Formel 1: Kvyat knapp vor Rosberg
Red Bull wartet auf Motor für 2016

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Während die Motorenverhandlungen Red Bulls laut Helmut Marko derzeit stocken, hofft Gerhard Berger in der Sache auf Hilfe von Bernie Ecclestone.
Bild: Picture-Alliance
Red-Bull-Pilot Daniil Kvyat hat beim Japan GP der Formel 1 in Suzuka, wie schon vor einer Woche in Singapur, die Bestzeit im zweiten Freien Training am Freitag erzielt. Mit einer Zeit von 1:48.277 Minuten gelang dem Russen auf der nassen Strecke der schnellste Umlauf. Den ganzen Tag über hatte es in Suzuka geregnet. Trotz Red Bulls zuletzt guter Performance beim Nachtrennen von Singapur mit den Plätzen zwei und sechs für Daniel Ricciardo und Kvyat, wollte man das Trainingsergebnis bei den besonderen Wetterverhältnissen im Team nicht überbewerten. „Das lag heute nur am Regen, denn ohne den müssen wir wohl um den Einzug in die Top-10 kämpfen“, sagte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko.
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„Es ist ein bisschen eigenartig, dass sich da im Moment nix rührt“, machte Marko kein Geheimnis aus der diffizilen Lage, in der sich Red Bull befindet. Der Österreicher: „Wir warten auf ein konkretes Stück Papier, in dem man uns einen konkurrenzfähigen Motor für 2016 anbietet.“ Andernfalls „verliert die Formel 1 vier Autos“, bestätigte Marko erneut, dass Red Bull sich mit dem Hauptteam und Schwester-Rennstall Toro Rosso vorerst aus der Königsklasse zurückziehen würde. „Wir brauchen einen Motor, sonst bleibt uns nichts anderes übrig als aufzuhören.“ Als Partner kommen für Marko nur Ferrari und Mercedes infrage. Obwohl sich Red Bull seitens Mercedes bereits ein Nein für eine mögliche Zusammenarbeit abgeholt hatte, wollte Marko vor dem Hintergrund scheinbar stockender Verhandlungen mit Ferrari auch die Silberpfeile nicht mehr ganz ausschließen.
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Berger äußert Verständnis für Red Bull
Markos Landsmann Gerhard Berger zeigte sich in Suzuka davon überzeugt, dass Red Bull die Schwierigkeiten bei der Antriebssuche überwinden kann. „Ich bin ein guter Freund von Didi (Mateschitz, Red-Bull-Besitzer; d. Red.) und weiß, dass alle Anstrengungen unternommen werden, um einen guten Motor zu bekommen“, so Berger, der die Wettbewerbsfähigkeit des Aggregats als Zünglein an der Waage einstuft. „Der Anspruch von Red Bull sind Siege. Wenn es so läuft wie letztes oder dieses Jahr, haben sie wenig Lust dabei zu sein, das muss man verstehen.“ Dass Red Bull mit dem richtigen Motor im Heck wieder WM-Anwärter ist, bezweifelt Berger nicht: „Das Team ist nach wie vor stark.“
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Auch Ecclestone in der Pflicht
Damit das nicht passiert, müssen laut Berger nun alle an einem Strang ziehen. „Red Bull muss gute Verhandlungen mit Ferrari führen, denn die machen aktuell einen guten Job und riechen ihre WM-Chance, vor allem für das nächste Jahr. Dann wollen sie natürlich keinen Red Bull im Weg haben.“ Um die Parteien trotzdem zusammenzuführen, nimmt Berger auch F1-Boss Bernie Ecclestone in die Pflicht: „Ich glaube nicht, dass Bernie zulassen wird, dass sie ausstiegen. Da muss auch er jetzt seinen Beitrag leisten, um Red Bull am Anfang der nächsten Saison in eine Position zu bringen, wo sie vorne dabei sind.“
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