Schriebers Stromkasten, Teil 221: Mia mit Brennstoffzelle
Wasserstoff-Mia mit reichlich Reichweite
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Der Elektro-Microbus Mia soll bald 300 Kilometer weit kommen – und zwar mit Brennstoffzellentechnik. Tests in Frankreich laufen, vor allem die Taxibranche soll interessiert sein.
Bild: Harald Almonat
Mia Electric, Hersteller des Elektro-Microbusses Mia, testet in Frankreich derzeit intensiv den ersten Prototyp einer Version mit Brennstoffzelle als Reichweitenverlängerer. Damit könnte der Radius von derzeit etwa 90 bis 100 Kilometer auf rund 300 Kilometer erweitert werden.
Doppelt Strom: Mia mit Akkus, Brennstoffzelle und Wasserstofftank.
Ziel des neuen Mehrheitseigentümers von Mia Electric, der Focus Asia GmbH unter der Leitung der Franko-Koreanerin Michelle Boos, ist es, die neue Technik für die Modelle L und K Ende 2014 auf den Markt zu bringen. Die zwei Tanks im Heck fassen je 35 Liter Wasserstoff. Da die Mia mit 800 Kilogramm sehr leicht sei, genüge eine 6-kW-Brennstoffzelle, erklärt Mia-Entwickler Murat Günak. Der Druck, an dieser Technik zu arbeiten, komme vor allem aus der Taxi-Branche, die zwar sehr an der Mia interessiert sei, aber eine größere Reichweite benötige. Beim notwendigen Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes setzt Mia auf die großen Automobilhersteller wie Daimler oder Hyundai.
Mia hat in Deutschland in diesem Jahr nur 55 neue Autos zugelassen. Der Einstiegspreis wurde gerade auf 17.990 Euro gesenkt. In Frankreich baut Mia nur noch eine Kleinserie, die Hauptproduktion wird nach Asien verlegt. Zudem ist eine einfache und günstige Pick-up-Version geplant, bei der Mia nur Chassis und Kabine liefert.