Fünf zu null für Wolfsburg: Im seit Jahrzehnten ausgefochtenen Wettstreit um die Vorherrschaft in der Kompaktklasse hatte der VW Golf stets die Nase vor Opels Kadett und Astra. An diese Erfolge will VW natürlich mit der sechsten Generation des Bestsellers anknüpfen. Die Chancen stehen gut. Beim ersten Aufeinandertreffen mit dem Rüsselsheimer Dauerrivalen präsentiert sich Golf Nummer sechs jedenfalls in Bestform. Sein klares und schnörkelloses Design betont die horizontalen Linien, die den Golf breit und stämmig auf der Straße stehen lassen. Er wirkt dynamisch, aber nicht aggressiv. Und lässt damit den Astra überraschend alt aussehen. Zwar bemüht auch der Rüsselsheimer mit seinen weit nach oben gezogenen Scheinwerfern, den ausgeprägten Trapezformen an Front und Heck sowie der abfallenden Dachlinie den Eindruck von Dynamik, aber sein unruhiger gestaltetes Äußeres erscheint im direkten Vergleich angestaubt.

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Opel Astra VW Golf
Letztlich ist das zwar Geschmackssache, wie auch die Gestaltung des Interieurs. Funktional hat aber der Golf die besseren Argumente. Sitzposition, Ergonomie, Ablesbarkeit und Bedienung sind tadellos. Dazu ein glattflächiger Kofferraum, der sich dank breiter Öffnung leicht beladen lässt. Der Kostendruck wird beim Golf jedoch an Details wie dem klapprigen Rollverschluss des Ablagefachs auf der Mittelkonsole, der simplen Hut ablage und dem dünnen Kofferraum teppich sichtbar. Allerdings: Beim Astra sind die Textilien im Gepäckabteil noch nachlässiger gearbeitet. Außerdem fallen die Gepäckraumöffnung zu klein und die Sitzposition etwas zu hoch aus. Unpraktisch auch die zu tiefliegenden Bedienelemente der Klimatisierung. Worin sich die Kontrahenten noch unterscheiden, erfahren Sie in der Bildergalerie.

Das Fazit von AUTO BILD-Redakteur Uli Holzwarth

Beim ersten Aufeinandertreffen mit dem Astra präsentiert sich der neue Golf in bestechender Form. Zudem schlucken die modernen TSI- und TDI-Triebwerke nach Werksangabe weniger als die vergleichbaren Motoren des Astra. Bei den Einstiegs-Benzinern hat Opel jedoch die Nase vorn: mehr Leistung, weniger Verbrauch. Was aber nichts daran ändert, dass der gewiss nicht schlechte Astra im direkten Vergleich kleine funktionale Schwächen offenbart und insgesamt hausbackener wirkt.

Von

Uli Holzwarth