Vorstellung: C 43 ab sofort mit Vierrohrauspuff

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Video: Mercedes-AMG C 43 Coupé (2018)

Erste Fahrt im neuen C 43

Mehr Power für den Einstiegs-AMG: Parallel zum C-Klasse Facelift verpasst Mercedes-AMG auch dem C 43 ein Update – und damit ein paar PS mehr. Ab sofort leistet der Dreiliter-V6 390 PS statt bisher 367 PS, das maximale Drehmoment bleibt bei unveränderten 520 Nm. Neben der Motorisierung unterscheidet sich der 43er künftig durch den AMG-Kühlergrill mit Doppellamelle vom Standardmodell. Alle "zivilen" C-Klassen mit AMG-Line tragen dafür ab sofort den Diamantgrill (bisher nur Coupé und Cabrio). Zusätzlich wurde die Frontschürze des C 43 aggressiver gestaltet. Neu sind hier die zusätzlichen Luftleitbleche (Aircurtains), die den Luftstrom effizienter leiten sollen. Im Profil fallen die neuen AMG-Leichtmetall-Felgen auf. Serienmäßig steht der 43er auf 18-Zoll-Rädern, optional gibt es 19-Zöller. Die auffälligste Änderung gibt es am Heck: Statt der bekannten Auspuffrohre bekommt das C 43 Facelift jetzt vier runde Endrohre. Ab Juli 2018 steht der aufgefrischte Mercedes-AMG C 43 in vier Karosserievarianten beim Händler. Die Limousine bleibt weiterhin die günstigste Möglichkeit, C 43 zu fahren – los geht's ab 60.184 Euro. Das C 43 Coupé startet bei 64.456 Euro, die Neungang-Automatik und Allradantrieb 4Matic sind Serie. Die schwächere Konkurrenz von Audi und BMW beginnt bei 62.500 Euro für den 354 PS starken Audi S5, für das 326 PS starke BMW 440i xDrive Coupé werden 56.990 Euro fällig.

Innenraum: Supersport-Anzeige nur im AMG

Frischekur für den Einstiegs-AMG
Auch im Innenraum ein echter AMG: Das neue AMG-Lenkrad ist auf Wunsch auch mit Einsätzen in Mikrofaser Dinamica erhältlich.
Mercedes hält sich bei der Überarbeitung des Innenraums dezent zurück, spendiert dem frischen C 43 aber neue Features. So lassen sich die sehr komfortablen AMG-Performance-Sitze erstmals in drei Stufen klimatisieren. Das Cockpit ist ab dem Facelift optional mit einem 12,3 Zoll großen Kombiinstrument bestückt. Serienmäßig setzt das Faceliftmodell weiterhin auf ein klassisches Zwei-Tuben-Kombiinstrument und einen Siebenzoll-Bildschirm oberhalb der Mittelkonsole. Gegen 893 Euro Aufpreis bieten die Schwaben das volldigitale Instrumentendisplay in 12,3 Zoll an, das das Geld auf jeden Fall wert ist. Die Darstellungsmöglichkeiten sind extrem vielfältig – es stehen allein drei verschiedene Stile zur Verfügung. Exklusiv für die AMG-Modelle ist die Supersport-Darstellung, bei der der Drehzahlmesser groß in der Mitte platziert ist. Links und rechts davon lassen sich AMG-spezifische Informationen wie Ladedruck oder G-Kräfte darstellen. Auch Getriebe- und Öltemperatur lassen sich auf dem neuen volldigitalen Display anzeigen. Das neue, unten abgeflachte AMG-Lenkrad ist nun mit den aus anderen Modellen bekannten Touchflächen zur Bedienung des Infotainments versehen. Genau wie bei dem normalen C-Klasse Facelift wandern die Tempomat- und Fahrassistenzeinstelungen ebenfalls direkt ins Lenkrad. Die Griffbereiche sind ab Werk mit perforiertem Leder bezogen, oben befindet sich eine 12-Uhr-Marke. Wichtig für AMG-Fans: Gegen Aufpreis ist das angenehm dicke Lenkrad auch weiterhin mit Einsätzen in Mikrofaser Dinamica erhätlich. Alle mit Leder oder Ledernachbildung bezogenen Teile (Lenkrad, Sitze, Armaturenbrett, Türverkleidungen) des Innenraums tragen beim C 43 rote Ziernähte. Sitzposition und Verarbeitungsqualität lassen keine Wünsche offen.

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Mercedes C-Klasse Facelift (2018): W205, Motoren, Fotos
Mercedes C-Klasse Facelift (2018): W205, Motoren, Fotos
Mercedes C-Klasse Facelift (2018): W205, Motoren, Fotos
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Mercedes C-Klasse Facelift (2018): Preise, W205, Motoren, Fotos

Fahren: Der C 43 fährt wie ein echter AMG

Frischekur für den Einstiegs-AMG
Die Mehrleistung ist nicht spürbar – schneller als Audi S5 und BMW 440i war der C 43 schon vor dem Facelift.
Im C 43 stehen fünf Fahrmodi zur Verfügung: "Glätte", "Individual", "Comfort", "Sport" und "Sport+". Wir starten in "Sport" – der C 43 will ja schließlich ein echter AMG sein. Schon auf den ersten Metern wird klar, dass das AMG Ride Control-Fahrwerk sportlich straff abgestimmt ist. Hier haben die Ingenieure im Vergleich zum Vorfacelift ein wenig Feintuning betrieben. Gleiches gilt auch für den Motor: Der Dreiliter-V6 leistet dank neuer Turbolader und erhöhtem Ladedruck (1,1 bar) jetzt 390 PS statt bisher 367 PS. Das maximale Drehmoment bleibt bei unveränderten 520 Nm, liegt dafür bereits bei niedrigen 2500 U/min an. Wer einen schweren Gasfuß hat, ist mit dem C 43 gut bedient, schließlich kommt das Einstiegsmodell serienmäßig mit 4Matic in die AMG-Welt. Auch bei Nässe hat das Coupé in unserem Test keinerlei Traktionsprobleme und hält die Spur auch in schnellen Kurven sicher. Der Allradantrieb ist mit einer Verteilung von 31/69 Prozent bewusst hecklastig ausgelegt, Driften gehört allerdings nicht unbedingt zu den Paradedisziplinen des C 43. Das kann der große Bruder C 63 mit bis zu 510 PS und Hinterradantrieb deutlich besser. Wer in 4,7 Sekunden auf 100 km/h will, der sollte in den kompromisslosen Modus "Sport+" wechseln: Sofort wird die Leerlaufdrehzahl erhöht, und die Auspuffklappen stellen auf Durchzug. Mercedes-AMG nennt diese Soundstufe bewusst "Powerful", und so klingt der C 43 auch. Was die reine Lautstärke angeht, ist der "kleine" AMG auf Augenhöhe mit dem C 63. Klangtechnisch unterscheiden sich V6 und V8 aber deutlich. Auf Dauer kann der helle Sound des C 43 nervig werden, zumal die Klangkulisse inklusive des Sprotzelns bei Gaswegnahme immer gleich und damit sehr berechenbar ist. Aber Mercedes-AMG hat natürlich mitgedacht: Per Tastendruck lässt sich der Sound auch in "Sport+" auf "Balanced" stellen, und schon ist der C 43 für die Langstrecke gerüstet.

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Neue Mercedes-AMG (2020 und 2021)
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Neue Mercedes-AMG (2021)

Der "Sport"-Modus ist der beste Kompromiss

Dazu sollte aber auch in den "Sport"-Modus gewechselt werden. Denn der "Sport+"-Modus ist definitiv nichts für die Stadt oder die Autobahn. Das Neunganggetriebe ist meganervös und schaltet bei jeder kleinsten Gaspedalbewegung hektisch runter. Ein Beispiel: Bei 90 km/h ist der C 43 im "Comfort"-Modus im neunten Gang unterwegs, während das Getriebe bei der gleichen Geschwindigkeit in "Sport+" stur den fünften Gang hält. Gefühlt sind die Fahrstufen sieben, acht und neun in "Sport+" komplett überflüssig. Die Rennstrecke mal außen vor, ist der "Sport"-Modus beim C 43 der beste Kompromiss. Die Lenkung ist sehr direkt, aber nicht übertrieben spitz, und das Fahrwerk federt sehr ausgewogen. Nach rund 200 Kilometern mit relativ großem Vollgasanteil zeigt der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 14,1 l/100 km an. Vollgas ist ein gutes Stichwort, denn die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (Topspeed 258 laut Tacho) erreicht der C 43 zügig. Da ist und bleibt allerdings Schluss. Mercedes-AMG bietet für den Einstiegs-AMG kein Driver's Package an. Wer schneller als 250 km/h fahren will, der bestellt den ebenfalls aufgefrischten C 63. Wer auf V8-Sound steht, sowieso.

Ausstattung: Mehr Glanz mit AMG-Optik-Paket

Frischekur für den Einstiegs-AMG
Der C 43 erhält zwei Doppelrohr-Auspuffblenden. Sie ähneln denen der 53er-Modelle.
Der kleinste AMG hat serienmäßig ein Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung, den permanenten Allradantrieb 4Matic und die Neungangautomatik am Start. Auch 18-Zöller und der Vierrohrauspuff gehen aufs Haus. Das AMG Ride Control Fahrwerk mit Vierlenker-Vorderachse, 19-Zoll-Felgen und das AMG-Optik-Paket bieten die Affalterbacher gegen Aufpreis an. So werden bestimmte Elemente wie der Frontsplitter, die Abrisskante am Heck und die Seitenschwellereinlagen in glänzendem Schwarz geliefert. Die sehr empfehlenswerten AMG-Performance-Sitze sind im C 43 erstmals klimatisiert, kosten aber natürlich Aufpreis.

Connectivity: Zwei Bildschirmgrößen und AMG Track Pace App

Das Widescreen-Cockpit oder MBUX sucht man im gelifteten 43er vergebens. Serienmäßig kommt das Infotainment-System mit einem Siebenzoll-Monitor in den C 43. Optional steht noch eine Version mit 10,25 Zoll zur Auswahl. Wer das große Display bestellt, der kann zwischen drei verschiedenen AMG-spezifischen Darstellungen wählen (Klassisch, Sportlich, Supersport). Auch der kleinste AMG bekommt ein eigenes AMG-Menü, das verschiedene Informationen an den Fahrer weitergibt, darunter Motor- und Getriebeöltemperatur, aktueller Status des Antriebs und des Fahrwerks, G-Kräfte-Anzeiger sowie eine Stoppuhr für Rundenzeiten. Deutlich umfangreicher fallen diese Informationen mit dem optionalen "Track Pace"-Datenlogger aus. Hier werden Daten wie die Beschleunigung oder die Geschwindigkeit zehnmal pro Sekunde aufgezeichnet, hinzu kommen Angaben über die Runden- und Sektorenzeiten. Anhand der Daten kann laut Mercedes das Fahrverhalten analysiert und dadurch auch verbessert werden. Das Angebot richtet sich an Personen, die ihren AMG abseits öffentlicher Straßen auch auf der Rennstrecke bewegen wollen. Bekannte Rundkurse wie der Nürburgring sind im System hinterlegt. Über eine Smartphone-App lassen sich die gewonnenen Daten auf das Smartphone spielen und so mit Freunden über soziale Medien teilen.

Motor: Bekannter V6 mit mehr Leistung

Frischekur für den Einstiegs-AMG
Der Dreiliter-V6 bleibt – jetzt allerdings mit 23 PS mehr Leistung. Drehmoment und Beschleunigungswerte bleiben unverändert.
Unter der Haube des aufgefrischten C 43 steckt noch immer der gleiche Dreiliter-V6-Biturbo-Motor wie im Vorgänger. Allerdings ließen es sich die Ingenieure nicht nehmen, dem Triebwerk 23 Extra-PS zu spendieren. Der Leistungszuwachs ist auf neue Turbolader und einen auf 1,1 Bar erhöhten Ladedruck zurückzuführen. Nun leistet das bewährte Aggregat 390 PS. Am Drehmoment ändern die Affalterbacher nichts, es bleibt bei 520 Nm. Trotz Extra-PS bleiben die Beschleunigungswerte gleich. Genau wie der Vorgänger beschleunigt der C 43 in 4,7 Sekunden (T-Modell: 4,8 Sekunden) von 0 auf 100 km/h. Übersetzt wird der Motor durch das AMG Speedshift TCT 9G-Getriebe, das mit einer für den C 43 eigens abgestimmten Software kürzere Schaltzeiten realisieren soll. Die Limousine ist ab 60.184 Euro zu haben, das T-Modell kostet 61.850 Euro. Für das Coupé werden mindestens 64.456 Euro fällig. Für die offene Version müssen die Käufer mindestens 68.454 Euro auf den Tisch legen. Marktstart ist im Juli 2018.

Technische Daten: 23 Extra-PS für den C 43

Mercedes-AMG C 43 Coupé • Motor: 3,0-Liter-V6 Biturbo • Hubraum: 2996 ccm • Leistung: 287 kW (390 PS) • Maximales Drehmoment: 520 Nm • Getriebe: Neungang-Automatik • Antrieb: Allradantrieb • Verbrauch: 9,5 l/100 km • 0-100 km/h: 4,7 Sekunden • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch begrenzt) • Preis: ab 64.456 Euro.

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Mercedes-AMG C 43 4Matic (2018): Preis, Coupé, Motor, PS
Mercedes-AMG C 43 4Matic (2018): Preis, Coupé, Motor, PS
Mercedes-AMG C 43 4Matic (2018): Preis, Coupé, Motor, PS
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Mercedes-AMG C 43 4Matic (2018): Preis, Coupé, Motor, PS

Jan Götze

Fazit

Der C 43 profitiert vom Facelift der C-Klasse und geht als echter AMG durch. Fahrwerk, Lenkung und Motor harmonieren jetzt noch besser. Die Mehrleistung ist zwar nicht zu spüren, macht sich aber gut am Stammtisch. Allein wegen des Sounds und der Optik würde ich allerdings zum C 63 greifen.