Der Mercedes GLS gilt als die S-Klasse unter den SUVs. Wird die zweite Generation diesem Anspruch auch fahrerisch gerecht? AUTO BILD ist das größte Mercedes-SUV gefahren!
Komfort steht bei dem neuen Mercedes GLS an erster Stelle. Wer hier einsteigt, möchte bequeme Sitze, souverän motorisiert über Straßen und Gelände gleiten und in den Genuss von allen modernen Assistenz- und Unterhaltungssystemen kommen. Kann das der GLS, wird er seinem Ruf als S-Klasse unter den SUVs gerecht?
Bei dem aufpreispflichtigen E-Active Body Control-Fahrwerk scannt eine Kamera die Fahrbahnoberfläche und warnt das Fahrwerk bei Unebenheiten vor.
Der Fahrersitz ist gemütlich wie eine teure Couch, lässt aber nicht den nötigen Seitenhalt vermissen. Das serienmäßige Luftfedersystem Airmatic mit adaptiver Dämpferverstellung kaschiert Unebenheiten und Bodenwellen. Dazu wurde die Lagerung der Radaufhängungen verbessert, um einen möglichst hohen Schwingungskomfort zu erreichen. Das lässt den GLS aber nicht wie eine Sänfte hin- und herschaukeln. Wank-, Nick- und Hubbewegungen sind bei dem 2,6 Tonnen schweren SUV in kaum einer Fahrsituation auszumachen. Es ist schon bemerkenswert, welcher Fortschritt da in den letzten Jahren bei den Fullsize-SUVs gemacht wurde. Selbst die Lenkung schickt den GLS zügig in die gewünschte Position.
Wer noch mehr Fahrkomfort will, kann zum E-Active Body Control für 7735 Euro greifen. Ein an die Luftfederung gekoppeltes System, dass die Feder- und Dämpferkräfte an jedem Rad individuell regeln kann. Ist der GLS außerdem mit einer Stereo-Multi-Purpose-Kamera ausgestattet, wird Road Surface Scan möglich. Dabei scannt die Kamera die Fahrbahnoberfläche und warnt das Fahrwerk vor Bodenwellen, gibt ihm Vorbereitungszeit, sie auszugleichen.
Curve ist neu, aber sehr gewöhnungsbedürftig
Der Curve-Modus funktioniert zwar gut, wirkt aber für den Fahrer wie eine Bevormundung durch die Bordelektronik.
Gewöhnungsbedürftig ist der mit dem E-Active Body Control verbundene Curve-Modus, der über Dynamic Select ausgewählt wird. Der GLS neigt sich in dem Modus in Kurven und wirkt in drei Stufen Querkräften entgegen. Ja, das funktioniert und stabilisiert den GLS in Kurven, der da aber auch ohne Curve eine gute Figur macht. Durch Curve sind relativ häufig Lenkeingriffe zu spüren, die ähnlich wie Korrekturen eines Spurhalteassistenten wie eine Bevormundung durch das Fahrzeug wirken. Beim automatisierten Fahren wäre das nicht so wild, weil man da das Lenkrad nicht so festhalten muss. Doch ausgerechnet dieser Fahrassistent funktioniert mit Curve nicht, da die Front-Kamera durch die ständige Bewegung bei Curve nicht zuverlässig genug die Spur scannen könnte.
Der Mercedes GLS lässt es ruhig angehen
Die Geräuschdammung des SUV-Flaggschiffs ist vorbildlich.
Abgesehen vom Motorsound dringen kaum Geräusche in den Innenraum des GLS. Selbst Windgeräusche sind bis Tempo 100 (mehr ging nicht in den USA) im 1,82 großen SUV kaum zu hören. Zur Ruhe trägt das optionale Akustik-Komfort-Paket (1428 Euro) mit Verbundsicherheitsglas mit infrarotreflektierender Folie sowie weitere schallisolierende Maßnahmen bei. Laut Mercedes spielt auch die Aerodynamik und der damit verbesserte cw-Wert von 0,32 (Vorgänger cw 0,35) "spürbar" eine Rolle.
Serienmäßig sind alle GLS mit dem Automatikgetriebe 9G Tronic ausgestattet. Die weite Spreizung der Gänge lassen das SUV entspannt im unteren Drehzahlbereich dahingleiten. Das können der Diesel wie auch die beiden Benziner mit elektronischem Startergenerator gleichermaßen relaxt bewältigen. Die Unterschiede werden erst beim Beschleunigen deutlich.
V8, Sechszylinder-Benziner und Diesel: Welcher passt am besten?
Mit dem Mildhybrid-V8 (GLS 580) ist das SUV in jeder Situation souverän motorisiert.
Der durch 48-Volt-Technologie elektrifizierte Benzin-Reihensechszylinder des GLS 450 braucht im Komfortmodus eine Gedenksekunde, bevor das Ansprechverhalten des 367 PS und 500 Nm Drehmoment starken Motors spürbar wird. Im Sport-Modus beschleunigt er deutlich zügiger, das passt besser zum Motor. Obenrum klingt der drei Liter große Motor kernig, allerdings auch schnell angestrengt. Wer mehr Klang und noch besseres Ansprechverhalten will, nimmt den GLS 580 mit V8-Mildhybriden. Mit seinen 489 PS und 700 Nm Drehmoment ist der GLS in jeder Situation und sicherlich auch voll beladen souverän unterwegs. Klanglich ginge beim Vierliter-V8 sicherlich mehr, aber da muss noch Platz für den GLS 63 bleiben, der 2020 auf den Markt kommt.
Ein Tipp für den neuen GLS ist der Dreiliter-Diesel (OM 656, Euro 6d) im GLS 400 d mit 330 PS und 700 Nm Drehmoment, der ein tolles Ansprechverhalten hat sowie durchgehend gut klingt. Nein, der Diesel ist noch längst nicht tot! Der empfehlenswerte GLS 400 d kostet ab 90.386,45 Euro. Mit allen Zusatzoptionen wie Akustik-Komfort-Paket, Offroad-Technik-Paket, E-Active Body Control, Multikontursitze mit Massage-Funktion und Sitzklimatisierung im Fond kommen schnell 45.000 Euro dazu. Viel Komfort, wie ihn der neue GLS definitiv bietet, kostet eben auch Geld. Wem es daran nicht mangelt, sollte vielleicht noch ein knappes Jahr warten, dann gibt es den Maybach-GLS.
AUTO BILD zeigt alle neuen Mercedes-Modelle bis 2025! Los geht's mit demMercedes GLE Facelift; Preis: ab 85.055 Euro, Marktstart: ab sofort. Die Stuttgarter haben den GLE und GLE Coupé geliftet, mit serienmäßigem AMG-Paket, neuer Leuchtengrafik und durchgehend elektrifizierten Motoren mit bis zu 612 PS.
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Mercedes E-Klasse; Preis: ab ca. 54.000 Euro; Marktstart: Sommer 2023. Die Stuttgarter legen ihre Oberklasse-Limousine neu auf. Optisch wertet Mercedes die E-Klasse deutlich auf. Wie es sich gehört, wird die Baureihe auch weiterhin ...
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... als Kombi (T-Modell) angeboten. Der wichtigste Unterschied am E-Klasse T-Modell zur Limousine ist natürlich der Kofferraum, zwischen 615 und 1830 Liter passen ins Ladeabteil, beim Plug-in-Hybrid sind's zwischen 460 und 1675 Liter.
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Mercedes-AMG C 63; Preis: knapp unter 90.000 Euro; Marktstart: 2023. Der nächste C 63 wird mit einem Vierzylinder als PHEV kommen. Dank großem Turbolader sind 476 PS drin, ein E-Motor pusht das S-Modell auf 680 PS.
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Mercedes EQT; Preis: ca. 49.445 Euro, Marktstart: 2023. Künftig wird es den Citan nur noch für Handwerker geben, die Personenvariante wird T-Klasse heißen und auch einen elektrischen Ableger bekommen, den EQT. Sah die Studie noch ein bisschen nach Raumschiff aus, ...
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... verzichtet Mercedes in der Serie auf Experimente. Zu erkennen gibt sich der EQT nur am schwarz-glänzenden Kühlergrill (der E-Auto-untypisch nicht komplett geschlossen ist) – und am Schriftzug am Heck. Schade: Selbst der Stromer muss in der Basisversion mit Halogen-Leuchten vorliebnehmen, LED-Scheinwerfer gibt's nur gegen Zuzahlung.
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Mercedes-AMG S 63 E Performance; Preis: ab 208.400 Euro; Marktstart: 2023. In Zukunft wird der S 63 das Topmodell der S-Klasse sein, denn Mercedes spart den S 65 ein. Die 612 Verbrenner-PS aus dem Vierliter-V8 bleiben, werden aber elektrisch unterstützt. In Summe ergibt das 802 PS.
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Mercedes GLA Facelift; Marktstart: 2023. Mit neuem Front- und Heckdesign, serienmäßigem 10,25-Zoll-Infotainment-Bildschirm und der neuesten MBUX-Technik fährt der GLA in seine zweite Lebenshälfte. Alle Benziner werden elektrifiziert und kommen mit einem 48-Volt-Bordnetz. Auch vier Diesel und ein Plug-in-Hybrid sind im Programm.
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Mercedes GLB Facelift; Marktstart: 2023. Neben dem Mercedes GLA bekommt auch der etwas größere GLB eine Modellpflege.
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Mercedes CLA Facelift; Preis: ab 34.694 Euro; Marktstart: 2023. Ein paar Monate nach A- und B-Klasse spendiert Mercedes auch CLA und CLA Shooting Brake eine Modellpflege. Angesetzt wird vor allem bei der Motorenpalette und der Serienausstattung. Die optische Überarbeitung fällt eher behutsam aus.
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Mercedes CLE Coupé; Marktstart: 2023. Zukünftig werden die Coupé-Varianten der C- und E-Klasse durch ein Modell ersetzt, den CLE. Er soll die Sportlichkeit der zweitürigen C-Klasse mit größeren Abmessungen im E-Klasse-Format vereinen.
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Mercedes CLE Cabrio; Marktstart: 2023. Obwohl die offene C-Klasse eigentlich vom Tisch war, wurden Prototypen gesichtet.
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Mercedes-AMG GT; Marktstart: 2023. Die kommende Generation des Coupés wird sich die Plattform sowie viele weitere Technikkomponenten mit dem neuen SL (R 232) teilen. Außerdem wird der AMG GT auch als 2+2-Sitzer verfügbar sein. Ein doppelt aufgeladener Vierliter-V8-Motor wird zum Einsatz kommen.
Bild: Mercedes
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Mercedes GLS Facelift; Preis: über 100.000 Euro; Marktstart: Oktober 2023. Der GLS wird mit frischer Optik, neuer Software und elektrifizierten Antrieben zu den Händlern kommen, in den USA sogar bereits im September.
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Mercedes-Maybach EQS SUV; Preis: über 200.000 Euro; Marktstart: 2023. Mit 484 kW (658 PS) und gewaltigen 950 Nm Drehmoment mutiert die Maybach-Version zum stärksten Ableger des EQS SUV. Besonders luxuriös ist das Maybach-SUV im Fond – Mercedes spricht von der "Lounge".
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Mercedes GLC Coupé; Marktstart: 2023. Den GLC hat Mercedes bereits 2022 neu aufgelegt, jetzt folgt die Coupé-Version des Mittelklasse-SUV. Optisch ähnelt er dem SUV, ein paar Details wie die Leuchtengrafik der Rückleuchten sind neu. Die Motoren mit durchgehender Elektrifizierung übernimmt er vom normalen GLC, ein Sechszylinder-Diesel und eine AMG-Version sollen folgen.
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Mercedes E-Klasse All-Terrain; Marktstart: Anfang 2024. Limousine und Kombi haben bereits ihr Debüt gefeiert, jetzt legt Mercedes mit dem All-Terrain nach. Drei Versionen wird es von der aufgebockten E-Klasse geben, mit 197 bis 381 PS.
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Mercedes-AMG CLE 63 Coupé; Marktstart: 2024. Die AMG-Variante des neuen CLE Coupé startet voraussichtlich 2024. Aktuell ist noch nicht klar, ob mit dem Vierzylinder aus dem C 63 und GLC 63 oder doch mit einem Sechszylinder.
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Mercedes EQG; Preis: ca. 138.000 Euro; Marktstart: 2024. Die G-Klasse wird ab 2024 auch elektrisch angeboten. Die Reichweite dürfte bei rund 450 bis 500 Kilometer liegen. Neben dem Alltag soll der EQG auch weiterhin die typischen Geländeeigenschaften der G-Klasse ins elektrische Zeitalter übertragen.
Bild: Larson
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Mercedes G-Klasse Facelift; Marktstart: 2024. Seit 2018 ist die aktuelle Mercedes G-Klasse mit dem Baucode W 464 auf dem Markt, bald wird es Zeit für ein Facelift. Äußerlich werden die Neuerungen wohl gering ausfallen, im Innenraum dürfte MBUX Einzug halten.
Bild: Bernhard Reichel
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Mercedes-AMG E 63; Preis: ab ca. 150.000 Euro; Marktstart: 2024. Wie bei der C-Klasse wird die Zeit des V8 unter der Haube zunächst wohl vorbei sein. Gerüchten zufolge dürfte der neue E 63 einen um die 700 PS starken Reihensechszylinder (1200 Nm Drehmoment) mit Plug-in-Hybrid-Technik bekommen.
Bild: B.Reichel
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Mercedes EQE Shooting Brake; Marktstart: nicht vor 2024. Auf Basis des EQE ist eine Kombi-Variante denkbar. Mit derselben Technik wie bei der E-Limousine.
Bild: B. Reichel
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Neues Mercedes-Einstiegsmodell; Marktstart eventuell 2024. Im Herbst 2023 will Mercedes ein Konzeptfahrzeug präsentieren, das stellvertretend für das neue Einstiegssegment der Marke stehen soll.
Bild: Mercedes-Benz Group AG
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Mercedes EQC; Preis: ca. 55.000 Euro; Marktstart: 2025. Neben E- und S-Klasse darf natürlich auch eine elektrische C-Klasse nicht fehlen. Wahrscheinlich ist, dass das E-Auto unter dem Namen EQC und das SUV-Pendant als EQC SUV laufen wird.
Bild: Larson
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Denkbar wären beim EQC bis zu 1000 Kilometer Reichweite und 500 PS. Und auch die 800-Volt-Ladetechnik hat Mercedes für die Limousine angedacht. Ein T-Modell wird es von der Elektro-C-Klasse wahrscheinlich nicht geben.