Alle fünf bis sieben Jahre überarbeiten Autohersteller wie BMW oder VW ihre Modellpalette. In dieser Zeit laufen sich Panzer gerade einmal warm, um dann mindestens noch zwanzig Jahre im Dienst zu sein. Kein Wunder also, dass Rüstungsunternehmen und Militär alleine für die Planung neuer Stahlmonster eine Weile brauchen, damit die Panzer den Ansprüchen so lange gerecht werden. In dieser Phase befinden sich aktuell die USA, Russland, Indien, China, Frankreich, Polen und die Türkei.

Deutschlands Panzer-Zukunft: SPZ Puma

Arjun Mk2
Ferngesteuerte Maschinengewehre wie beim neuen Arjun werden bei zukünftigen Panzern Standard sein.
Bild: Anirvan Shukla
Der indische Kampfpanzer Arjun gehört zu den modernsten Panzern der Welt. Jetzt zeigt die indische Regierung den Prototypen der zweiten Generation. Gegenüber dem Vorgänger kann der Arjun Mk.II Raketen verschießen und Minen zerstören. Zum besseren Schutz der Besatzung (Kommandant, Fahrer, Ladeschütze und Richtschütze) wurde die Panzerung überarbeitet. Dank zweier Zusatztanks erhöht sich die Reichweite. Mit der optimierten hydropneumatischen Federung soll er sich noch besser durch Sand wühlen können. Die Auslieferung an die Armee könnte 2015 beginnen. Der künftige Arjun wird umgerechnet 4,4 Millionen Euro pro Stück kosten.
Armata
Echt oder Filmrequisiten? Unter dem Projektnamen Armata plant Russland eine ganz neue Generation von Panzern.
Russland plant für 2015 eine ganz und gar neue Panzer-Generation. Das gilt sowohl für Schützenpanzer als auch für die großen Kampfpanzer. Bekannt ist bereits, dass eine einheitliche Plattform für alle möglichen Panzertypen entwickelt wird. Zudem hat der Hersteller Uralwagonsawod kürzlich erste Prototypen des Schwergewichts gezeigt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Trotzdem soll ein Bild im Internet die zukünftige Generation zeigen. Gut möglich, dass es sich bei den schwer bewaffneten orangen Panzern nur um Filmrequisiten handelt.
Obrum PL-01:
Obrum PL-01 aus Polen: Der futuristische Panzer basiert auf dem modernen schwedischen Panzer CV90 von BAE.
Mit einem geschätzten Auftragsvolumen von 600 Stück haben die Polen das größte europäische Panzer-Projekt am Start. Für das Vorhaben kooperieren sie mit dem britischen Rüstungs-Konzern BAE. Auf der Militärmesse MSPO 2013 präsentierten sie das PL-01 Concept. Der futuristische Panzer ist für eine Drei-Personen-Crew ausgelegt, verfügt über einen unbemannten Geschützturm und ein Chassis auf Basis des modernen schwedischen Panzers CV90. Diese Plattform der 25-Tonnen-Plus-Klasse soll künftig für polnische Schützen-, Sanitäts-, Transport-, Späh- und Bergepanzer herhalten – ein Basis-Panzer für alles quasi. Letztendlich ist das nichts anderes als der Modulare Querbaukasten (MQB) von VW, der unter dem neuen Golf, Skoda Octavia oder auch Audi A3 steckt.
Neue Panzer für Amis, Russen und Chinesen
Großes Paket für die Amis: Wie die Autokonzerne, wollen auch die Militärs eine Plattform für alle Modelle.
Die Amis wollen einen neuen Panzer für die Infanterie, mit genug Platz für neun Soldaten und die dreiköpfige Besatzung. Damit soll die Lücke zwischen Schützenpanzer Bradley und Kampfpanzer Abrams geschlossen werden. Optisch orientiert sich das neue Modell am Vorgänger, technisch soll aber alles neu werden. So arbeitet man beispielsweise an einem Hybrid-Antrieb. Zudem steckt jede Menge neue Computer-Hightech an Bord. Die Soldaten sind so über das Fahrzeug im ständigen Datenaustausch mit der Kommandozentrale. Je nach Einsatzszenario kann die Basisplattform mit verschiedenen Waffen und Panzerungen versehen werden.

Groß, schwer oder gepanzert: Schwermetall bei autobild.de

CV-90
Die Zukunft hat bereits begonnen. Mit dem CV-90 zeigt BAE, wie man einen Panzer unsichtbar macht.
Ein Panzer, zig Funktionen: Wie das funktioniert, macht BAE mit dem schwedischen Panzer CV-90 vor. Der recht flache Panzer ist absolut flexibel, kann sogar die Kanone eines Schützenpanzers aufnehmen. Daneben ist die modernste Variante als Truppentransporter, Sanitätsfahrzeug oder auch Mörserträger einsetzbar. Der Schwedenpanzer zeigt bereits jetzt einen weiteren Trend von BAE: Mit speziellen Platten auf dem Panzer, sieht er für Nachtsichtgeräte aus wie ein Auto oder eine Mauer. Neben dem CV-90 dienen der israelische Namer und der deutsche Puma als Vorbild für den künftigen US-Panzer. Welche Panzer sich in Zukunft in den Krisenherden dieser Welt bewegen, sehen Sie oben in der Bildergalerie.