Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Und so begegnen sich in diesem Vergleich zwei sehr unterschiedliche Kollegen. Der Volvo V60, abgeregelt bei 180 km/h, will seinen Insassen beim Entschleunigen helfen. Der Peugeot 508 SW, nicht reglementiert bis 250 km/h, sieht aus, als könnte er eine neue Klasse bei den 24 Stunden am Nürburgring etablieren. Was beide eint: der Wille zur Sparsamkeit. Möglichst wenig Sprit soll durch die Leitungen fließen, so wenig wie möglich CO2 am Heck entweichen. Das gelingt beiden Plug-in-Hybriden. Wie gut, klärt der Vergleich. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)
Beim Ladevolumen hat Volvo mit dem V60 alte Qualitäten verloren
Etwas enttäuschend: Mit Plug-in-Technik schluckt der V60-Kofferraum nur noch 1396 Liter maximal.
Widmen wir uns vorab den grundsätzlichen Dingen. Dem 508 und 508 SW spendiert Peugeot erstmals das neue PSE-Emblem (Peugeot Sport Engineered). Unschwer zu erkennen an den zahlreichen Details im Farbton Kryptonit, reichlich Anbauteilen und stattlicher 20-Zoll-Bereifung. Der V60 strahlt gelungene Dezenz wie kaum ein Zweiter aus. Hinter all dem Blech versteckt sich die erste Überraschung. Bot Volvo vor Jahrzehnten noch Laderaum in Hülle und Fülle (740 Kombi von 1985 mit 2120 Liter), kommt der V60 heute nur noch auf schmale 1393 Liter (1441 Liter ohne Plug-in-Technik), da bringt selbst manches Kleinwagen-SUV mehr unter. Der Peugeot demütigt den Volvo regelrecht mit 1780 Litern, selbst die zusätzliche Technik nimmt hier keinen Platz weg. Retten kann sich der Volvo dank des minimal besseren Raumangebots im Fond sowie dem einfacheren Einstieg.
Gebrauchtwagen mit Garantie
16.690 €
Volvo V60 D3 Geartr. Linje Business+Xenon+Navi+, Jahr 2016, Diesel
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Das Lenkrad im Peugeot 508 ist gewöhnungsbedürftig
Der französische Weg: Mit dem kleinen Lenkrad im 508 kann sich nicht jeder Fahrer anfreunden.
Der Peugeot kann hier aber noch mal gleichziehen, denn der Volvo lässt dem Gestraften, der hinten in der Mitte sitzen muss, angesichts des enorm hohen Mitteltunnels keinerlei Platz für die Füße. Im 508 reicht der Platz immerhin noch für ein Kind. In der ersten Reihe liegen die beiden gleichauf, der Peugeot erregt leichtes Missfallen aufgrund seiner gewöhnungsbedürftigen Kombi aus kleinem Lenkrad und darüber positionierten Instrumenten, der Volvo wiederum wegen seiner kaum vorhandenen Möglichkeit, Kleinkram unterzubringen. Was die Fertigungskunst anbelangt, nehmen sich Frankreich und Schweden wenig, beide sind tadellos zusammengesteckt, überzeugen mit ansprechender Wertigkeit. Die Waage halten sich die zwei Teilstromer auch beim jeweiligen Bedienkonzept. Hier und da gibt es Schrullen wie die bei beiden ins Display abgewanderte Klimasteuerung, teils etwas ungünstig platzierte Tasten und Schalter oder wenig schlüssige Menüstrukturen im Display.
Gebrauchtwagen mit Garantie
15.990 €
Peugeot 508 SW Business-Line 2.0 BlueHDi *NAVI*AHK*PDC*RFK*, Jahr 2016, Diesel
Diesel, 4,7 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 124 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Gänzlich verschieden verhalten sich V60 und 508 bei der Nutzung ihrer elektrischen Unterstützung. Der Volvo schätzt in jeglicher Hinsicht eine gelassene Herangehensweise, während der Peugeot 508 seinen Antriebsstrang mit drei Motoren für mächtig Vortrieb einsetzt. Hemdsärmelig gehen beide mit 253 PS plus 87 Elektro-PS im Volvo und 200 PS plus 81/83 PS (1. und 2. E-Motor) im Peugeot nicht zur Sache, der Franzose wirkt hier mit seiner Mehrleistung aber um einiges souveräner. Kein echter Nachteil, da Volvo ohnehin keinerlei Ansprüche an irgendeine Form der Sportlichkeit stellt.
Der Peugeot 508 vermittelt im Test mehr Fahrfreude als der Volvo V60
Dynamiker: Mit griffigen Reifen und einem E-Motor an der Hinterachse ist der 508 dem V60 überlegen.
Dass Sport nicht seine Leidenschaft ist, bestätigt der Volvo auch auf der Straße. Die Lenkung: kaum Präzision, ziemlich indirekt, wenig Rückmeldung. Für die Stadt und die Autobahn in Ordnung, das war's dann aber auch. Das Fahrwerk: Hier hätten wir vom Schweden mehr erwartet. Selbst mit 19-Zöllern könnte er komfortabler abrollen und insgesamt nicht so hölzern agieren. Der Peugeot mit seiner 20-Zoll-Bereifung fährt dem Volvo da fast schon um die Ohren. Viel komfortabler ist auch sein Fahrwerk nicht, insgesamt verbindlicher schon. Die Lenkung ist direkt, nicht zu spitz, aber etwas mehr Rückmeldung wäre wünschenswert. Dafür stimmt das Gripniveau in allen Lebenslagen dank überaus griffiger Michelin Pilot Sport 4S und dem E-Motor an der Hinterachse. Das Zusammenspiel aus Otto- und E-Motor(en) klappt hier wie da nahezu reibungslos, wobei sich der 2,0-Liter-Vierender des Volvo akustisch nicht so sehr zurückhält wie der 1,6-Liter-Vierzylinder des Peugeot. Der V60 wirkt insgesamt eine Spur besser gedämmt, beim 508 SW rauscht es ab 130 km/h ordentlich im Bereich von A-Säule und Rückspiegel. Auch der Teppich wirkt im Volvo eine Nuance dicker, sein Gegenspieler lässt mehr Fahrbahngeräusche in die Kabine.
Rein elektrisch bietet der Volvo V60 mehr Reichweite
Elektriker: Der Volvo V60 schafft zehn Kilometer mehr als der 508, bis sein größerer Akku leer ist.
Schön leise rein elektrisch gondeln? Ja, da geht was. Der Peugeot schafft mit seinem 9,3-kWh-Akku runde 32 Kilometer, der Volvo mit seinen 9,1 kWh etwa 43. Bei leerem Akku genehmigt sich der Franzose 8,8 Liter, der Schwede 8,5. Stimmt die Infrastruktur zum Laden nicht, nehmen Sie Abstand von den Teilstromern, denn sonst kutschieren Sie immer nur unnötig viel Gewicht durch die Gegend. Plug-in-Hybride sind bekanntlich keine Schnapper, und Volvo war ohnehin noch nie günstig, daher schocken die 56.350 Euro Grundpreis des V60 nicht. Die 67.940 Euro des Peugeot sind dagegen eine sehr selbstbewusste Ansage. Zu seiner Verteidigung: Was bei Volvo meist noch teuer zugekauft werden muss, bringt der Peugeot bereits serienmäßig mit. Eine kurze Rechnung ergibt, dass der V60 bei ähnlicher Luxusausstattung mächtig aufholt und sogar rund 3000 Euro mehr kostet. Teuer sind also beide, trotz aller Gegensätze. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Am Ende hat der Volvo zwar mehr Punkte, der Peugeot ist aber keineswegs das schlechtere Auto. Er verliert im Detail: höherer Verbrauch, geringere E-Reichweite und höherer Grundpreis. Beim Verbrauch glänzen beide nicht. Da bleibt die Frage, ob es nicht auch ein Benziner oder Diesel tut.
Zwei unterschiedliche Ideen zum Thema Benziner mit Batterie-Unterstützung: Volvo V60 T6 Recharge AWD gegen Peugeot 508 SW PSE im Test!
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Dem 508 und 508 SW spendiert Peugeot erstmals das neue PSE-Emblem (Peugeot Sport Engineered). Unschwer zu erkennen an den zahlreichen Details im Farbton Kryptonit, reichlich Anbauteilen und stattlicher 20-Zoll-Bereifung.
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Der V60 strahlt gelungene Dezenz wie kaum ein Zweiter aus. Hinter all dem Blech versteckt sich die erste Überraschung: Bot Volvo ...
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... vor Jahrzehnten noch Laderaum in Hülle und Fülle (740 Kombi von 1985 mit 2120 Liter), kommt der V60 heute nur noch auf schmale 1393 Liter (1441 Liter ohne Plug-in-Technik), da bringt selbst manches Klein-SUV mehr unter.
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Der Peugeot demütigt den Volvo regelrecht mit 1780 Litern, selbst die zusätzliche Technik nimmt hier keinen Platz weg.
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Retten kann sich der Volvo dank des minimal besseren Raumangebots im Fond sowie dem einfacheren Einstieg. Angesichts des enorm hohen Mitteltunnels gibt es auf dem Mittelplatz aber keinerlei Platz für die Füße, ...
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... sodass der Peugeot in Sachen zweite Reihe doch noch gleichziehen kann. Im 508 reicht der Mittelplatz immerhin noch für ein Kind.
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In der ersten Reihe liegen die beiden gleichauf, der Peugeot erregt leichtes Missfallen aufgrund seiner gewöhnungsbedürftigen Kombi aus kleinem Lenkrad und darüber positionierten Instrumenten, ...
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... der Volvo wiederum wegen seiner kaum vorhandenen Möglichkeit, Kleinkram unterzubringen. Was die Fertigungskunst anbelangt, nehmen sich Frankreich und Schweden wenig, beide sind tadellos zusammengesteckt, überzeugen mit ansprechender Wertigkeit.
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Die Waage halten sich die zwei Teilstromer auch beim jeweiligen Bedienkonzept. Hier und da gibt es Schrullen wie die bei beiden ins Display abgewanderte Klimasteuerung, ...
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... teils etwas ungünstig platzierte Tasten und Schalter oder wenig schlüssige Menüstrukturen im Display.
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Gänzlich verschieden verhalten sich V60 und 508 bei der Nutzung ihrer elektrischen Unterstützung. Der Volvo 253 PS plus 87 Elektro-PS schätzt in jeglicher Hinsicht eine gelassene Herangehensweise, ...
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... während der Peugeot mit 200 PS plus 81/83 PS (1. und 2. E-Motor) seinen Antriebsstrang mit drei (!) Motoren für mächtig Vortrieb einsetzt. Hemdsärmelig gehen beide nicht zur Sache, der Franzose wirkt hier mit seiner Mehrleistung aber um einiges souveräner.
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Kein echter Nachteil für den Schweden, da Volvo ohnehin keinerlei Ansprüche an irgendeine Form der Sportlichkeit stellt. Das bestätigt der Wagen auch auf der Straße. Die Lenkung: kaum Präzision, ...
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... ziemlich indirekt, wenig Rückmeldung. Für die Stadt und die Autobahn in Ordnung, das war's dann aber auch. Das Fahrwerk: Hier hätten wir vom Schweden mehr erwartet. Selbst mit 19-Zöllern könnte er komfortabler abrollen und insgesamt nicht so hölzern agieren.
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Der Peugeot mit seiner 20-Zoll-Bereifung fährt dem Volvo da fast schon um die Ohren. Viel komfortabler ist auch sein Fahrwerk nicht, insgesamt verbindlicher schon.
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Die Lenkung ist direkt, nicht zu spitz, aber etwas mehr Rückmeldung wäre wünschenswert. Dafür stimmt das Gripniveau in allen Lebenslagen dank überaus griffiger Michelin Pilot Sport 4S und dem E-Motor an der Hinterachse.
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Das Zusammenspiel aus Otto- und E-Motor(en) klappt hier wie da nahezu reibungslos, wobei sich der 2,0-Liter-Vierender des Volvo akustisch nicht so sehr zurückhält wie der 1,6-Liter-Vierzylinder des Peugeot. Der V60 wirkt insgesamt eine Spur besser gedämmt, beim 508 SW rauscht es ab 130 km/h.
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Schön leise rein elektrisch gondeln? Ja, da geht was. Frankreich schafft mit seinem 9,3-kWh-Akku runde 32 Kilometer, ...
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... Schweden mit seinen 9,1 kWh etwa 43. Bei leerem Akku genehmigt sich der Peugeot 8,8 Liter, der Volvo 8,5 l/100 km. Stimmt die Infrastruktur zum Laden nicht, nehmen Sie Abstand von den Teilstromern, denn sonst kutschieren Sie immer nur unnötig viel Gewicht durch die Gegend.
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Plug-in-Hybride sind bekanntlich keine Schnapper, und Volvo war ohnehin noch nie günstig, daher schocken die 56.350 Euro Grundpreis des V60 nicht.
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Die 67.940 Euro des Peugeot sind dagegen eine sehr selbstbewusste Ansage. Zu seiner Verteidigung: Was bei Volvo meist noch teuer zugekauft werden muss, bringt der Peugeot bereits serienmäßig mit. Eine kurze Rechnung ergibt, dass der V60 bei ähnlicher Luxusausstattung mächtig aufholt und sogar rund 3000 Euro mehr kostet.
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Platz 2 mit 495 von 800 Punkten: Peugeot 508 SW PSE. Design zum Niederknien, viel Platz, stimmige Fahrleistungen. Satter Verbrauch, E-Reichweite okay. Stolzer Preis.
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Platz 1 mit 523 von 800 Punkten: Volvo V60 T6 Recharge AWD. Bei der E-Reichweite ein gutes Stück vorn, als Kombi deutlich abgeschlagen. Verbrauch hoch, Preis auch.
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Fazit: Am Ende hat der Volvo zwar mehr Punkte, der Peugeot ist aber keineswegs das schlechtere Auto. Er verliert im Detail: höherer Verbrauch, geringere E-Reichweite und höherer Grundpreis. Beim Verbrauch glänzen beide nicht. Da bleibt die Frage, ob es nicht auch ein Benziner oder Diesel tut.