motors. Das Wirrwar hat sich inzwischen gelichtet. Zumindest auf chinesischer Seite. Denn unmittelbar nach dem Deal mit Rover und MG verdonnerte die Parteiführung die bis dato konkurrierenden Unternehmen SAIC und NAC zur Fusion unter dem Dach der SAIC. MG und Rover friedlich vereint in China. Auf Befehl der KP. Wahnsinn.
Die Reste der Rover-Entwicklung kommen zu neuen Ehren

MG und Roewe – auch in China wird gemeinsam entwickelt

Nie ganz weg gewesen
Eigentlich war man ja nie ganz weg. Der Kult-Roadster MG TF wird nach wie vor in Longbridge montiert – mit Teilen, die aus China zugeliefert werden. Ein Modell, das auch mit den neuen Roewe-Modellen funktioneren könnte. Die Technik stimmt. Die Sicherheit auch. Beim chinesischen NCAP-Crashtest holte der Roewe 550 souverän fünf Sterne. Ein Crashtest-Debakel wie es Brilliance in Deutschland wiederfahren ist, scheint somit ausgeschlossen. Was fehlt also zum Neustart in der alten Heimat? Ein bisschen Mut, eine ganze Menge Geld und natürlich passende Dieselmotoren. Die befinden sich laut SAIC bereits in der Entwicklung. Ein Zweiliter-Turbodiesel soll noch 2009 auf den Markt kommen. Mit Jahreszahlen muss man bei chinesischen Autobauern allerdings vorsichtig sein. 2006, kurz nach der Übernahme durch MG und die Rover-Reste, sprach NAC nämlich davon, schon 2008 die ersten Roewe-Modelle nach Europa zu bringen. Das ist lange her. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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