Opel Astra K (IAA 2015): Fahrbericht
So fährt der neue Opel Astra

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Leichter, dynamischer und moderner soll der neue Astra sein, verspricht Opel auf der IAA. Wir sind den Kompakten aus Rüsselsheim gefahren.
Bild: Werk
Auf der IAA 2015 (17. bis 27. September) steht er noch auf der Messebühne, doch lange dauert es nicht mehr, bis der neue Astra auf unsere Straßen rollt. Opel hat sein Erfolgsmodell nicht nur kürzer und flacher geschnitten, sondern auch dynamischer. Ein Auto, das auf der Straße besser rüberkommt als auf Fotos.
Fürs Gelände: Opel Astra Country Tourer
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Video: Opel Astra (2015)
Erste Fahrt im neuen Opel Astra
Gefällige Proportionen, die eigenwillige C-Säule ein Blickfang – so besetzt der Fünftürer eine wichtige Rolle: als deutsche Alternative zum geradlinigen, braveren Konkurrenten Golf. Im Astra stehen hinten die ansteigende Fensterlinie und vorne die breite A-Säule im Blickfeld. Ansonsten bietet der Neuling hohen Standard: beim Kofferraum, der Sicherheit oder der Verarbeitung, die mit dickem Lack und sauberen Fugen gefällt.
Zur ersten Spritztour fährt Opel den moderneren Dieselzwerg vor: nur 1,6 Liter Hubraum, 136 PS stark. Der Motor läuft leise und vibriert wenig – ein kleiner Komfort-Riese, dem man die Schaltwege des Sechsgang-Getriebes nachsieht. Verbrauch: 5,3 Liter. Es gibt kein Doppelkupplungsgetriebe, sondern eine Wandler-Automatik (auf Dauer zuverlässiger, sagt Opel).
Flotte Lenkung, hoher Komfort

Die gut ausgeformten AGR-Sitze bieten großen Komfort im gut abgestimmten Astra.
Bild: Roman Raetzke
Wir haben es schon mehrfach erwähnt, die Ingenieure haben den Kompakten auf Diät gesetzt, bis zu 200 Kilo sind weg. Und der Astra hält auf der Straße, was er verspricht. "Komfortabler als der Focus, dynamischer als der Golf", dieses Entwicklungsziel haben die Entwickler erreicht. Die Lenkung spricht aus einer ruhigen Mittellage so flott an, wie der Astra aussieht – spitz, coupéhaft. Das weckt die Vorfreude auf Kurven, satt und agil nimmt das Fahrwerk jeden Radius. Die 17-Zoll-Räder scheinen den Boden abzutasten und direkt in die Fingerspitzen zu melden, ohne mit der Härte zu übertreiben. Das fühlt sich sehr deutsch an, kompetenter als die bisweilen hölzernen Asiaten und sportlicher als die verzeihenden Franzosen.
Ab 125 PS setzt Opel auf eine aufwendige Hinterachse (mit Watt-Gestänge), die dem Abroll- und Federungskomfort gut tut. Trotz der flachen 45er-Reifenquerschnitte schluckt der Astra bei straffer Grundnote noch sanft genug, ohne dass er in sportlich-deutsche Strenge ausschlägt. Ein verstellbares Fahrwerk gibt es aber nicht. Aber was soll's, dafür haben die fantastischen AGR-Sitze einen weiten Verstellbereich, variable Polster und nun auf Knopfdruck sogar eine Massage – und die sind jeden der 685 Euro (für Fahrer- und Beifahrersitz) extra wert. Diese Verwöhnsessel passen zum gut gedämmten Astra.
Navi-Ziele kommen via OnStar ins Auto

Das Fahrwerk hat eine straffe Grundnote, federt aber immer noch sehr angenehm und verbindlich.
Bild: Werk
"Bitte schicken Sie mir die Route nach xy", das klappt nur im Astra, dessen OnStar (Serie im gefahrenen Innovation, nach zwölf Monaten 99 Euro pro Jahr) Freund und Helfer vereint. Einfach per Knopfdruck in einem Callcenter anrufen, den Reisewunsch angeben, die Informationen landen direkt auf dem Navi – und via "Privacy"-Knopf ist man einfach mal ganz für sich. Gegen Aufpreis hält der Opel sehr viele Assistenten wie Spurhaltefunktion oder Frontkamera bereit, aber dann – patsch – der schwarze Fleck auf der Weste: Das Navi liefert Stauinfos nur nach veraltetem TMC-Standard.
Vorschau: So gut ist der neue Astra vernetzt
Jetzt schlägt die große Stunde des Opel. Der stärkste DIesel kostet 24.910 Euro. Der günstige Preis bleibt der wichtigste, wenn auch bei weitem nicht einzige Vorzug des Neulings aus Rüsselsheim gegenüber seinen Konkurrenten.
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