Vorstellung: Der G 63 steht ab Juni 2018 beim Händler

Erste Infos zum G 63
In der Seitenansicht ist der neue G 63 nur an Details wie den Spiegeln, den 22-Zoll-Felgen und den abgerundeten Türkanten erkennbar.
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Video: Mercedes-AMG G 63 (Genf 2018)

585 PS im Power-Offroader

Fußballprofis und Rapper können aufatmen: Mercedes bringt die neue G-Klasse als G 63! Der einfache Grund: Der Offroader hat nicht nur Kultstatus, sondern verkauft sich in Russland oder den arabischen Emiraten überdurchschnittlich gut. Laut Mercedes ist in gewissen Märkten fast jede zweite G-Klasse eine AMG-Version. Der ausgelaufene G 63 hat noch auf den 5,5-Liter-V8-Biturbo gesetzt – mit der neuen Generation kommt auch im G 63 die Motor-Allzweckwaffe des Vierliter-V8-Biturbo zum Einsatz. Im kantigen G leistet der V8 585 PS, das sind 14 PS mehr als bisher und genau so viel wie im AMG GT R. Auch optisch hat Mercedes-AMG Hand angelegt. Die größten Unterschiede betreffen die Front: riesige Lufteinlässe in der Schürze und der Panamericana-Grill mit senkrechten Streben verraten die AMG-Version der G-Klasse. Optional bietet Mercedes zudem einen Edelstahl-Rammschutz für den unteren Teil der Front an. Für den massiven Auftritt sorgen verbreiterte Radläufe, die auch gleichzeitig Platz schaffen für die neuen 22-Zoll-Felgen. Der neue G 63 ist ab sofort bestellbar, die ersten Kundenfahrzeuge sollen ab Juni 2018 zum Basispreis von 148.435 Euro ausgeliefert werden.

Innenraum: Kaum Veränderungen zur normalen G-Klasse

Die ersten Infos zum G 63
Das Cockpit übernimmt das Topmodell vom G 500. Neu ist das AMG Performance-Lenkrad mit Nappaleder im Griffbereich.
Den Innenraum inklusive Lüftungsdüsen, die die Rundscheinwerfer spiegeln, übernimmt die AMG-Version grundlegend von der normalen G-Klasse. Natürlich bleibt auch das verbesserte Raumgefühl mit bis zu 15 Zentimetern mehr Beinfreiheit auf den hinteren Sitzplätzen erhalten. Die Unterschiede zwischen der normalen G-Klasse und dem G 63 sind schnell aufgezählt: Die optionalen Aktiv-Multikontursitze versprühen zumindest etwas sportliches Flair – und obwohl sicher kaum jemand jemals den Seitenhalt braucht, gibt das AMG-Gestühl guten Halt gegen Verrutschen. Das Lenkrad mit AMG-Schriftzug wirkt dagegen recht deplatziert: Die Seitenteile sind für mehr Griffigkeit mit perforiertem Leder bezogen, die Mittenmarkierung sieht arg nach Rennstrecke aus. Sieht gut aus und fühlt sich gut an, will aber irgendwie nicht zum G passen. Gut abgestimmt ist das Farbschema unseres Fotofahrzeugs. In der "Edition 1" gibt es nicht nur außen rote Akzente auf der schwarzen Basis – auch im Innenraum ist alles auf Schwarz und Rot gepolt. Klar, dass das auch für die Carbon-Inlays gilt. Ansonsten gilt: Alle anderen Gadgets inklusive des aufpreispflichtigen Widescreen-Cockpit gibt es auch im G 500.

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Mercedes G-Klasse W464 (2018): Test, Vorstellung
Mercedes G-Klasse W464 (2018): Test, Vorstellung
Mercedes G-Klasse W464 (2018): Test, Vorstellung
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Mercedes G-Klasse W464 (2018): Test, Vorstellung

Fahren: 2,5 Tonnen werden zum Spielball! (Update!)

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Die Leistung wird Herr über das Gewicht, trotzdem merkt man in Kurven den hohen Schwerpunkt.
Startknopf drücken und ein donnerndes Grollen aus dem serienmäßigen Klappenauspuff ertönt. Nein, wir befinden uns hier nicht in einem C 63 oder AMG GT, sondern im neuen G 63. Die Hardcoreversion der G-Klasse erhält einen neuen Motor und ein neues Fahrwerk. Nun kommt auch im G der 4,0-Liter-V8-Biturbo zum Einsatz, der eigentlich jeden neuen AMG zum Leben erweckt. Im G 63 leistet die Affalterbacher-Allzweckwaffe 585 PS und 850 Nm Drehmoment. Damit werden die 2,5 Tonnen Leergewicht des neuen G zum Spielball. Die Beschleunigung ist rasant, 4,5 Sekunden auf 100 km/h gibt Mercedes an – ohne nachgemessen zu haben, glauben wir das von der ersten Sekunde an. Im "Sport +"-Modus mutiert der kantige Geländewagen zum Tier. Hier reagiert das Gaspedal bei der kleinsten Betätigung sofort, das Neungang-Getriebe lässt die Gänge lange stehen, die Lenkung wird straff und auch das Fahrwerk schont die Gelenke nicht mehr. Der Klang der Auspuffanlage wird aggressiver, denn jetzt sind die Klappen geöffnet. Die Straßenlage macht für die Größe und Gewicht des Fahrzeugs einen außerordentlich guten Eindruck. Hier merkt man das neu entwickelte Fahrwerk der G-Klasse. Dank der neuen Einzelradaufhängung an der Vorderachse scheint der massive Benz nun wirklich straßentauglich geworden zu sein. Lediglich in schnell genommenen Kurven neigt er im ersten Test zu leichtem Untersteuern und Wanken, da hilft auch der hecklastig ausgelegte Allrad-Antrieb (40:60) nicht ganz. Wer es ruhiger angehen lassen möchte, wählt den "Comfort"-Modus. Hier wird der G 63 lammfromm. Die Gasannahme ist sehr zurückhaltend und auch die Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung sind nun trotz der 22-Zoll-Felgen entspannt. Lange Autobahn-Strecken lassen sich so auch in Ruhe bewältigen. Die Auspuffklappen sind in diesem Modus geschlossen, lassen sich aber per Knopfdruck öffnen. Damit bleibt der G zwar entspannt, die Außenwelt weiß aber, dass man im Anmarsch ist.

Ausstattung: Acht Fahrmodi für den G 63

Die Ingenieure aus Affalterbach legen beim G 63 großen Wert auf die Performance, gleichzeitig sollen auch die Offroad-Fähigkeiten nicht zu kurz kommen. Das Versprechen von Mercedes-AMG: Der G 63 kann beides. So wurde der serienmäßige Allradantrieb 4Matic mit einer 40:60-Verteilung etwas hecklastiger ausgelegt als bisher (50:50), zusätzlich wurde die serienmäßige Geländeuntersetzung weiterentwickelt und ist jetzt kürzer als beim Vorgänger, was das Anfahren an Steigungen erleichtern soll. Für noch mehr Geländetauglichkeit sollen die Differenzialsperren beim neuen G 63 schneller reagieren, und die intelligente Lamellenkupplung soll wie ein automatisch geregeltes Sperrdifferenzial reagieren. Für ein besseres Fahrgefühl auf der Straße soll das neu entwickelte AMG Ride Control-Fahrwerk mit Einzelradaufhängungen und Doppelquerlenkern an der Vorderachse sorgen. Die adaptive Dämpfung lässt sich in den drei Modi "Comfort", "Sport" und "Sport+" einstellen. Besonders stolz ist Mercedes-AMG darauf, dass sich die Fahrmodi im G 63 erstmals per Dynamic Select auswählen lassen. Insgesamt stehen acht verschiedene Fahrprogramme zu Verfügung. Die bekannten Modi "Glätte", "Comfort", "Sport", "Sport+" und "Individual" sollen für eine perfekte Spreizung auf der Straße sorgen. Für maximale Gelände-Performance gibt die Programme "Sand", "Trail" und "Rock".
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Auch wenn die wenigsten Kunden mit ihrem G 63 abseits befestigter Straßen unterwegs sind, die AMG-Version kann auch Offroad.
Das AMG-Modell kommt serienmäßig mit LED-Scheinwerfern, optional gibt es Multibeam-LED. Für den maximalen Mafia-Look bietet Mercedes das AMG Night Paket an, bei dem Front- und Heckleuchten, Blinker und die hinteren Scheiben getönt werden. Weitere AMG-Goodies sind: gelochte Bremsscheiben mit roten Bremssätteln und natürlich der Klappenauspuff mit kultigen Sidepipes. Pünktlich zum Marktstart bietet Mercedes-AMG den G 63 als zeitlich begrenzt erhältliches Sondermodell Edition 1 an. Die Kunden können zwischen zehn Außenfarben wählen, die mit dezenten Sportstreifen an der Unterseite der Türen, ähnlich wie bei beim G 63 Edition 463, aufgewertet werden. Rote Akzente an Spiegeln, Felgen und im Innenraum runden die Edition 1 ab.

Motor: Hubraum runter, Leistung rauf

Der Mercedes-AMG G 63 war eines der letzten Modelle, in das die Affalterbacher ab Werk den 5,5-Liter-V8-Biturbo eingebaut haben. Damit ist jetzt Schluss! Ab Juni 2018 setzt auch der G 63 auf den bewährten Vierliter-V8-Biturbo, der inzwischen in fast allen AMG-Baureihen erhältlich ist. Die Motoren-Allzweckwaffe hat zwar deutlich weniger Hubraum als der Motor des Vorgängers, die Leistung steigt trotzdem von zuletzt 571 PS auf 585 PS an. Damit ist der 2485 Kilo schwere G 63 genauso stark wie der AMG GT R. Für den G 63 hat AMG den Motor noch mal feingetunt.
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Da ist noch Platz: Statt des großen 5,5-Liter-V8 setzt Mercedes-AMG auch beim G 63 auf den Vierliter-Biturbo.
Neu sind modifizierte Kolben, eine optimierte Ladeluftkühlung und die Software. Die Ergebnisse klingen vielversprechend. Eine echte Ansage ist der Sprint von 0-100 km/h: der Koloss braucht gerade mal 4,5 Sekunden auf Landstraßentempo. Schluss ist normalerweise bei elektronisch begrenzten 220 km/h, wer sich traut, ordert das AMG Drivers Package – dann sind 240 km/h möglich. Für die meisten Kunden etwas unpassend dürfte die Zylinderabschaltung des G 63 erscheinen. Im "Comfort"-Modus schalten sich bei niedrigen Drehzahlen vier Zylinder ab, sodass der G 63 kurzzeitig zum Vierzylinder mutiert. Aber nur so lässt sich der Verbrauchswert von 13,2 l/100 km erreichen. Wer darauf keine Lust hat, schaltet in den "Sport"-Modus. Die Kraftübertragung übernimmt das bekannte AMG Speedshift Getriebe mit neun Gängen, dessen Software speziell an den G 63 angepasst wurde. Neu ist der Gangwahlhebel am Lenkrad.

Technische Daten und Preis: So stark wie ein AMG GT R

Mercedes-AMG G 63 • Motor: V8-Biturbo • Hubraum: 3982 ccm • Leistung: 430 kW (585 PS) bei 6000 U/min • 850 Nm bei 2500 bis 3500 U/min • Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h (240 km/h mit AMG Drivers Package) • Beschleunigung: 4,5 s s • Gewicht: 2485 kg • Verbrauch: 13,2 l/100 km • Preis: ab 148.435 Euro.

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Neue Mercedes-AMG (2020 und 2021)
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Neue Mercedes-AMG (2021)
 
Der G 63 ist kein Sportwagen und wird nie einer sein. Das wohl strittigste Model von Mercedes verfügt für seine Größe über irrwitzig viel Leistung. Vernünftig geht anders, aber bei einem G 63 spielt das keine Rolle. Egal ob Vollgas über den Schotter, oder auf der Straße, er macht trotz seines Gewichts Spaß. Ob man das braucht? Das ist eine andere Frage!