Mercedes S-Klasse im Connectivity-Check: MBUX, OLED, Head-up-Display, Sprachsteuerung, W 223
Die S-Klasse kommt mit neuem Infotainment: Kann sie überzeugen?
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Die neue Mercedes S-Klasse möchte vor allem im Bereich der Konnektivität auftrumpfen. AUTO BILD hat den Connectivity-Check gemacht.
Bild: AUTO BILD
Connectivity-Check mit der S-Klasse
Flaggschiff, Topmodell, Luxusliner: Für die Mercedes S-Klasse gibt es viele Bezeichnungen. Die größte Mercedes-Limousine rundet das Portfolio der Stuttgarter schon seit 1972 nach oben hin ab und soll immer einem Anspruch gerecht werden: Eines der besten Autos der Welt zu sein! Mit der neuesten Generation W 223 zieht in das Flaggschiff umfangreiche Konnektivität ein und auch die soll als Benchmark für die Branche gelten. Das soll mit einer Überarbeitung des MBUX-Infotainments und neuen Displaytechniken geschehen. Ob die neue S-Klasse auch digital das Zeug zum Klassenprimus hat, muss sie im Connectivity-Check beweisen (Alle Infos zur S-Klasse gibt es hier). AUTO BILD hat die neuen Systeme des hellsten Sterns getestet.
Aufpreise für die genannten Features:
● Testwagen: Mercedes S 500
● Basispreis: 119.238,00 Euro
● 3D-Kombiinstrument: 1.178,10 Euro
● Augmented-Reality Head-up-Display: 3.558,10 Euro (3D-Kombiinstrument hier bereits inklusive)
● Burmester 3D-Soundanlage: 1.558,90 Euro
● Testwagen: Mercedes S 500
● Basispreis: 119.238,00 Euro
● 3D-Kombiinstrument: 1.178,10 Euro
● Augmented-Reality Head-up-Display: 3.558,10 Euro (3D-Kombiinstrument hier bereits inklusive)
● Burmester 3D-Soundanlage: 1.558,90 Euro
Viele Funktionen sind neu in der S-Klasse, anderen wurden einfach nur verbessert. Mit diesen Features konnte der Mercedes im ersten Test überzeugen.
Mit der neuen S-Klasse hat Mercedes seinem MBUX-System eine zweite Generation spendiert. Dabei behält das Unternehmen bewährte Elemente und setzt vermehrt den Fokus auf diese. Überflüssige Bedienfelder und Ebenen werden konsequent weggelassen und vereinfachen die Bedienung somit deutlich. MBUX wird dadurch schlanker und intuitiver. Die neu geschaffene Eleganz passt wunderbar in die luxuriöse S-Klasse, macht sich in Zukunft aber bestimmt auch in anderen Mercedes-Modellen gut. Weniger Menüpunkte in der Hauptansicht garantieren eine schnellere Auswahl und somit weniger Ablenkung von der Straße.

Der 12,8-Zoll OLED-Screen ist gestochen scharf. Die Anordnung ist anders als bei anderen Mercedes.
Bild: Daimler AG

77-Zoll entspricht die Fläche der Animationen im Sichtfeld des Fahrers. Das Features ist sehr gut umgesetzt.
Bild: Daimler AG
Mercedes Hauszulieferer Burmester verpasst auch der neuen S-Klasse das passende Klangerlebnis. Dabei reicht die Bandbreite vom Seriensystem bis hin zur 4D-Soundanlage mit 31 Lautsprechern. MBUX bietet dabei die Möglichkeit, ein persönliches Klangprofil zu erstellen. Dabei wird der Nutzer durch ein Menü geleitet und kann anhand von Tonbeispielen den Charakter der Anlage beeinflussen. Die Bedienung macht dabei richtig Spaß, denn die Tonsamples bestehen aus unterschiedlichen Instrumenten und ergeben zusammengesetzt eine Melodie. Am Ende lässt sich die Standardeinstellung mit der eigenen Komposition vergleichen. Das Ergebnis wird sich in den meisten Fällen deutlich dynamischer anhören. AUTO BILD konnte die Funktion mit der 3D-Surroundanlage mit 15 Lautsprechern testen und den Musikstücken im Auto deutlich mehr Tiefen und Höhen verpassen.
Im Vergleich zur ersten Generation versteht die Sprachsteuerung von MBUX in der neuen S-Klasse noch mehr Befehle. Der Evolutionsschritt ist bemerkbar, wirklich neu ist dagegen die Integration in der zweiten Reihe. Jetzt können auch die Fond-Passagiere Funktionen wie die Sitzheizung oder das Ambientelicht per Sprache steuern. Wie auch vorne gibt dabei das Ambientelicht optisches Feedback und zeigt an, dass es mit der sprechenden Person interagiert. Eine Funktion, die unbedingt in das neue Flaggschiff einziehen musste und gut umgesetzt wurde.
Bei all dem Lob muss es auch etwas Tadel geben. Zwar funktioniert das System grundsätzlich sehr gut, allerdings finden sich im Detail ein paar Schwächen.

Das neue S-Klasse Lenkrad verzichtet auf Knöpfe. Die Touchflächen sind zum Teil fummelig zu bedienen.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD

Der 3D-Effekt kostet extra, die Anzeigen lassen sich aber nicht individualisieren.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Ein neues Feature, das mit der S-Klasse in MBUX integriert wird, ist das Travel Knowledge. Die Funktion erlaubt per Sprache Informationen über Gebäude in der Umgebung des Fahrzeugs abzurufen. Fragen wie "Hey Mercedes, was ist das links für ein Restaurant?" sollen mit konkreten Informationen im Zentraldisplay beantwortet werden. Leider hat das im Test zu keinem Zeitpunkt zufriedenstellen funktioniert. Es wurden zwar interessante Gebäude im Umkreis des Fahrzeugs angezeigt, allerdings musste man sich die gewünschte Option selbst auswählen. Der eigentliche Clou hinter dem Feature, durch reinen Blickkontakt Informationen zum Objekt der Begierde zu erhalten, konnte von AUTO BILD nicht reproduziert werden.
Schlanker, intuitiver und eleganter! MBUX hat sich weiterentwickelt und wird endlich erwachsen. Sinnvolle und wichtige Features wie die Sprachsteuerung und Augmented-Reality wurden weiter ausgebaut und übernehmen Aufgaben im Auto oder helfen beim Fahren. Der neue Aufbau passt perfekt zum Charme der neuen S-Klasse. Die Kritikpunkte trüben das Gesamtbild nicht, sollten aber vielleicht noch einmal in das Lastenheft übernommen werden. Die neue S-Klasse macht Appetit auf den bald folgenden elektrischen EQS. Der soll in Sachen Vernetzung noch einen Schritt weiter gehen.
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