Vergleich Kia Soul/Citroën C3 Picasso/Honda Jazz
Drei Neue im Künstlerviertel

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Talentshow unter freiem Himmel: Citroën, Honda und Kia schicken drei Nachwuchskünstler auf die Freiluftbühne. Wer erntet am meisten Applaus? C3 Picasso, Jazz oder Soul?
Straßenkünstler haben es schwer. Wer das Publikum auf offener Bühne im Handstreich für sich gewinnen will, muss sich von der Masse abheben. Das haben die Kreativen mittlerweile wieder begriffen und Autos geschaffen, die so recht in keine Schublade passen wollen. Mit Charme und Witz überschreiten sie bewusst Grenzen. Kia Soul, Citroën C3 Picasso und Honda Jazz sind solche jungen Wilden, die sich absichtlich zwischen die Stühle setzen. Sie bieten Form und Format zu bezahlbaren Preisen. Wer erhält den meisten Beifall? Einen besonders selbstbewussten Auftritt legt der Kia Soul hin. Er macht auf muskulösen Macho, der sich breitschultrig in den Wind stellt, wo andere Mini-Vans mit uniformem One-Box-Design den Weg des geringsten Widerstands suchen. Auf seinen bulligen 18-Zoll-Rädern ähnelt der 4,10 Meter kurze Soul – wohl nicht ganz zufällig – einem zu heiß gewaschenen Mercedes GLK.
Der Kia Soul hat viel Platz für die Passagiere und wenig fürs Gepäck

Die Einrichtung des Citroën C3 Picasso ist wohnlich und hat Stil

Zudem stimmt der Verbrauch, und spritzig ist der Vierzylinder auch noch. Nicht einmal der 26 PS stärkere Kia fährt dem Jazz davon. Wie auch? Das SUV-ähnliche Kleid des Soul bremst den Vorwärtsdrang ab 150 km/h spürbar, und mit der Durchzugskraft des kernigen 1600ers ist es auch nicht weit her. Hier kann der Citroën auch nicht mehr Punkte einfahren. Er versucht seine Schwäche mit einem sehr kurz übersetzten Fünfganggetriebe zu kaschieren. Das treibt jedoch den Verbrauch nach oben. Also Tempo raus. Und den Geräusch- und Federungskomfort genießen. Der ist deutlich besser als beim Jazz. Die unausgewogene Abstimmung lässt den Japaner auf schlechten Straßen kräftig hoppeln. Obwohl straffer gefedert, arbeitet das Fahrwerk des Kia insgesamt harmonischer, nur Querfugen kommen trocken durch. Dafür huscht er recht flink um die Kurven. Jazz und Picasso sind träger, ihnen liegt mit ihren gefühllosen Lenkungen eher die gelassene Gangart. Die Fahrstabilität ist – dank ESP – aber tadellos. Anders der Kia: Beim obligatorischen Ausweichtest lässt er das Heck weit heraushängen, weil das ESP zu zögerlich eingreift. Gut bei allen: die Bremsen.
Mit wenig Show und viel Talent verdient sich der Jazz den größten Applaus

Wie die drei Straßenkünstler im Vergleich abgeschnitten haben, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.
Fazit
Der spaßige Soul nur auf Platz drei? Da haben wir uns auch gewundert. Und noch mal nachgerechnet. Doch es stimmt, nach Punkten zieht er in diesem Vergleich den Kürzeren. Der Citroën überholt den Kia mit mehr Komfort und Kofferraum. Der Honda Jazz gewinnt sogar zwei Kapitel, ist auch sonst ein eifriger Punktesammler. Und landet damit zu Recht auf Platz eins.
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