Renault Zoe: Test
Das erste vernünftige E-Auto im Test

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Chic, sicher und vor allem bezahlbar: Renault überzeugt mit dem Elektroauto Zoe nicht nur in der Stadt, sondern auch auf unserer Teststrecke.
Moderne Elektroautos hatten es noch nie leicht: Zuerst wurden sie belächelt (als Öko-Kisten), später bejubelt (als Öko-Heilsbringer), schließlich beschimpft (als Öko-Mogelpackungen). Und stets bestraft mit der Aufzählung ihrer vier großen Schwächen: zu hässlich, zu teuer, zu wenig Reichweite, zu lange Ladezeiten. Sie galten als auf jede erdenkliche Weise komplett unvernünftig. Jetzt ist bei uns der Renault Zoe neu auf dem Markt, und AUTO BILD nennt ihn "das erste vernünftige E-Auto"; nicht weil etwa ein Tesla Roadster, ein Elektro-Smart oder ein Nissan Leaf keine vernünftig zusammengebauten Autos wären. Nein, vernünftig bedeutet in diesem Fall: nicht unvernünftig!
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Teuer, aber nicht unvernünftig: Der Renault Zoe kostet ab. 21.700 Euro, der Akku 79 Euro Monatsmiete.
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Der Renault wird von einem 43-kW-Elektromotor angetrieben, der sofort 220 Nm bereitstellt.
Im Kofferraum allerdings sorgen sie für einen 21 Zentimeter hohen Absatz, der verhindert, dass beim Umklappen der Rücksitzlehne eine ebene Ladefläche entsteht. Womit wir bei einer Schwäche des Zoe wären. Denn eine geteilt umlegbare Rückbank gibt es nicht. Und die Verarbeitung des Teppichbodens darf man sich auch nicht zu genau ansehen, um nicht zu erschrecken. Das ist (wie auch die Sitzbezüge) nicht Renault-Niveau. Eher Dacia.
Im Cockpit haben die Franzosen dagegen nicht gespart. Das sieht aus, wie man sich den Armaturenträger der Zukunft vorstellt: reduziert, ein bisschen im Apple-Stil. Mit einem Touchscreen-Monitor, der das Multimediasystem R-Link anzeigt, über das der Fahrer nicht nur das serienmäßige Navi bedient, sondern auch Verbrauch und Zustand der Akkus ablesen kann. Das alles ist so cool, wie es ein Opel Adam sein will, der dafür aber knallige Farben verwendet. Lediglich das Lenkrad aus der großen Renault-Sammelkiste passt nicht so ganz in diese moderne Zoe-Welt. Während deutsche Hersteller die Spannung steigen lassen auf bisher nur angekündigte Elektroautos wie VW e-Up oder BMW i3, macht der Renault Zoe bereits den ersten Privatkunden in Deutschland Freude. So wie Jana Höffner aus Stuttgart, die im Internet auf zoepionierin.de in einem Blog über ihre Erfahrungen mit dem Renault Zoe berichtet. Bislang jedenfalls ist sie zufrieden – mit ihrem Vernunft-Kauf.
Fazit
Nach der ersten Fahrt mit dem Zoe im Frühjahr war ich beeindruckt. Aber die Teststrecke und ein gnadenloses AUTO BILD-Testteam, das einem Elektroauto keine mildernden Umstände zugesteht, ist etwas anderes. Dass der Zoe auch bei unseren Testern für anerkennendes Kopfnicken sorgt, ist ein Beweis für die Leistung der Renault-Entwickler: ein E-Auto zu bauen, bezahlbar, sicher, chic. Nachmachen, ihr Deutschen!
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