Vorstellung: E-Kona unterscheidet sich vom Ausgangsmodell

Hyundai elektrisiert sein Kompakt-SUV Kona. Die Elektroversion hebt sich vor allem mit ihrer Frontpartie deutlich vom kraftstoffbetriebenen Kona ab. Ein Kühlergrill entfällt, stattdessen ist das Gesicht des E-Kona vollständig verkleidet.
Hyundai Kona
Eine 80-prozentige Aufladung soll an einer 100-kW-Ladesäule in weniger als einer Stunde erledigt sein. 
Das lässt das SUV zwar etwas plumper wirken, soll aber den Luftwiderstand verringern und somit die Reichweite steigern. Der vordere Stoßfänger erhält eine neue Form und trägt nun horizontale Zierstreben und Luftleitkanäle. An der Seite fallen die eigens für die Elektrovariante modifizierten Aero-Felgen auf. Auch die Einfassung der Nebelscheinwerfer zieht sich nicht bis in die Radkästen. Das Heck erhält ebenfalls einen neuen Stoßfänger – mit den gleichen Streben wie an der Front. Besonders auffällig ist jedoch der fehlende Auspuff. Für den Kona Elektro stehen sieben Außenfarben zur Verfügung. Die meisten von ihnen sind mit einer zweiten Farbe kombinierbar. Neu sind die Farbtöne Dunkelgrau, Schwarz und die Möglichkeit, das Dach separat in Weiß zu ordern. Insgesamt sollen 16 Farbkombinationen möglich sein.

Innenraum und Connectivity: Neuer Screen fürs Infotainment

Hyundai Kona
Je nach Ausstattung dominieren im Innenraum die Farben Schwarz oder Grau.
Wer den normalen Kona kennt, wird im Inneren der Elektroversion nichts vermissen. Je nach Ausstattung dominieren im Innenraum die Farben Schwarz oder Grau. Optional wird auf belüfteten Ledersitzen Platz genommen, die im ersten Test eine ordentliche Sitzqualität vermitteln. Anders als gewohnt, stellt sich die Bedienung des Einstufen-Getriebes dar: Es gibt keinen Schalter oder Hebel für die Wahl der Fahrstufe, sondern Tasten mit wertigem Druckpunkt. Auch die Handbremse wird elektrisch aktiviert. Den Überblick über die Geschwindigkeit behält der Fahrer im Elektro-Kona über ein volldigitales Kombiinstrument. Hier werden je nach Fahrmodus verschiedene Informationen angezeigt – darunter der Energiefluss oder die Reichweite. Die Ablesbarkeit ist gut. Optional gibt es im Hyundai auch ein acht Zoll großes Head-up-Display. Das Infotainment (mit optionaler Soundanlage von Krell) zeigt das Bild der Rückfahrkamera, außerdem kann es via Apple CarPlay und Android Auto mit dem Smartphone gekoppelt werden. Eine Ablagefläche in der Mittelkonsole unterstützt induktives Laden.

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Hyundai Kona Hybrid
Hyundai Kona Electric
Kamera
Neue Hyundai, Kia und Genesis (2022 bis 2024)

Fahrbericht: Der Kona überrascht mit Alltagstauglichkeit

Hyundai Kona
Geht gut nach vorne: In 7,6 Sekunden sprintet der Hyundai Kona Elektro aus dem Stand auf 100 km/h.
AUTO BILD ist den Kona Elektro im Rahmen der "Test the Best"-Aktion bereits gefahren. Und er hat überrascht, denn hier rollt ein Model-3-Killer heran, bevor der kleinste Tesla überhaupt bei uns angekommen ist. Schon die Kona-Daten lassen aufhorchen: 204 PS, eine Akku-Kapazität von 64 Kilowattstunden und 482 Kilometer Reichweite nach WLTP-Zyklus. Einschränkungen im Vergleich zum Kona mit Benziner? Keine. Innen- und Kofferraum bleiben fast identisch. Und, aufgepasst! Auf schlechten Wegen federt der Elektro-Kona sogar etwas geschmeidiger, weil er rund 200 Kilo schwerer ist (1738 kg) als die Benziner. Im Stadtverkehr säuselt der elektrische Kona wie Hui Buh, das Schlossgespenst, damit die Fußgänger ihn hören.
Als E-Neuling sollte man mit dem Gaspedal am Anfang eh etwas vorsichtig umgehen. Kurz aufs Bodenblech gedrückt, und das Korea-Gespenst heult mit scharrenden Vorderrädern in Windeseile davon, ist nach 7,6 Sekunden 100 km/h schnell. Bei Tempo 167 ist Schluss. Mehr lässt Hyundai nicht zu, sonst wäre die anvisierte Reichweite graue Theorie – was sie bei unseren Testfahrten rund um Rom nicht war. Im Schnitt verbrauchte der Kona Elektro 14,5 kWh, was eine Reichweite von circa 450 Kilometern ergibt. Zum Vergleich: Teslas Model 3 verbrauchte im Test 16,1 kWh, macht 460 Kilometer Reichweite.

Ausstattung: "SmartSense" steuert zur aktiven Sicherheit bei

Der elektrische Kona kommt in drei Ausstattungsvarianten auf den Markt. In der Basis "Trend" ist serienmäßig ein 8-Zoll Navigationssystem inklusive Krell-Soundsystem verbaut. Außerdem ist bei allen Kona eine Rückfahrkamera Serie. In der mittleren Ausstattungsvariante "Style" kommen Features wie Ledersitze, Sitzheizung für vorne und ein Regensensor hinzu. Der Top-Modell "Premium" ergänzt die Ausstattungsumfänge von Style um ein Head-up-Display, belüftete Vordersitze und mehr Assistenzsysteme. An diesen mangelt es dem Hyundai Kona Elektro nämlich nicht. Unter den "SmartSense"-Helfern ist ein optionaler, adaptiver Tempomat mit Abstandskontrolle (Advanced Smart Cruise Control), ein Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung (Forward Collision-Avoidance Assist) und ein Spurhalte-Assistent. Zudem erhält das E-SUV noch einen Totwinkelwarner sowie eine Müdigkeitserkennung (beides optional).

Motoren und Preise: Zwei Motoren, unterschiedliche Reichweite

Hyundai Kona
Den elektrischen Kona erkennt man unter anderem an seinem fehlenden Auspuff.
Der Kona Elektro ist in zwei Leistungsstufen erhältlich. Als Einstiegsvariante bietet Hyundai das SUV mit einer Leistung von 99 kW (135 PS) an. Der Akku hat in diesem Fall eine Kapazität von 39,2 kWh, womit der Kona laut WLTP bis zu 300 Kilometer schaffen soll. Die starke Version des Elektro-SUVs kommt mit 150 kW (204 PS) auf die Straße. Hier führen 64 kWh zu einer rechnerischen Reichweite von 470 Kilometern. Den Durchzug gewährleisten 395 Nm aus dem Stand. Der Kona Elektro unterstützt Schnellladen über eine 100-kW-Ladestation. Eine 80-prozentige Aufladung soll an einer solchen Schnellladevorrichtung in weniger als einer Stunde erledigt sein. Über das 230-Volt-Haushaltsnetz lässt sich der Kona Elektro mit der kleinen Batterie in sechs und mit der großen Batterie in neuneinhalb Stunden wieder aufladen. Preislich startet der elektrische Kona bei 34.600 Euro. Dafür gibt es die Ausstattung "Trend" in der 136 PS Variante. Der größere Motor beginnt bei 39.000 Euro. Der Marktstart ist für die zweite Jahreshälfte 2018 angesetzt.

Von

Andreas Borchmann