Volvo C40 Recharge (2021): Test, Preis, Elektro, SUV-Coupé, elektrisch
Der elektrische Volvo C40 ist ein Gegner für den Tesla Model Y
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Volvo bringt mit dem C40 Recharge sein zweites Elektroauto auf den Markt. Das Elektro-SUV ist baugleich mit dem Polestar 2 und soll ausschließlich online erhältlich sein!
Bild: Volvo
Die Marke Volvo ist im Wandel: Bis 2025 soll die Hälfte aller weltweit verkauften Modelle vollelektrisch fahren – und spätestens 2030 die gesamte Modellpalette. Das bedeutet, dass sich die Schweden ranhalten müssen. Ende 2020 wurde der XC40 Recharge vorgestellt, jetzt folgt mit dem C40 Recharge das zweite vollelektrische Modell – und das könnte ein echter Gegner für den Tesla Model Y werden!
Der Volvo C40 ist ein SUV-Coupé
Der Volvo C40 Recharge basiert auf der CMA-Plattform und ist offiziell ein SUV. Durch das stark nach hinten abfallende, schwarz abgesetzte Dach dürfte der 4,43 Meter lange C40 aber eher als SUV-Coupé durchgehen. Die Form ähnelt dem Tesla Model Y. Beim Design orientiert sich der C40 stark am XC40 – alles ist typisch Volvo. Charakteristisch kommen die LED-Scheinwerfer in "Thors Hammer"-Design, wie wir es von allen anderen Volvo-/Polestar-Modellen kennen. Neu ist der geschlossene Kühlergrill, den auch der XC40 Recharge trägt. Das Heck ist eigenständig. Auffällig sind die aufgesetzte Abrisskannte und der rechts und links angedeutete Dachspoiler.
Beim Elektroantrieb vertrauen die Schweden auf die bewährte Kombination von zwei Elektromotoren (je einer an der Vorder-/Hinterachse) und einer 78-kWh-Batterie. Dieser Antrieb wird sowohl im Technikbruder Polestar 2 als auch im XC40 Recharge eingesetzt. Im AUTO BILD-Test konnte der vollelektrische XC40 durchaus überzeugen! Die Leistung beträgt unveränderte 300 kW (408 PS), dazu kommen gewaltige 660 Nm maximales Drehmoment. Trotz eines Leergewichts von 2185 Kilo soll der neue C40 als Topversion mit Allradantrieb in nur 4,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Doch schon bei 180 km/h ist Schluss, da macht Volvo auch beim C40 keine Ausnahme. Immerhin hat der C40 eine Anhängelast von 1800 Kilo. Ebenfalls gut: Ein dreiphasiger Onboard-Lader ist Serie – so soll der C40 in 40 Minuten bis zu 80 Prozent laden können. Die offizielle Reichweite geben die Schweden mit 420 Kilometern nach WLTP an.

Das Heck des neuen C40 ist eigenständig designt. Vom Innenraum gibt es noch keine Bilder.
Bild: Volvo Car
Der Volvo C40 unterschiedet sich bei Komfort und Fahren deutlich vom baugleichen Polestar 2. Beide beruhen zwar auf der CMA-Plattform, sprechen aber ganz unterschiedliche Zielgruppen an. Der Volvo C40 ist ein bequemes SUV-Coupé, während der Polestar 2 als sportliche Limousine durchgeht. Das Fahrwerk des C40 setzt deutlich mehr auf Komfort als die straffe Federung des Polestar 2. Straßenunebenheiten kaschiert der C40 gut, sorgt für ruhiges und entspanntes Fahren. Der hohe Aufbau kommt erst in schnellen Kurven leicht in Wallung.
Die Lenkung ist direkt und leichtgängig. Wem der Widerstand des Lenkrads zu gering ist, kann mit der sportlichen Einstellung nachschärfen. Die Bremsen sprechen gut an, und die Rekuperation erlaubt mit ordentlicher Schubumkehr das Fahren mit einem Pedal (One-Pedal-Drive). Trotz der komfortablen Abstimmung fehlt dem C40 mit seinen 408 PS nicht der Elektro-Punch: Die 4,7 Sekunden auf Tempo 100 kaufen wir dem Volvo blind ab. Der Allradantrieb sorgt außerdem für gute Traktion – perfekt für zügige Überholvorgänge. Hier sind Polestar 2 und C40 auf Augenhöhe, teilen in puncto Kraft die Leistungswerte. Bei der Höchstgeschwindigkeit wird der C40 bei 180 km/h eingebremst, während der Polestar 2 noch auf Tempo 200 geht.
Im Vergleich zum Polestar 2 fällt der Einstieg beim C40 deutlich leichter. Beim Einstieg in den Fond müssen größere Personen aufgrund der abfallenden Dachlinie allerdings den Kopf einziehen. Auf der Rücksitzbank angekommen, ist aber genug Kopffreiheit vorhanden. Insgesamt profitiert die Sitzposition des C40 von der CMA-Plattform, wo die Batterien überwiegend im Mitteltunnel, nicht flächendeckend im Fahrzeugboden stecken. Dadurch sind die Beine beim Sitzen weniger angewinkelt.
Die Sitzposition im C40 ist auf Höhe des XC40, zudem baut die Mittelkonsole im C40 nicht so hoch wie die des Polestar 2. Im Ergebnis ist die Sicht auf die Straße und das Raumgefühl besser. Übrigens ist der C40 das erste Volvo-Modell, das komplett ohne Leder angeboten wird. Neben dem normalen Kofferraum mit 413 Litern hat der C40 bauartbedingt einen "Frunk" unter der Fronthaube, der weitere 31 Liter Stauvolumen bietet. Das Infotainment stammt aus dem Polestar 2 und dem XC40 Recharge, was bedeutet, dass Volvo auch beim C40 das zusammen mit Google entwickelte Android-System einsetzt. Der Vorteil: Verschiedene Google-Dienste sind direkt ins System integriert, und auch der Sprachassistent funktioniert im Auto. (Alltagstest: So gut ist das neue Android-Betriebssystem wirklich!)
Die Sitzposition im C40 ist auf Höhe des XC40, zudem baut die Mittelkonsole im C40 nicht so hoch wie die des Polestar 2. Im Ergebnis ist die Sicht auf die Straße und das Raumgefühl besser. Übrigens ist der C40 das erste Volvo-Modell, das komplett ohne Leder angeboten wird. Neben dem normalen Kofferraum mit 413 Litern hat der C40 bauartbedingt einen "Frunk" unter der Fronthaube, der weitere 31 Liter Stauvolumen bietet. Das Infotainment stammt aus dem Polestar 2 und dem XC40 Recharge, was bedeutet, dass Volvo auch beim C40 das zusammen mit Google entwickelte Android-System einsetzt. Der Vorteil: Verschiedene Google-Dienste sind direkt ins System integriert, und auch der Sprachassistent funktioniert im Auto. (Alltagstest: So gut ist das neue Android-Betriebssystem wirklich!)

Im Profil fällt die stark nach hinten abfallende Dachlinie auf. Der C40 ist ein SUV-Coupé.
Bild: Volvo Car
Gänzlich neue Wege geht Volvo beim Vertrieb. Mit Weitblick auf die Elektro-Zukunft wollen die Schweden den Autokauf deutlich einfacher gestalten. Den Anfang macht der C40 Recharge, der ausschließlich online erhältlich sein wird. So soll das Elektro-SUV in vorausgewählten Ausstattungspaketen erhältlich sein, wodurch die Komplexität der Sonderausstattungen übersichtlicher werden soll. Außerdem wird der C40 Recharge mit einer Art Fullservice-Paket vertrieben: Darin enthalten sind nicht nur Garantie und Service, sondern sogar Versicherung und die Möglichkeit des Ladens. Das klingt nach einer Art Auto-Abo, wie es die Schweden bereits für den XC40 Recharge (ab 699 Euro pro Monat) anbieten. Die Produktion des C40 Recharge startet im Herbst 2021 im belgischen Gent. Der Basispreis für das Topmodell liegt bei 57.890 Euro. Später sollen aber, wie beim Polestar 2, frontgetriebene Versionen zu günstigeren Einstiegspreisen folgen.
Der Volvo C40 ist komfortabler als der baugleiche Polestar 2 und bietet trotzdem alle Vorteile des kräftigen Elektroantriebs mit zwei E-Motoren. Als SUV-Coupé punktet der C40 mit einem guten Raumgefühl. Insgesamt spricht der C40 Familien an, die auf bequemes Fahren setzen. Zudem schluckt der Volvo-Kofferraum (413 bis 1205 Liter) mehr als das Gepäckabteil des Polestar 2 (405 bis 1095 Liter). Dafür wiegt der C40 mit 2207 Kilogramm rund 80 Kg mehr als der Polestar 2. Ob sich das auf die Reichweite auswirkt, wird ein weiterer Test zeigen. Beim Polestar 2 kamen wir auf realistische 335 Kilometer.
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