E-Auto-Markt bis 2030: Verkauf, Absatz, Prognose
Bosch: 2030 sind zwei Drittel der europäischen Neuwagen elektrisch

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Der Zulieferer Bosch prognostiziert, dass 2030 zwei Drittel aller neu zugelassenen Autos in Europa Elektroautos sein werden. Hier ein Blick darauf, wie der E-Auto-Markt gerade wächst – und wo besonders stark.
Bild: DPA
Inhaltsverzeichnis
- Warum sind die Zulassungszahlen gerade niedrig?
- Wachsender Pkw-Markt für 2023 erwartet
- Preise dürften kurzfristig leicht steigen
- Fast 30 Prozent weniger Pkw neu zugelassen
- Jeder dritte Neuwagen in Europa ein Dienstwagen
- Ende der Steuerbefreiung für E-Autos in Norwegen
- E-Auto-Verkäufe in Spanien legen um die Hälfte zu
- Starker Zuwachs bei Vermietungen
- Die Vorhersage für das Jahr 2023
Dem Elektroauto-Markt steht offenbar ein gewaltiges Wachstum bevor: Der Zuliefer-Gigant Bosch geht in einer eigenen Marktanalyse davon aus, dass 2030 weltweit mehr als jedes dritte Neufahrzeug rein elektrisch fährt; in Europa sogar zwei von drei. 2035 soll demnach sogar jeder zweite weltweit neu zugelassene Pkw ein E-Auto sein. "Wir erwarten im Laufe der Dekade einen enormen Wachstumsschub", sagt Markus Heyn von Bosch.
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Der Geschäftsführer des Unternehmensbereichs Mobility Solutions ergänzt: "Unser Geschäft mit Ladediensten wird davon profitieren, denn mit dem Hochlauf der Elektromobilität wächst auch der Bedarf an unkomplizierten und umfangreichen Ladelösungen." Hintergrund: Bosch bietet ein eigenes Ladenetzwerk, das in den nächsten Jahren stark ausgebaut wird. Doch schon aktuell gibt es 450.000 Ladepunkte in 30 Ländern Europas. Über eine Smartphone-App kann jeder Autofahrer die Bosch-Ladesäulen ausfindig machen, dort laden und per Kreditkarten-Funktion bezahlen.
Sollen in sieben Jahren diese beeindruckenden Zahlen Realität sein, muss aber noch ein Ruck durch die Industrie und die Käuferschaft gehen. Denn aktuell sieht es bei den Zulassungszahlen von Elektroautos in Deutschland noch mager aus: 8,8 Prozent weniger Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wurden im Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelassen – und sogar 83 Prozent weniger reine E-Autos als im Dezember 2022. (Zur Kaufberatung E-Auto)
Allerdings sind die Ursachen auch besonderen Umständen zuzuschreiben: Die deutlich geschrumpfte Förderprämie hat die Kaufanreize für Elektroautos zum Jahresende 2022 in Deutschland verringert, für Plug-in-Hybride sind sie sogar ganz entfallen. Das führte Ende 2022 zu einem Run und entsprechend aufgeblähten Zulassungszahlen (denn die Prämie richtet sich nicht nach dem Kauf-, sondern nach dem Zulassungsdatum). Dementsprechend fiel die Nachfrage nach Neujahr in sich zusammen.
Von den im Januar 2023 neu zugelassenen knapp 180.000 Pkw waren 39,1 Prozent mit einem alternativen Antrieb (Elektro, Hybrid, Brennstoffzelle, Gas oder Wasserstoff) unterwegs. Knapp über 15 Prozent aller Neufahrzeuge waren mit einem Elektroantrieb ausgestattet (also sowohl rein elektrischer, Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antrieb) – ein deutliches Minus von über 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gut jeder zehnte Neuwagen war dabei ein reines Elektroauto – ein Rückgang von über 13 Prozent gegenüber Januar 2022.
Trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen wird der Pkw-Markt auch in diesem Jahr wachsen, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Dataforce. Egal auf welchen Autohersteller man in Europa auch schaut: Die Teileversorgung bessert sich langsam, entsprechend kann auch die Fertigung in vielen Fällen langsam wieder hochfahren.

Reine E-Autos hatten es Anfang 2023 schwer. Doch die Lage dürfte sich wieder verbessern.
Bild: DPA
Da die Nachfrage jedoch weiterhin recht hoch ist, haben viele Hersteller Probleme mit dem Nachschub, weil sie erst einmal die Auftragsbestände – zum Teil noch aus Ende 2021 und der ersten Jahreshälfte 2022 – abarbeiten müssen.
Wenig ändert sich derweil an den Preisen – diese waren bereits 2022 so hoch wie nie und dürften 2023 nochmals leicht steigen. (Das kosten die zehn beliebtesten E-Autos mit neuer Prämie!)
Jüngst erhöhte Volkswagen als größter Autohersteller Europas die Preise um rund vier Prozent. Zusätzlich zu den hohen Neu- und Gebrauchtwagenpreisen in Deutschland und gleichermaßen in Europa sind die Lebenshaltungskosten weiter gestiegen, die Inflationsrate liegt in vielen Staaten noch immer zwischen sechs und zehn Prozent.
Die generell angespannte Lage auf dem Automobilmarkt dürfte sich in den kommenden Monaten kaum ändern. Selbst wenn Produktion und Neuzulassungen leicht anziehen, sind die hohen Verkaufszahlen vor der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine noch in weiter Ferne. So wurden in 2022 fast 30 Prozent weniger neue Pkw zugelassen als im Durchschnitt der Vor-Pandemie-Jahre 2016 bis 2019.
Daran sind nicht nur die zurückhaltenden Privatkunden Schuld, sondern insbesondere auch die Firmen als Fahrzeughalter. Mittlerweile ist, abhängig vom jeweiligen Land, jeder dritte Neuwagen in Europa ein Firmenfahrzeug. Und viele Unternehmen bangen unverändert um ihre wirtschaftliche Zukunft und verschieben Anschaffungen in die Zukunft.
Positiv könnte sich jedoch auswirken, dass immer mehr Flottenbetreiber – egal ob kleiner Gewerbetreibender oder Großkonzern – seinen Fuhrpark auf elektrische Fahrzeuge umstellt. Die einst so beliebten Dieselmodelle sind zumeist kein Thema mehr.
Besonders schwierig war der Start ins neue Jahr 2023 im Elektro-Vorzeigeland Norwegen. Vor einigen Jahren führte der skandinavische Staat üppige Steuerbefreiungen ein, um den Absatz von Elektroautos im eigenen Land anzukurbeln – was prächtig funktionierte. Insbesondere der Wegfall der 25-prozentigen Mehrwertsteuer machte sich überaus positiv auf die Elektrozulassungen bemerkbar.

Die Kaufprämie für E-Autos sank zum Jahreswechsel 2022/2023 von maximal 9000 Euro auf höchstens 6500 Euro.
Bild: DPA
Doch diese Regelung fiel zum 31. Dezember 2022 weg, sodass die Zulassungen im Januar um 77 Prozent abstürzten. Der Marktanteil von batterieelektrischen Fahrzeugen liegt aktuell bei 67 Prozent und damit deutlich niedriger als vor einem Jahr (Januar 2022: 84 Prozent). Damit ist die Zahl aber noch immer doppelt so hoch wie in allen anderen europäischen Ländern im vergangenen Jahr. (So funktioniert ein E-Auto)
In den großen fünf europäischen Staaten stiegen die Zulassungszahlen um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Spitzenreiter bei den Neuzulassungen war Spanien mit einem Zuwachs von 50 Prozent – die Vorjahreszahlen waren dort allerdings auch sehr schwach.
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Licht und Schatten gab es in den Niederlanden, die ebenfalls stark auf alternative Antriebe fokussiert sind. Der dortige Automarkt startete im Januar 2023 mit knapp 33.000 Neuzulassungen, ein Zuwachs von 6,5 Prozent im Vergleich zu 2022. Ähnlich wie in Deutschland folgte auf einen starken Dezember ein etwas schwächerer Januar. Nach Angaben von Dataforce habe das ebenfalls an vorgezogenen Käufen gelegen, sodass sich die Marktleistung in den kommenden Monaten weiter verbessern sollte.
Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Vertriebskanälen. Der Privatmarkt ging um 15 Prozent zurück, während die Vermietungen (plus 52 Prozent) und der Bereich Händler- und Herstellerzulassungen mit einem Zuwachs von 42 Prozent stark zulegten.
Prozentual sehen die Analysten die größten Steigerungspotenziale bei den Autovermietern. Diese haben ihren Fahrzeugbestand seit Pandemiebeginn stark abgebaut. Unabhängig davon nimmt der Konkurrenzkampf zu, weil immer mehr chinesische Hersteller nach Europa drängen.
Prozentual sehen die Analysten die größten Steigerungspotenziale bei den Autovermietern. Diese haben ihren Fahrzeugbestand seit Pandemiebeginn stark abgebaut. Unabhängig davon nimmt der Konkurrenzkampf zu, weil immer mehr chinesische Hersteller nach Europa drängen.
Unterm Strich prognostiziert Dataforce für die 30 betrachteten europäischen Märkte in 2023 ein Fahrzeugvolumen von 12,7 Millionen Pkw – immerhin eine Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das wäre trotz der zweistelligen Steigerung immer noch ein Fünftel weniger in Relation zum Volumen vor 2020.
Nach der jüngsten Entscheidung der Europäischen Union, Neuzulassungen von Verbrennermodellen ab 2035 weitgehend zu verbieten, werden sukzessive mehr Fahrzeuge über rein elektrische Antriebe verfügen. 2022 lag der Anteil der Elektrofahrzeuge in den EU-Staaten bei gerade einmal 13,3 Prozent.
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