Cupra Ateca, Mini Countryman JCW: Test, Motor, Preis
Auf dem Hochsitz geht die Post ab: Mini Countryman JCW gegen Cupra Ateca
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Vollgas im Duell der Kompakt-SUVs mit Extra-Bums in der 300-PS-Liga: Kann der Mini Countryman John Cooper Works dem Cupra Ateca ans Blech fahren?
Platz 1 mit 274 von 400 Punkten: Cupra Ateca 2.0 TSI 4Drive. Ausgewogen wie ein Golf, mit der Übersicht eines SUV. Der Ateca ist größer, teurer im Testtrimm, aber das rundere Auto. Platz 2 mit 268 von 400 Punkten: Mini Countryman JCW 2.0 All4. Als John Cooper Works eine kleine Rennsemmel. Schnellster auf dem Rundkurs, aber diffuse Lenkung, weniger Platz.
Wir Rückengeplagten wissen es: 65 Zentimeter Sitzhöhe sind eine Wohltat. Mit 64 kommt der Cupra Ateca diesem Idealwert ziemlich nah, aber auch der Mini Countryman ist in der Drive-Life-Balance mit 61 cm ganz gut unterwegs. Und wissen Sie was? Diese Hochsitze gibt’s auch in schnell, sauschnell! Auf dem Hochsitz geht die Post ab!
Schwer in Fahrt: Der Countryman bringt 85 Kilo mehr auf die Waage als der Ateca und fühlt sich wertiger an.
Fangen wir mit dem kleineren an: Mini Countryman John Cooper Works, 4,30 Meter kurz, Allrad, Zweiliter-Turbobenziner mit 306 PS und Achtstufen-Wandlerautomatik. Aber er ist auch ein Dickerchen. 1651 Kilogramm Leergewicht sind 85 mehr als beim Cupra Ateca. Immerhin geben wir dem Mini einen Punkt mehr bei der gefühlten Qualität, und da geht es ja auch um zusätzliches Gewicht. Alles feiner im BMW-Bruder, mehr Liebe zum Detail, zum Beispiel besserer Teppich, mehr Softtouch beim Kunststoff. Und wie bei BMW reicht es, zweimal an der Entriegelung zu ziehen, damit die Haube ohne Schmutzfinger aufgeht. Zwei Gasdruckdämpfer halten sie offen, sodass man nicht wie beim Cupra eine Stange einfädeln muss.
Gebrauchtwagen mit Garantie
20.350 €
MINI JOHN_COOPER_WORKS_COUNTRYMAN, Jahr 2015, Benzin
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Auch beim Alltagsnutzen kann der Ateca überzeugen
Nicht mehr ganz neues Label: Sportliche Seat treten als Cupra an, der Ateca bleibt aber auch praktisch.
Das Stichwort für das VW-Derivat, denn sportliche Seat fangen jetzt mit "C" an. Dem Ateca haben sie den Zweiliter-Turbo mit 300 PS gegönnt, Allrad eingebaut und für die Kraftübertragung das Siebengang-DSG angeflanscht. Was uns gut gefällt: Bei aller Sportlichkeit ist dieser Cupra ein Ateca geblieben. Heißt: Neun Zentimeter mehr Länge (4,39 m), mit 485 bis 1579 Liter der größere Kofferraum (Mini: 450 bis 1390 Liter), der Einstieg hinten ist angenehmer, die Sitze vorn bieten mehr Seitenhalt. Dicker Schaumstoff an den Wangen und sehr bequem, vor allem im Schulterbereich. Da kann der Mini nicht mithalten. Die übrigen Materialien? Umsonst gab es so viel Hartplastik im Ateca sicher nicht vom Zulieferer, aber teuer kann das auch nicht gewesen sein.
Doch dann drückst du den Startknopf im unten abgeflachten Sportlenkrad des Cupra und musst spontan aussteigen und lauschen. Sie haben unserem Testwagen die 3800 Euro teure Akrapovič-Abgasanlage spendiert, vier Endrohre sind zwei mehr als beim Mini, und sie sorgen für doppelt so viel Gänsehaut-Sound. Da kann der Mini auch im "John Cooper Works"-Dress nicht mithalten.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Countryman JCW und Cupra Ateca gehen ins Geld
Teure Sport-SUVs: In der gestesten Version kostet der Ateca 53.480, der Countryman 50.900 Euro.
Wenn der Cupra faucht und hintenraus klötert, als hätten sie den TÜV mit 'ner Kiste Gran Reserva bestochen, müssen sich die Bayern von Mini vor Angst in die Lederhose gemacht haben, bloß jetzt schon die nächste Lautstärke-Norm einzuhalten. Ach ja, bevor wir auf die Piste fahren, noch ein kurzer Blick auf die Preise: Der Mini kostet mit Verstell-Fahrwerk, JCW-Trim (Aerodynamik-Kit, Heckspoiler) happige 50.900 Euro; der Cupra ist mit einem Basispreis von 46.330 Euro zwar einige Tausender "günstiger", aber dann kommt die Akrapovič-Trompete dazu, die Vierkolben-Brembo-Bremsanlage mit allerlei Audi-Stempeln. So landen wir bei 53.480 Euro, fast 2500 Euro mehr als beim Mini. Kleiner Trost: Im Netz gibt es 15 Prozent Rabatt auf den JCW-Countryman, den Cupra Ateca haben wir sogar für 20 Prozent weniger gesehen. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Bildergalerie
Zwei heiße Kompakt-SUVs im Test
Das Fazit: Hoch sitzen ist in. Das geht auch bei Autos,die mit 300 PS und mehr auf dem Rundkurs eine gute Figur abgeben. Hier können sich beide sehen lassen. Der Mini Countryman ist das agilere Auto auf dem Contidrom, aber der Cupra Ateca bietet mehr Auto fürs Geld. Er kann besser Alltag, weil er die entscheidenden Zentimeter größer ist. Wie sich die beiden Testkandidaten auf der Rennstrecke schlagen, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Fangen wir mit dem kleineren an: Mini Countryman John Cooper Works, 4,30 Meter kurz, Allrad, ...
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... Zweiliter-Turbobenziner mit 306 PS und Achtstufen-Wandlerautomatik. Aber er ist auch ein Dickerchen. 1651 Kilogramm Leergewicht sind 85 mehr ...
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... als beim Cupra Ateca. Das Stichwort für das VW-Derivat, denn sportliche Seat fangen jetzt mit "C" an.
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Dem Ateca haben sie den Zweiliter-Turbo mit 300 PS gegönnt, Allrad eingebaut und für die Kraftübertragung das Siebengang-DSG angeflanscht.
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Was uns gut gefällt: Bei aller Sportlichkeit ist dieser Cupra ein Ateca geblieben. Heißt: Mit 4,39 Metern neun Zentimeter mehr Länge ...
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... als der Countryman, der der Maxi unter den Minis ist; ...
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... mit einem annehmbaren Platzangebot in Reihe zwei. Auch Zwei-Meter-Menschen können es hier durchaus länger aushalten.
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Viel Platz gibt es im Ateca, der darüber hinaus auch den bequemeren Einstieg hinten ...
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... und den größeren Kofferraum bietet. Während hier zwischen 485 und 1579 Liter hinter die Heckklappe passen, ...
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... verpackt der Mini nur 450 bis 1390 Liter.
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In unserem Cupra-Testwagen ist eine 3800 Euro teure Akrapovič-Abgasanlage verbaut: Vier Endrohre sind zwei mehr als beim Mini, und sie sorgen für doppelt so viel Gänsehaut-Sound.
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Da kann der Mini auch im "John Cooper Works"-Dress nicht mithalten. Es scheint, als hätten sich die Bayern bemüht, jetzt schon die nächste Lautstärke-Norm einzuhalten.
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Der Mini kostet mit Verstell-Fahrwerk, JCW-Trim (Aerodynamik-Kit, Heckspoiler) happige 50.900 Euro; ...
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... der Cupra ist mit einem Basispreis von 46.330 Euro zwar einige Tausender "günstiger", aber dann kommt die Akrapovič-Trompete dazu, die Vierkolben-Brembo-Bremsanlage mit allerlei Audi-Stempeln. So landen wir bei 53.480 Euro, fast 2500 Euro mehr als beim Mini.
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Aber wir hatten ja eine Verabredung auf dem Contidrom, Rundenzeiten fahren. Und an dieser Stelle lösen wir auf: Der Mini nimmt dem Cupra auf dem knapp 3,3 Kilometer langen Kurs mehr als eine Sekunde ab, ...
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... ist mit 198 km/h Topspeed auch zwei km/h schneller unterwegs. Warum? Eine Mischung aus vielem, Achtgang-Wandler statt Siebengang-DSG, ...
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... 450 Nm Drehmoment im Mini statt 400 im Cupra, und dann kommt der Mini auch schon bei 1750/min aus dem Quark, der Cupra macht später (2000/min) Ernst.
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Subjektiv fährt der Mini SUViger, wiegt eben mehr, hat aber auch die weichere Hinterachse, fährt nicht derart neutral wie der Cupra.
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Und so verlangt John Cooper nach einer geübten Hand, denn auch die Lenkung gibt nicht so genau Rückmeldung wie im Cupra, wird nervös in der Mittellage. Trotzdem steht am Ende mit 1:38,67 Minuten die schnellere Zeit auf der Stoppuhr.
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Wir finden, dass der Ateca ganz schön golfig unterwegs ist und sich nicht nach Hochsitz anfühlt. Er hat eine leichtgängige Lenkung, eine spürbare Seitenneigung, ...
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... ist aber dank Verstellfahrwerk trotzdem nahezu narrensicher zu bewegen, auch wenn er leicht zum Untersteuern neigt. Oder anders: Alles gut bei Fahrwerk und Lenkung, ...
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... nur Motor und Getriebe versauen dem Ateca den Sieg auf der Piste. Der Zweiliter braucht einfach zu lange, bis er vollen Punch hat, und wenn sich dann noch das DSG verschluckt ...
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... und kurz unentschlossen ist, sind das eben die entscheidenden Sekunden. So bleibt die Uhr für den Spanier erst bei 1:39,89 Minuten stehen.
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Platz 2 mit 268 von 400 Punkten: Mini Countryman JCW 2.0 All4. Als John Cooper Works eine kleine Rennsemmel. Schnellster auf dem Rundkurs, aber diffuse Lenkung, weniger Platz.
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Platz 1 mit 274 von 400 Punkten: Cupra Ateca 2.0 TSI 4Drive. Ausgewogen wie ein Golf, mit der Übersicht eines SUV. Der Ateca ist größer, teurer im Testtrimm, aber das rundere Auto.
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Das Fazit: Hoch sitzen ist in. Das geht auch bei Autos, die mit 300 PS und mehr auf dem Rundkurs eine gute Figur abgeben. Hier können sich beide sehen lassen. Der Mini Countryman ist das agilere Auto auf dem Contidrom, aber der Cupra Ateca bietet mehr Auto fürs Geld. Er kann besser Alltag, weil er die entscheidenden Zentimeter größer ist.