E-Autos: Restwert, gebraucht, kaufen, Umweltprämie
Diese E-Autos sind die neuen Restwert-Könige

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Jetzt noch einen Verbrenner kaufen? Weniger Geld verlieren Sie mit einem Elektroauto. In zwei Jahren büßen diese E-Autos laut einer neuen Studie nur rund ein Fünftel an Wert ein.
Bild: Hyundai Motor Company
Inhaltsverzeichnis
- CAR E-Autos wertstabiler als Verbrenner
- Plug-in-Hybriden droht das Diesel-Schicksal
- Wie lange gibt es staatliche Zuschüsse für E-Autos?
- Dudenhöffer erwartet
- E-Autos könnten ein Zehntel günstiger werden
- Bislang kaum E-Gebrauchte auf dem Markt
- DAT-Barometer sah Preisdruck bei E-Gebrauchten
- Preisdifferenz zu gering
- Viele Bewegung im E-Automarkt
Wer die Elektromobilität noch immer für eine Randerscheinung hält, der sollte sich die Neuwagen-Verkaufszahlen von Dezember anschauen: 21,3 Prozent Marktanteil haben E-Autos inzwischen bei uns erreicht. Aufs Jahr gerechnet sind es immerhin 13,6 Prozent.
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Eine Unsicherheit bleibt: Wie, beziehungsweise zu welchem Preis wird man seinen E-Gebrauchten später wieder los? Dazu hat "Auto-Papst" Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Chef des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg, jetzt eine Analyse veröffentlicht. Die Kurzfassung: E-Autos sind inzwischen deutlich wertstabiler als Verbrenner. Während Letztere nach zwei Jahren durchschnittlich noch 69 Prozent des Neupreises wert sind, kommen E-Autos auf 79 Prozent, in Einzelfällen sogar auf 83. Plug-in-Hybride (PHEV) liegen dazwischen, sie haben nach zwei Jahren noch 73 Prozent ihres Werts (Analyse: Vor- und Nachteile von E-Autos).

Prof. Ferdinand Dudenhöffer sieht für Elektroautos gute Aussichten auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
Bild: DPA
Allerdings sieht Dudenhöffer die Plug-in-Hybride auf einem absteigenden Ast. Ihnen drohe ein ähnliches Schicksal wie dem Diesel, sobald die Förderprämie 2023 wegfalle. "Und davon ist auszugehen", sagt Dudenhöffer. Prognose: Plug-in-Hybride dürften zukünftig nach zwei Jahren nur noch gut die Hälfte des Neupreises wert sein. Kompliziert? Ja, ist es. Weil bislang alle Experten aufgrund fehlender Langzeiterfahrungen im Nebel stochern. Und die Förderpolitik immer gewisse Unwägbarkeiten birgt.

Tesla Model 3 Standard Plus: Listenpreis 47.590, Euro, Restwert mit Prämie: 37 558 Euro, Restwertfaktor mit Prämie: 79 Prozent.
Bild: Auto Bild Montage
Daniel Byrne / AUTO BILD
Was also kaufen? Prof. Dudenhöffer sagt: "Wenn die Förderprämien so bleiben wie bisher, werden Verbrenner sehr schnell zu Zitronen für ihre Besitzer. Im Autohandel nennt man so etwas auch Standuhren." Die CO2-Steuer mache es nicht besser. Plug-in-Hybride scheinen aus genannten Gründen auch keine Alternativen zu sein. Also am besten ein E-Auto kaufen? Wenn es denn so einfach wäre ... "Bis 2025 läuft die Förderung in jedem Fall weiter", sagt Prof. Dudenhöffer. Fallen dann die staatlichen Zuschüsse weg, drohe den Stromern ein ähnliches Schicksal wie den Plug-in-Hybriden. Damit wären allerdings die Ziele der Bundesregierung nicht erreichbar. Die will bis 2030 sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen sehen (im Oktober 2021 waren es knapp 520.000).
Dudenhöffer geht daher davon aus, dass auch nach 2025 die E-Mobilität weiter gefördert wird: "Im Prinzip bieten sich mehrere Möglichkeiten an, den angekündigten Entfall der Umweltprämie für batterieelektrische Fahrzeuge auszugleichen. Nach unserer Einschätzung wäre dazu am besten eine entsprechende Mehrwertsteuererhöhung bei Verbrennern geeignet, etwa auf 26 Prozent. Im Prinzip wäre das eine negative Umweltprämie."

Mercedes EQA 250: Listenpreis 47.541 Euro, Restwert mit Prämie 35.229 Euro, Restwertfaktor mit Prämie: 74 Prozent.
Bild: Auto Bild Montage
Mercedes-Benz AG
Gleichzeitig prognostizieren die Wissenschaftler des CAR, dass die Kosten bei der Herstellung von E-Autos sinken – und sie somit günstiger werden. "Bis zu zehn Prozent bis 2026 dürften drin sein", schätzt Dudenhöffer. "Das Durchschnitts-Elektroauto kostet heute 38.000 Euro, dann sprechen wir immerhin von 3800 Euro." Die Kombination aus höherer Mehrwertsteuer und CO2-Steuer auf Verbrenner sowie gleichzeitiger Kostensenkung von E-Autos würde einen Großteil der heutigen Umweltprämie ersetzen. Dudenhöffer: "Das wäre das richtige Signal für Autokäufer, Autoindustrie und Infrastruktur-Investoren."
Restwertprognose der meistverkauften E-Autos
Modell
Variante
Listenpreis
Restwert mit Prämie
Restwertfaktor mit Prämie
Audi e-tron
BMW i3
Fiat 500
Hyundai Ioniq 5
Hyundai Kona
Mercedes EQA
Mini
Nissan Leaf
Opel Corsa-e
Peugeot e-208
Renault Zoe
Smart
Tesla Model 3
VW ID.4
Grundlage: Leasing 24 Monate, 15.000 km/Jahr, 0 Euro Anzahlung. Quelle: CAR
Für Dudenhöffer ist die Planungssicherheit entscheidend. Bislang spielen E-Autos auf dem Gebrauchtmarkt übrigens so gut wie keine Rolle. "Von 6,649 Millionen verkauften Gebrauchtwagen waren im vergangenen Jahr nur 47.472 reine E-Autos", sagt Prof. Dudenhöffer. Das dürfte sich in drei, vier Jahren ändern. Dann kommen die aktuell neu zugelassenen Batterieautos auf den Zweitmarkt. Zur Massenware werden gebrauchte E-Autos aber auch dann nicht. "Auch das hält die Gebrauchtpreise oben", so Dudenhöffer.

Opel Corsa-e Basismodell: Listenpreis 30.400 Euro, Restwert mit Prämie: 24.206 Euro, Restwertfaktor mit Prämie: 80 Prozent.
Bild: Auto Bild Montage
Opel Automobile GmbH
Im Herbst 2021 sah die Situation noch etwas anders aus. Laut dem DAT-Barometer vom Oktober war der Gebrauchtwagenmarkt bei Elektroautos – anders als bei Benzinern oder Dieseln – preislich unter Druck wie nie. So hieß es in der Analyse der Deutschen Automobil Treuhand unter anderem: "Derzeit verkaufen Händler ihre Benzin-Gebrauchtwagen für 58,0 Prozent des ehemaligen Listenneupreises, Diesel für 55,2 Prozent. Eine Herausforderung ist allerdings die Vermarktung von batterieelektrischen Gebrauchtwagen. Vor allem die Prämien für neue E-Autos üben einen großen Preisdruck aus, so dass die Werte von dreijährigen Fahrzeugen aktuell mit 47,4 Prozent zwischenzeitlich weit unter den klassischen Verbrennern liegen."
Dass es der Markt für gebrauchte BEVs (rein batteriebetriebene E-Autos) schwer hatte, lag vor allem an der starken Förderung der Neuwagen: "Die Preisdifferenz zwischen einem neuen und einem gebrauchten Elektroauto ist oftmals zu gering, als dass es für den Käufer attraktiv wäre, sich den Gebrauchtwagen zu kaufen", erklärte Martin Weiss, Leiter DAT-Fahrzeugbewertung.

Fiat 500 Icon 42 kWh: Listenpreis 30.990 Euro, Restwert mit Prämie 25.703 Euro, Restwertfaktor mit Prämie: 83 Prozent.
Bild: Auto Bild Montage
FCA Germany AG
Überhaupt sei viel Bewegung im E-Automarkt: "Fast alle bestehenden Modelle der Automobilhersteller werden regelmäßig überarbeitet, und während des Lebenszyklus kann es vorkommen, dass Hersteller die Listenneupreise von E-Fahrzeugen stark senken. Teilweise werden auch vollkommen neue Plattformen, Submarken oder neue Modellfamilien geschaffen", so die DAT gegenüber AUTO BILD.
Zudem seien Technologiesprünge momentan noch rasant, so Weiss. Sie hätten deutliche Auswirkungen beispielsweise auf die Reichweite oder das Ladeverhalten. Jedem Gebrauchtwagenverkäufer gehen da schnell die Argumente aus, warum der Kunde einen drei- oder vierjährigen Pkw kaufen soll.
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