Der neue DS 9 zeigt, wie man sich in Frankreich Luxus vorstellt. Mit fast fünf Metern Länge spielt die Limousine größentechnisch in einer Liga mit Mercedes E-Klasse, BMW 5er und Audi A6. Dabei basiert sie auf der EMP2-Plattform, auf der auch der kleinere Peugeot 508 steht – allerdings mit längerem Radstand (rund 2,90 m). Bei den Antrieben setzt DS auf einen Vierzylinder-Benziner, der im Basismodell (ab 47.550 Euro) ohne Elektro-Unterstützung auskommt. Darüber positioniert DS einen Plug-in-Hybrid namens "E-Tens 225" mit 225 PS (ab 52.810 Euro) und 56 Kilometer elektrischer Reichweite. Der Marktstart ist für Sommer 2021 geplant.
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Design und Abmessungen: DS 9 trägt viel Chrom an der Front

Die Front des DS 9 sieht mit dem großen Grill, den leicht grimmig dreinschauenden LED-Scheinwerfern (serienmäßig!) und den vertikalen Tagfahrleuchten imposant aus. Reichlich Chrom um den Grill und ein auf der Haube platzierter Zierstreifen mit feiner Gravur runden den Look ab. Im Profil hat der DS 9 der deutschen Konkurrenz elektrische Türgriffe voraus. Und am Heck funkeln die schmalen Rückleuchten im Wabenmuster mit den Positionsleuchten in der C-Säule um die Wette. Ein Hauch Déesse liegt in der Luft. Die Botschaft ist angekommen.
DS 9
Die Schokoladenseite des DS 9 ist das Heck mit üppigem Chromzierrat und Positionsleuchten in den C-Säulen.
Bild: Roman Rätzke / AUTO BILD
Die Abmessungen im Detail:
Länge: 4,93 m (4934 mm)
Höhe: 1,46 m
Breite: 1,93 m (vorne) / 1,85 m (hinten)
Radstand: 2,89 m (2985 mm)
Kofferraumvolumen: 510 Liter

Innenraum: Überraschend sportlich im DS 9

DS 9
Sportlich für so eine Edel-Limo. Der Innenraum des DS 9 ist in der Performance Line mit Alcantara ausgeschlagen.
Bild: Roman Rätzke / AUTO BILD

Im Innenraum wird es dann ganz unvermittelt sportlich. Die tiefe Sitzposition kennen wir aus dem Technik-Bruder Peugeot 508. Armaturenbrett und Sitzbahnen sind im Fotofahrzeug großzügig mit Alcantara ausgekleidet – und sogar die Mittelkonsole ist mit dem flauschigen Kunststoff bespannt. Zwei Monitore (12,3 Zoll für die Instrumente, 12 Zoll für den Zentralmonitor) sorgen für steten Informationsfluss. Die Darstellung folgt dabei der Devise "Function follows form". Im Mittelpunkt der Grafiken ist die DS-typische Raute. Nichts anderes hätten wir bei DS erwartet. Das Infotainment ist, naja … etwas fummelig. Zwei Menüschritte, um die Sitzheizung einzustellen? Dazu ein ungewöhnlich platzierter Startknopf oberhalb des Zentralmonitors? Ja, der DS 9 ist eben nichts für pragmatische Naturen. Hinten gibt es in der edelsten Ausstattung beheizte und belüftete Massagesitze – das legt nahe, dass der DS 9 auch zur Chauffeurs-Limousine taugt. Durchaus, solange die Herrschaften nicht zu groß gewachsen sind. Dann wird es nach oben ein wenig eng und auch die Oberschenkelauflage könnte größer sein. Der DS 9-Knieraum dagegen ist beeindruckend.

Ausstattung: Viele Optionen für den DS

DS 9
Die B.R.M.-Uhr, die bei betätigter Zündung aus dem Armaturenbrett fährt, ist im DS 9 Serie.
Bild: Roman Rätzke / AUTO BILD

Ganz im Sinne des gehobenen Anspruchs ist die Ausstattungsliste lang. Serienmäßig hat der DS 9 bereits vieles an Bord, was das Leben erleichtert. Dazu gehören unter anderem ein aktiver Müdigkeitswarner, die besagten adaptiven LED-Scheinwerfer, Induktives (Smartphone-) Laden, Apple CarPlay und Android Auto , elektrische Memorysitze, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent und Totwinkelwarner. Gegen Aufpreis kann der DS 9 zudem mit einem aktiven Abstandsregeltempomat samt Stop-and-go-Funktion und einem aktiven Spurhaltesystem ausgestattet werden. Außerdem in der Aufpreisliste sind eine 360-Grad-Kamera, Massagesitze vorne und ein Focal-HiFi-System mit 14 Lautsprechern zu finden. Mehr Komfort für die Fondpassagiere bietet das Lounge-Paket mit klimatisierten Sitzen inklusive Massagefunktion. Wem Nappaleder angenehmer als Alcantara ist, sollte anstelle der Basisausstattung "Performance Line" der Linie "Rivoli" oder "Opera" den Vorzug geben.

Motoren und Technik: DS 9 setzt auf Plug-in-Hybride

DS 9
Den 1,6-Liter-Benziner kombiniert DS stets mit der bekannten Achtgang-Automatik und Hybrid-Bausteinen.
Bild: Roman Rätzke / AUTO BILD

Als Motorisierung dient im DS 9 stets ein Vierzylinder-Benziner mit 1,6 Litern Hubraum. In der zum Marktstart angebotenen Basisvariante leistet er 225 PS. DS kündigt aber bereits eine zusätzliche Einstiegsversion des DS 9 an. Vermutlich dürfte es sich dann um die aus dem Peugeot 508 bekannte 181-PS-Ausbaustufe des 1.6er Benziners handeln. Über den reinen Verbrennern platziert DS insgesamt drei Plug-in-Hybride : Zum Marktstart erhältlich ist die kleinste Version mit 225 PS Systemleistung, 11,9 kWh-Akku und 56 Kilometer reinelektrischer Reichweite. Später folgen ein 250 PS starker Plug-in mit 15,6 kWh-Akku und entsprechend größerer Reichweite sowie die Topmotorisierung mit 360 PS und elektrischem Allradantrieb – baugleich mit dem 508 PSE.
Fazit von Peter Fischer: Der DS 9 ist eine schicke Limousine mit eleganter Aura und typisch französischem Charme. Aber wir müssen ehrlich sein: Der Kundenkreis dürfte – zumindest in Deutschland – recht überschaubar sein.