Platz 1 mit 588 von 800 Punkten: BMW 740d xDrive. Alte Schule im allerbesten Sinn, schrieben wir zuletzt. Stimmt. Barocke Limousine mit Temperament und klasse Antrieb.
Platz 2 mit 583 von 800 Punkten: Mercedes S 400 d 4Matic. Hier haben tatsächlich nur die Preise entschieden. Elegante Limousine mit tollem Komfort und feinem Diesel. 
Den ersten Vergleich hat die neue S-Klasse ja gleich mal gewonnen. Als S 500 gegen den BMW 750i. Jetzt beginnt ein neues Spiel, diesmal sind die Diesel an Bord, beides Reihensechszylinder. Hat der ja schon seit 2015 gebaute 7er vielleicht dieses Mal eine Chance? Die Auftritte könnten schon mal nicht unterschiedlicher sein. Der Mercedes wirkt im direkten Vergleich fast schon dezent. Gestreckt, fließend, elegant, alles ganz harmonisch hier. Der BMW scheint aus einer anderen Design-Epoche zu stammen, massig und wuchtig, mit unruhiger Seitenlinie und zerklüftetem Heck. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)

Bei Einrichtung und Infotainment der Mercedes S-Klasse stimmt alles

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Mercedes S-Klasse (2021): Test - Neuvorstellung - erste Fahrt - Info

So fährt sich die neue Mercedes S-Klasse

Bild: AUTO BILD
Auch beim Stil der Einrichtung fahren die beiden auf unterschiedlichen Wegen. Mercedes hat ja für die neue S-Klasse das große Besteck ausgepackt. Das Interieur ist komplett neu, purer Luxus mit der Betonung aufs Infotainment. Hochwertiges Material, aufwendig verarbeitet. Mit bildschönen digitalen Instrumenten und dem riesigen 12,8-Zoll-OLED-Bildschirm in der Mitte. Der liegt perfekt zur Hand, reagiert schnell, die umfangreichen Menüs sind logisch strukturiert. Und, falls das eine Rolle spielt: Der Benz hat einfach mehr Platz als der BMW, bietet auf allen Plätzen eine größere Bewegungsfreiheit. Das fällt besonders im luftigen Fond auf. Klar, auch der 7er ist großzügig geschnitten, aber gerade hinten eben nicht ganz so üppig wie die S-Klasse. Edel eingerichtet ist er auch, doch das Cockpit wirkt verschachtelter und weniger elegant, der 10,25-Zoll-Touchscreen irgendwie winzig.

Der Reihensechser-Diesel im BMW 7er überzeugt mit Laufkultur

BMW 740d xDRIVE
Außergewöhnlich geschmeidig: Dass im Bug des 7ers ein Diesel arbeitet, merkt man tatsächlich kaum.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Und die seltsamen, schlecht ablesbaren Sichel-Instrumente sind sowieso aus der Zeit gefallen. Wieso kann man die eigentlich nicht umprogrammieren? Im S 400 d gibt es schließlich auch vier unterschiedliche Layouts und drei Modi dazu. Doch mal abgesehen davon: Das iDrive-System ist nach wie vor der Maßstab, hat im Laufe der Jahre an Funktionen zugelegt und nicht an Bedienfreundlichkeit verloren. Angetrieben wird der 740d vom 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit 340 PS. BMW hat ihn in seiner neuesten Auflage mit Mildhybrid-Technik und 48-Volt-Startergenerator ausgestattet. Der liefert, zum Beispiel beim Anfahren, einen zusätzlichen elektrischen Boost von 11 PS. Dieser 3,0-Liter-Reihensechser war ja schon immer ein wunderbares Stück Maschinenbau, und er ist es jetzt erst recht. Er startet betont sanft – dank des Startergenerators – und läuft für einen Selbstzünder außergewöhnlich geschmeidig. Nach Diesel klingt er dabei wirklich nur entfernt, säuselt stets wohlig-warmherzig, etwas dunkel. Er hat jede Menge Kraft und kann richtig zupacken.
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* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).

Die Fahrleistungen des BMW-Flaggschiffs sind eindrucksvoll

BMW 740d xDRIVE
Luxus mit Lust: Auch der große 7er gefällt uns mit viel markentypischer Freude am Fahren.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Der 740d stürmt in sehr eindrucksvollen 5,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wie stets spielt die hellwache ZF-Achtstufen-Sport-Automatik (300 Euro) hervorragend mit, reagiert schnell und sanft. Interessant auch noch der Verbrauch: Der 7er begnügte sich mit bemerkenswerten 7,0 Litern, der Benz verbrauchte mit 7,7 Litern etwas mehr. Wie schon beim V8 überrascht das Temperament des BMW, immerhin ja eine 2,1 Tonnen schwere Luxuslimousine. Luftfederung und Allrad sind Serie, der Test-740er besaß noch das Executive Drive Pro Paket (2950 Euro) mit Wankstabilisierung. So liegt er wuchtig auf der Straße, fährt sich aber bemerkenswert wach und lebendig, wirft sich fast schon spielerisch in die Kurven. Ein Schlachtschiff, aber wendig. Ihren Anteil daran hat die erstaunlich feste und, für einen aktuellen BMW, gar nicht nervöse Vierrad-Lenkung (Serie) mit ihrem direkten Ansprechverhalten.

Im Mercedes finden wir einen tiefenentspannten Gleiter

Mercedes S-Klasse 400 d 4MATIC
Großer Genuss: Widriges Geläuf meistert die S-Klasse noch ein wenig entspannter als der 7er.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Im Mercedes liefert der 2,9-Liter-Reihensechser 330 PS. Er startet zwar etwas rauer als der BMW – Mildhybrid-Technik ist (noch) nicht dabei – läuft aber ähnlich kultiviert und vibrationsarm. Dabei klingt er sehr angenehm, etwas heller als der BMW, beide Autos bleiben herausragend leise. Auch der Benz tritt wuchtig an und zieht sehr stämmig durch, reagiert insgesamt aber verhaltener, nicht ganz so kraftvoll und lebensfroh wie der BMW. Den Sprint auf 100 km/h erledigt er in 5,6 Sekunden. Die Neunstufen-Automatik ist in guter Form, ruckelt aber ab und zu mal – etwa beim Rangieren – und schaltet weniger entschlossen als der BMW. Die S-Klasse, ebenfalls mit Allrad und Luftfederung serienmäßig, fährt sich gediegen, seriös und hochkomfortabel. Die Luftfederung reagiert, besonders auf kurze Stöße, noch mal behutsamer als im 7er, sanft wogend gleitet der Benz auch über widriges Geläuf. Das ist weder wolkig noch watteweich, sondern einfach nur tiefenentspannt. Die Lenkung spricht präzise an und liefert eine warmherzige Rückmeldung. Zumal mit der Zehn-Grad-Hinterachslenkung (1547 Euro) fährt sich der S 400 d bemerkenswert handlich.

Bildergalerie

Mercedes S-Klasse 400 d 4MATIC          BMW 740d xDRIVE
Mercedes S-Klasse 400 d 4MATIC
BMW 740d xDRIVE
Kamera
BMW 7er vs. Mercedes S-Klasse
Am Ende liegen Benz und BMW in der Eigenschaftswertung gleichauf, die Kosten müssen entscheiden. Der 740d xDrive steht ab 103.000 Euro in der Liste, der S 400 d 4Matic mit 108.635 Euro. Der BMW mit besserer Ausstattung, aber dem niedrigeren Wiederverkaufswert. Er muss nur alle zwei Jahre in die Werkstatt, der Benz jedes Jahr, und BMW übernimmt drei Jahre Gewährleistung, Mercedes nur zwei Jahre Garantie. Auf höchstem Niveau entscheidet so etwas dann den Vergleich. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich!)

Fazit

von

AUTO BILD
Die neue S-Klasse und der 7er BMW liefern sich ein Duell auf höchstem Niveau, komplett ausgeglichen. Beide stehen wunderbar für ihre Marken: Der BMW fahraktiv und mit dem einen Hauch besseren Triebwerk. Der Mercedes mit feinem Interieur und überragendem Komfort.

Von

Berend Sanders