Welche Autobauer machen wirklich glücklich – und welche Modelle? Der J.D. Power Report bringt es ans Licht. Mercedes-Besitzer sind die zufriedensten Autofahrer Deutschlands.
Der Mercedes-Stern strahlt wieder! Nach fünf Siegen von Toyota, zweien von Honda und einem von Daihatsu gewinnt mit Mercedes erstmals ein deutscher Hersteller die Markenwertung des J.D. Power Reports. Deutschland ganz oben, denn auch BMW (2.) und Audi (6.) sind unter den Top Ten. AUTO BILD beantwortet die wichtigsten Fragen. J.D. Power Report – was ist das? J.D. Power ist ein renommiertes Marktforschungsunternehmen aus den USA, das weltweit Autofahrer befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Fahrzeug sind. Seit 2002 gibt es die jährliche Untersuchung in Deutschland – bei den Herstellern schlagen die Zahlen ein wie eine Bombe.
Ein Koreaner hinter zwei Deutschen: Der Hyundai Santa Fe landet auf Platz drei der Gesamtwertung.
Wie funktioniert die Umfrage? Die Marktforscher haben 16.330 Autofahrer nach ihren Erfahrungen mit ihrem Fahrzeug und dem Hersteller befragt. Die Teilnehmer fahren ihren Wagen seit etwa zwei Jahren und haben im Schnitt auf 34.000 km reichlich Erfahrung sammeln können. Wichtig: In die Wertung schaffen es nur Modelle, für die mindestens 50 auswertbare Antworten vorliegen. Bei der Hersteller-Wertung müssen es mehr als 100 Antworten sein. Daher fiel der Vorjahressieger Daihatsu aus der Wertung – zu wenig Feedback!
Kann man Zufriedenheit messen? Zugegeben: Audi A8 und Dacia Logan in einer Wertung klingt erst einmal unlogisch. Aber es geht hier um Folgendes: Werden die Erwartungen, die man beim Kauf in das eigene Auto hatte, erfüllt? Im Detail geht es um vier Kagegorien. Die Attraktivität des jeweiligen Autos geht mit 32 Prozent am stärksten ins Gesamtergebnis ein, es folgen die Punkte Qualität und Zuverlässigkeit (26 Prozent), Unterhaltskosten (22) und Service mit 20 Prozent. Welchen Nutzen bietet die Umfrage? Hier haben Autofahrer ihr Votum abgegeben, die mehr als 550 Millionen Teskilometer absolivert haben. Und die sollten wissen, welche Autos glücklich machen.
2010 sind es die Fahrer des BMW X5, die ihrem Fahrzeug das mit Abstand beste Zeugnis ausstellen. Auch nach durchschnittlich über 30.000 Kilometer Laufleistung sind X5-Fahrer durchweg überzeugt von den Talenten des 4,86 Meter langen Allradlers. Sie bekommen exakt das, was sie beim Kauf des Fahrzeugs erwarten. Mehr noch: Der X5 übertrifft die Erwartungen sogar noch in einigen Punkten. Dabei bleibt aber trotzdem noch Luft nach oben und die Erkenntnis, dass auch der X5 kein perfektes Auto ist. Schließlich erreicht das große Bayern-SUV keine 100 Prozent im Qualitätskapitel. Seine Detailwerte in den anderen Bereichen verschaffen ihm aber einen sicheren Vorsprung. Mit einem Zufriedenheitswert von 89,6 Prozent gewinnt der X5 die 2010er-Modellwertung. Auf dem zweiten Platz landet der Vorjahressieger Mercedes CLK (88,2 Prozent). Bronze bekommt der Hyundai Santa Fe (88,0).
In der Kategoriewertung siegt bei den Kleinstwagen der Kia Picanto, bei den Kleinwagen der Nissan Note. In der Unteren Mittelklasse hat der Mazda3 die Nase vorn, in der Mittelklasse der Toyota Prius. Rang eins in der Premium-Mittelklasse sichert sich die Mercedes C-Klasse, der Titel in der Oberklasse geht an den Audi A8. Der Mercedes CLK gewinnt die Kategorie Sportwagen, bei den Vans liegt der Ford S-Max, bei den SUV und Geländewagen der BMW X5 vorn. Die Herstellerwertung geht an Mercedes (83,8 Prozent), den zweiten Platz teilen sich BMW und Dacia (83,6). Die offizielle Pressemitteilung gibt es hier als PDF-Download.
Die Sieger der Fahrzeugklassen im J.D. Power Report 2010
Klasse
Modell
Zufriedenheitsindex
Kleinstwagen
Kia Picanto
81,5
Kleinwagen
Nissan Note
84,6
Untere Mittelklasse
Mazda3
85,6
Mittelklasse
Toyota Prius
84,9
Premium-Mittelklasse
Mercedes C-Klasse
83,5
Oberklasse
Audi A8
85,8
Sportwagen
Mercedes CLK
88,2
Vans
Ford S-Max
85,6
SUV und Geländewagen
BMW X5
89,6
Top 10 der Markenwertung im J.D. Power Report 2010