Tesla Model 3 (2023): Preis, Reichweite, Innenraum, Auto-Abo, Facelift
Noch mehr Reichweite für die Elektro-Limousine Tesla Model 3
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Der Tesla Model 3 besticht mit minimalistischem Design, modernster Technik und hoher Reichweite. Alle Infos und Gebrauchtwagen-Check!
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
- Vorstellung und Preis – Model 3 startet knapp unter 50.000 Euro
- Neue Version mit noch mehr Reichweite kommt nach Deutschland (Update!)
- Auto-Abo – Model 3 bei Sixt+ ab 849 Euro im Monat
- Model 3 Facelift geleakt?
- Hohe Gebrauchtpreise machen Neuwagen attraktiver
- Motoren und Reichweite – bis zu 602 Kilometer nach WLTP
- Design und Abmessungen
- Innenraum – durchdacht und stark reduziert
- Kaufberatung – das Basismodell ist völlig ausreichend
- Vergleichstest – Model 3 dynamischer als der Polestar 2
Es gibt kaum ein E-Auto, das sich einer so großen Beliebtheit erfreut wie der Tesla Model 3. Mitte 2017 ging die Limousine als viertes Tesla-Serienmodell an den Start, seit 2019 stromert das Model 3 auch über Deutschlands Straßen. Mit über einer Million verkauften Exemplaren ist der amerikanische Konkurrent zum BMW i4 das meistverkaufte Elektroauto der Welt.
Erst kürzlich hat Tesla deutlich an der Preisschraube gedreht. Mit einem Basispreis von 41.990 Euro liegt der Netto-Listenpreis unterhalb der 40.000 Euro-Schallgrenze – damit bekommt das Model 3 die volle, Anfang 2023 aber leicht gesunkene BAFA-Umweltprämie. Wer die "Performance"-Variante haben will, muss mindestens 54.990 Euro auf den Tisch legen.
Sehr viel teurer wird es aber nicht, denn die Liste der Ausstattungsmöglichkeiten ist sehr kurz. Neben Lackierung, Innenraumfarbe und Felgen lässt sich noch ein erweiterter "Autopilot" bestellen.
Tesla Model 3: die Preise im Überblick
• Tesla Model 3: ab 41.990 Euro
• Tesla Model 3 Long Range AWD: ab 50.990 Euro
• Tesla Model 3 Performance AWD: ab 54.990 Euro
• Tesla Model 3 Long Range AWD: ab 50.990 Euro
• Tesla Model 3 Performance AWD: ab 54.990 Euro
Bis 2019 hatte Tesla noch eine weitere Version des Model 3 mit Hinterradantrieb und großem Akku im Programm, die jedoch eingestellt wurde. Nun soll diese Antriebs-Variante wieder angeboten werden, zunächst in Großbritannien und später auch in Deutschland.
Technisch ist das Elektroauto eine Mischung aus der "Standard Range"- und der "Long Range"-Version. Bedeutet: ein Motor auf der Hinterachse und die größere Batterie für die Reichweite. Allerdings dürfte die Version mit etwas mehr Leistung als das Einstiegs-Model 3 an den Start gehen, jedenfalls spricht Tesla von einer Beschleunigung von 5,9 Sekunden (statt 6,1 Sekunden) auf Tempo 100.
Basispreis dürfte bei 46.000 Euro liegen
In Sachen Reichweite soll die neue Version das "Long Range AWD"-Modell noch einmal überflügeln. Wie Mobiflip berichtet, sind bei der kommenden Variante, die aktuell noch "Model 3 2023 Europe" genannt wird, bis zu 620 Kilometer (WLTP) drin sein, 18 mehr als bei der bisherigen Top-Reichweite.
Preislich soll sich das Modell zwischen dem Einstiegs-Modell und dem reichweitenstärksten Mode 3 einordnen, was einen Basispreis von rund 46.000 Euro bedeuten würde – wie für Tesla üblich, ist die Liste zusätzlicher Optionen erfreulich kurz.
Eine flexible Alternative zum Kauf oder Leasing bietet das Auto-Abo. Bei Sixt+ (Kooperationspartner von AUTO BILD) gibt es die Elektro-Limousine aktuell ab 629 Euro im Monat. Der Vorteil beim Auto-Abo: Nebenkosten wie Kfz-Steuer, Vollkasko- und Haftpflichtversicherung sowie Service und HU sind bereits im Preis enthalten.
Geschäftskunden haben jetzt ein besonderes Angebot, das Model 3 für 529 Euro monatlich zu abonnieren. Zusätzlich dazu erhalten sie ein vergrößertes Freikilometer-Paket, 1000 Kilometer pro monat gibt's gratis (kostet sonst knapp 65 Euro extra im Monat).
Zudem haben Kunden die Möglichkeit, zusätzliche Pakete zu buchen. Diese umfassen neben verschiedenen Kilometerkontingenten auch eine Ersatzwagengarantie und Auslandsfahrten. Die Mindestlaufzeit für das Auto-Abo beträgt 30 Tage, anschließend wird das Abo immer um weitere 30 Tage verlängert.
Zusätzliche Flexibilität bietet die Option, das Abo jederzeit und für bis zu 90 Tage zu pausieren – in dieser Zeit fallen keine Kosten für den Kunden an. Ebenfalls kann man das Abo kündigen. (Mehr Infos zum Auto-Abo gibt es hier!)
Wurde das lang erwartete Model 3 Facelift geleakt? Auf den Netzwerken Reddit (r/TeslaMotors) und Twitter ist ein Bild aufgetaucht, das mutmaßlich das Model 3 Facelift, Codename Project Highland, zeigen soll. Zu sehen ist ein schwarzes Model 3, das teilweise von einer Plane bedeckt ist. Auffällig ist die komplett überarbeitete Front: Die Schürze ist deutlich cleaner, die Scheinwerfer sind schmaler und erinnern an einen Mix aus Tesla Model S und dem kommenden Roadster. Außerdem entfallen die Nebelscheinwerfer.
Ein Tesla-Logo auf der Haube ist nicht zu erkennen, auch das Felgendesign scheint überarbeitet worden zu sein. Vom Innenraum ist nichts zu sehen, jedoch wird erwartet, dass Tesla die Komplexität weiter reduzieren und die Funktionen weiter verbessern wird.
Allerdings gibt es Zweifel an der Echtheit des Fotos. Auch wenn das schwarze Model 3 auf den ersten Blick aussieht wie ein Facelift, gibt es in der r/TeslaMotors-Community zahlreiche Nutzer, die glauben, dass es sich um einen Fake handelt. User ffiarpg, der das Foto hochgeladen hat, schreibt dazu: "Ich arbeite nicht für Tesla [...]. Ich wollte es nur teilen."
Neue Montagemethoden sollen Kosten senken
Äußerlich sind keine großen Änderungen geplant, aber mit dem Model S als Referenz könnte Tesla versuchen, die Karosserie des Model 3 zu verfeinern. Mit neuen, kostensparenden Montagemethoden soll das Exterieur dann einfacher und damit günstiger zu produzieren sein.
Voraussichtlich im dritten Quartal 2023 dürfte das überarbeitete Model 3 dann im Tesla-Werk in Shanghai in Produktion gehen Es wird auch im US-amerikanischen Werk in Fremont produziert, ein genauer Zeitplan ist aber noch nicht bekannt.
2019 ging das Model 3 in Europa an den Start. Jetzt tauchen erste Exemplare mit höheren Laufleistungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt auf. Die hohe Nachfrage sorgt aber für happige Preise. Dazu kommt, dass eine Förderung durch Staat oder Hersteller nur dann möglich ist, wenn der Gebrauchte unter 15.000 Kilometer gelaufen ist und nicht länger als 12 Monate erstzugelassen war. Der Gebrauchte darf auch nicht bereits durch den BAFA-Umweltbonus gefördert worden sein.

Relativ hohe Gebrauchtwagenpreise und BAFA-Förderung nur bis 15.000 Kilometer Laufleistung machen die Anschaffung eines neuen Model 3 attraktiver.
Bild: Kai-Uwe Knoth / AUTO BILD
Wegen der relativ hohen Gebrauchtwagenpreise rät AUTO BILD trotz Wartezeit eher zu einem förderfähigen Neuwagen. Wer dennoch an der Anschaffung eines gebrauchten Model 3 interessiert ist, der sollte ein paar Punkte beachten.
Die Verarbeitung der Elektro-Limousine wurde zwar kontinuierlich besser, schlecht entgratetes Plastik und schwankende Spaltmaße sind aber immer noch ein Problem – zumindest bei Modellen, die nicht in China gebaut wurden. Der zu erwartende Wartungs- und Reparaturaufwand ist aber erfreulich gering.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Batterie und Antrieb verfügen über acht Jahre Garantie (192.000 Kilometer), sollten aber eher länger halten. Wenn der Akku kaputtgeht, wird es teuer: Rund 14.000 Euro kostet ein neues Batteriepaket. Auch die Panoramascheibe kann für Ärger sorgen, so kommt es immer wieder zu Spannungsrissen im Glas. Eine neue Scheibe schlägt mit ca. 750 Euro zuzüglich Einbaukosten zu Buche. Und wer häufig das Gaspedal durchdrückt, sollte auch die Antriebswellen im Auge behalten. Diese können wegen des hohen Drehmoments schon mal leiden.
Neues "Superhorn" soll Außenlautsprecher, Hupe und Alarmanlage kombinieren
Limousine und SUV bekommen demnach den leistungsstärkeren AMD-Ryzen-Prozessor mit vier Kernen fürs Infotainment, der bereits in den Plaid-Versionen von Model S und Model X zum Einsatz kommt, sowie auch deren Benutzeroberfläche für den Touchscreen. Eine weitere Änderung, die die großen Brüder bereits hinter sich haben: Das 12-Volt-System wird künftig von einer Lithium-Ionen-Batterie mit Energie versorgt.
Außerdem sollen Model 3 und Model Y laut dem Leak nun auch eine Heckscheibe mit Akustikverglasung bekommen und eine komplett neue Funktion, die in den Screenshots "Superhorn" heißt. Hupe, Alarmanlage und Außenlautsprecher sind dabei kombiniert.
Zu guter Letzt übernimmt man für das Model 3 wohl noch einiges an Technik, die das Model Y bereits an Bord hat. So gibt es beim Performance-Modell offenbar Veränderungen am Antrieb, die mehr Leistung zulassen und die Limousine möglicherweise etwas schneller machen.
Zum Modelljahr 2021 verpasste Tesla dem Model 3 ein Motoren-Update. In der Basis gibt es jetzt einen 239 kW (325 PS) starken E-Motor an der Hinterachse. In der Topversion des Model 3 geben zwei E-Maschinen bis zu 377 kW (510 PS) sowie 660 Nm maximales Drehmoment an alle vier Räder ab. Für maximale Reichweite stellt Tesla das "Long Range AWD"-Modell bereit. Zwei E-Motoren leisten hier bis zu 366 kW (498 PS) und maximal 493 Nm Drehmoment.
Auch bei den Akkus hat Tesla zum Modelljahr 2021 noch einmal nachgelegt. Das Standard-Model-3 bekommt einen 60 kWh-Akku. Damit ist eine Reichweite von bis zu 491 Kilometern nach WLTP drin.
Technische Daten im Überblick:
Model 3 Standard Range
Model 3 Long Range AWD
Model 3 Performance AWD
Motor
Batteriekapazität
Antrieb
Leistung
Max. Drehmoment
0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Stromverbrauch kombiniert nach WLTP
Max. Reichweite nach WLTP
Die beiden Allradvarianten "Long Range AWD" und "Performance AWD" haben seit 2021 einen 82-kWh-Akku im Unterboden. Dieser ermöglicht eine maximale Reichweite von 602 Kilometern. Die leistungsstärkere Performance-Version schafft es auf "nur" 547 Kilometer. Mit der kommenden Heckantriebs-Version mit großem Akku sollen bis zu 620 WLTP-Kilometer drin sein.
Der Tesla Model 3 kommt mit einem schlichten Design, das komplett darauf verzichtet, sportlich oder aggressiv zu wirken. Die bisher in Chrom gehaltenen Zierleisten an Fenstern und Türgriffen sind zum Modelljahr 2021 geschwärzt worden. Mit knapp 4,70 Meter Länge ist die Limousine 28 Zentimeter kürzer als Teslas Oberklasse-Ableger Model S.

Schwarze Scheibenrahmen und Türgriffe markieren die Modellpflege des Model 3.
Bild: Tesla
Bei gleichbleibender Höhe von 1,44 Metern wirkt das Model 3 daher etwas gedrungener als das Model S. Der Radstand von 2,88 Metern soll viel Platz für Passagiere bieten. In der Basis steht das Model 3 auf 18-Zoll-Rädern, auf Wunsch verbaut Tesla 19-Zöller. Die "Performance"-Version steht serienmäßig auf 20 Zoll großen Rädern.
Abmessungen im Überblick:
• Länge: 4,69 Meter
• Breite: 1,85 Meter
• Höhe: 1,44 Meter
• Radstand: 2,88 Meter
• Kofferraum: 385 Liter (720 Liter bei umgelegter Rücksitzbank)
• Ladevolumen vorne: 58 Liter
• Breite: 1,85 Meter
• Höhe: 1,44 Meter
• Radstand: 2,88 Meter
• Kofferraum: 385 Liter (720 Liter bei umgelegter Rücksitzbank)
• Ladevolumen vorne: 58 Liter
Ein Blick in den Innenraum des Amerikaners zeigt ein sehr luftiges und minimalistisches Bild. Knöpfe und Drehregler sucht man hier vergeblich, lediglich die Fensterheber und zwei Daumenräder am Lenkrad sind noch vorhanden. Den Rest erledigt ein 15 Zoll großes zentrales Touch-Display, über das sich alles einstellen lässt. Auch die Tachoanzeige übernimmt das Zentraldisplay, vor dem Lenkrad ist kein weiterer Bildschirm.

Viel Touch-Bedienung, wenig Knöpfe: Der Innenraum des Tesla Model 3 wirkt modern und übersichtlich.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Serienmäßig wird in einem dunkel ausgestatteten Innenraum Platz genommen, auf Wunsch ist auch helle Polsterung erhältlich. Durch ein großes Glasdach, das sich von vorne bis hinter die zweite Sitzreihe zieht, wirkt das Raumgefühl noch offener und geräumiger. Der Kofferraum fasst bis zu 385 Liter, bei umgelegter Rückbank sind es sogar 720 Liter. Vorne im "Frunk" sind noch einmal zusätzliche 58 Liter Stauraum.
Im Bereich der elektrischen Mittelklasse-Limousinen hat das Tesla Model 3 bislang nur wenig Konkurrenz. Aktuell sind der Polestar 2 und BMW i4 die einzigen Mitbewerber. Der BMW ist mit einem Basispreis von 56.500 Euro aber gute 6000 Euro teurer als der Amerikaner, der Polestar kostet in der Basis rund 2500 Euro mehr. Dazu besticht das Model 3 mit seinem cleanen, schlichten Design und einem guten Raumangebot. Auch die Liste der Sonderausstattung ist recht kurz.
Optional erhältlich sind lediglich andere Außenfarben, Felgen, Innenraumbepolsterung und teilautonomes Fahren. Letzteres bietet vor allem auf langen Strecken mehr Komfort; man darf sich aber nicht vollständig auf die Technik verlassen und muss immer wachsam bleiben. Bei ruhiger Fahrweise sind mindestens 400 Kilometer Reichweite drin.
Dabei reicht das Basismodell vollkommen, doch die Doppelmotor-Allradler bieten Internetfunktionen, Satellitenkarten, besseren Audiosound und brutale Beschleunigung. Der Griff zur Maximalreichweite ist nicht zwingend ein Muss.
2020 hatte der Polestar 2 mit Dual-Motor und 300 kW (408 PS) den Tesla Model 3 Performance mit 377 kW (510 PS) im AUTO BILD-Vergleichstest herausgefordert. Der Elektro-Volvo überzeugt mit seinem intuitiven Infotainment – es handelt sich um ein Android-System mit Google-Funktionen. Dazu verzichtet der Innenraum vollständig auf tierische Materialien. Das Interieur wirkt zwar hochwertig, doch an einigen Stellen weist die Verarbeitung Mängel auf.

Vergleichstest mit dem Polestar 2: Der Tesla Model 3 ist das dynamischere E-Auto, besser verarbeitet zeigte sich aber der Polestar.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Qualitätsprobleme gibt es auch beim Tesla, die neueren Modelle aus China sollen aber eine deutlich bessere Verarbeitung bieten. Geht es ums Fahren, hat das Model 3 klar die Nase vorn. Seine Mehrleistung und das agile Fahrverhalten machen den Tesla zum dynamischeren Fahrzeug. Unterm Strich ist der Polestar 2 in diesem Test aber das bessere (Elektro-)Auto.
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