Die Wasserstoff-Infrastruktur wächst deutlich: 2022 wurden so viele H2-Tankstellen in Europa eröffnet wie noch nie. Mit den 45 neuen Stationen kommt das Netz nun auf 254 Wasserstoff-Tankstellen. Davon stehen 105 in Deutschland. Weltweit gibt es inzwischen 814 H2-Tankstellen (Stand: 1. Januar 2023). 
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Zum Vergleich: Aktuell gibt es in Deutschland rund 14.400 konventionelle Tankstellen. Es ist also noch viel zu tun. Aber das Wachstum nimmt Fahrt auf, aktuell sind 315 neue Standorte weltweit in Planung. Die zunehmende Dynamik verdeutlicht auch eine Rückschau: Vor sechs Jahren waren es hierzulande erst 50 Stationen. Die erste öffentliche H2-Tankstelle auf der Welt wurde 2002 eingeweiht.

In 37 Ländern weltweit Wasserstoff zapfen

Auch auf anderen Kontinenten wird an dem Netz gewoben: In Asien gibt es 455 Tankstellen, 89 stehen in Nordamerika. Erstmals kann man nun auch in Israel, Kolumbien und Zypern Wasserstoff tanken. Die Zahl der Länder mit H2-Stationen für Autos ist damit auf 37 gewachsen. Einen aktuellen Überblick bietet die Website vom H2stations.
Wasserstofftankstelle in Sachsen-Anhalt
Wasserstoff als Energieträger muss durch Elektrolyse erst erzeugt werden. Bei seiner Fusion mit Sauerstoff entstehen Strom und Wasser.
Bild: DPA
Ein halbwegs blinder Fleck auf dem H2-Tankstellenmarkt ist China: Die Zahl von 138 Wasserstoff-Tankstellen im Reich der Mitte ist nur geschätzt, weil die Datenlage eingeschränkt sei, teilt das Beratungsunternehmen Ludwig Bölkow Systemtechnik mit, dass die Übersichtsseite betreibt.

Jet-Tankstellenkonzern plant H2-Zapfsäulen

In Deutschland, Dänemark und Österreich steht ein weiterer Wachstumsschub bevor: Der Mineralölkonzern Philipps 66, hierzulande durch seine Marke Jet bekannt, hat im vergangenen Jahr ein Joint Venture mit dem Wasserstoff-Versorger H2 Energy Europe geschlossen. Es soll Tankstellen-Know-how und Expertise zum Thema Wasserstoff unter einen Hut bringen.
Gemeinsam wollen die Firmen bis 2026 ein Netz mit rund 250 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland, Österreich und Dänemark aufbauen. Die Interessen entlang der Wertschöpfungskette Wasserstoff sollen aufeinander abgestimmt und ein nachhaltiges Ökosystem geschaffen werden. Als Standorte sind sowohl bestehende Jet-Tankstellen als auch völlig neue Stationen vorgesehen.

Das Ziel von Jet ist ambitioniert, der Kundenkreis aber noch klein

Die neue Firma will Standorte identifizieren und Wasserstoff-Tankstellen für Pkw, leichte und schwere Nutzfahrzeuge bauen. Die Tankstellen sollen ausschließlich mit grünem Wasserstoff versorgt werden.
Toyota Mirai
Aktuell gibt es nur zwei Pkw-Modelle mit Wasserstoffantrieb. Eines davon ist der Toyota Mirai, er kostet ab 76.290 Euro.
Bild: Toyota

Fernziel des Joint Ventures: Wasserstoff soll zum führenden Energieträger für emissionsfreie Mobilität werden. Noch gibt es mit Hyunda Nexo, Toyota Mirai und zukünftig Opels Vivaro-e Hydrogen allerdings nur wenige Wasserstoff-Fahrzeuge auf dem Markt.

Von

Michael Gebhardt