Seat Leon (2020): Connectivity-Check, Displays, Touch, Test
Überzeugt der neue Seat Leon im Connectivity-Check?
—
Der neue Seat Leon ist sportlicher als der Vorgänger und kommt mit neuer Konnektivität. Aber funktioniert das alles? AUTO BILD macht den Connectivity-Check!
Der VW-Konzern hat zum Jahr 2020 alle Kompaktmodelle erneuert. Neben VW Golf, Audi A3 und Skoda Octavia setzt deshalb auch Seat auf eine neue Generation des Leon. Wie gewohnt setzen sich die Spanier dabei durch ein selbstbewusstes Äußeres von den Schwestermodellen ab und gehen auch im Innenraum eigene Wege. Seat schafft annähernd alle Knöpfe im Auto ab und ersetzt sie durch Touchflächen. Zur neuen Modellgeneration gibt es selbstverständlich auch neue Konnektivität. Dank MIB 3 (Modularer Infotainmentbaukasten) erhält der Leon gegen Aufpreis drahtloses Apple Carplay und Android Auto. Außerdem gibt es eine neue Sprachsteuerung, mit der sich auch Fahrzeugfunktionen steuern lassen. AUTO BILD macht den Connectivity-Check und zeigt die Stärken und Schwächen des neuen Seat-Systems.
Top 1: Das Lenkrad

Dank haptischer Knöpfe bleibt das Infotainment unter Kontrolle.
Top 2: Individualisierbarkeit
Indirekt eine Errungenschaft des neuen Lenkrads ist die Individualisierbarkeit des volldigitalen Kombiinstruments. Über zwei Tasten wird der jeweilige Bereich im Tacho ausgewählt, der dann über die Rolle auf der rechten Seite mit neuen Infos befüllt wird. Beide Tuben im Tacho und der mittlere Bereich können dabei individualisiert werden. Die Bedienung ist einfach, logisch und unverspielt. Auch das große Zentraldisplay lässt sich einfach konfigurieren. Vertikale Balken erlauben durch Wischen Zugang zu unterschiedlichen Menüpunkten. Der Aufbau erfordert ein paar Minuten Eingewöhnungszeit, lässt sich danach aber tadellos im Alltag nutzen.
Top 3: Klimabedienung

Wichtige Fahrzeugfunktionen werden per Shortcut auf dem Bildschirm angezeigt.
Flop 1: Verbindungsaufbau mit Apple Carplay

Bei der Aufteilung setzt Seat auf eine vertikale Ausrichtung. Die einzelnen Kacheln sind multifunktional.
Flop 2: Sprachsteuerung
Mit MIB 3 zieht auch in den Leon die neue Sprachsteuerung aus dem Konzernbaukasten von VW ein. Auch im Leon ist die Assistentin auf feste Phrasen festgelegt und versteht andere Satzkonstellationen leider nicht. Außerdem brauchen die einzelnen Anfragen sehr lange, bis sie beantwortet werden. Die Assistentin klingt dabei sehr hölzern und nicht wirklich menschlich. Verglichen mit den Sprachsteuerungen von Mercedes und BMW hinkt das Seat-System deutlich hinterher. Auch der Unterhaltungswert ist bei Seat nicht gegeben. Während das MBUX-System in der A-Klasse einfache Rechenaufgaben lösen kann und Witze erzählt, antwortet der Leon nur mit Unverständnis. Schade, mit Blick auf die Konkurrenz war die Vorfreude auf die VW-Konzernlösung nicht gerade klein.
Flop 3: Touchbedienung schränkt Display ein

Apple Carplay wird nur sehr klein auf dem sonst großen Display dargestellt. Schuld ist die reine Touchbedienung.
Seat beweist, dass es möglich ist, ein gut nutzbares Infotainmentsystem ohne Knöpfe zu realisieren. Die Bedienung ist intuitiv, die Menüführung klar, und die Touchslider erfüllen ihren Dienst zuverlässig. Leider schränkt die Bedienung ohne Tasten die Darstellung auf dem großen Display ein. Die Sprachsteuerung hat sich zum Vorgänger zwar verbessert und kann nun auch Fahrzeugfunktionen wie die Sitzheizung bedienen – gegen den Wettbewerb reicht das aber nicht. Auch die mangelnde Performance bei Apple Carplay und die Ausfallsicherheit muss Seat noch einmal angehen. Im Alltag überwiegen aber die Vorteile des Systems. Verglichen mit den Konzernbrüdern VW Golf, Audi A3 und Skoda Octavia bietet Seat das extrovertierteste Design.
Service-Links