Mille Miglia Green 2023
Öko-Rallye im Windschatten der berühmten Mille Miglia

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Die legendäre Mille Miglia – das sind längst nicht nur spektakuläre Klassiker aus den Jahren 1927 bis 1957. Im Schatten des bekanntesten Oldtimer-Rennens der Welt gewinnt auch eine neue Öko-Rallye an Bedeutung.
Bild: press inform/Dino Eisele
Auch in Italien ist die Nachhaltigkeit in der Autoszene angekommen. Die wiederverwerteten Taschen der Mille-Teilnehmer aus Recycling-Patchwork oder Ökobecher waren dabei noch der kleinste Schritt. Denn die Mille Miglia hat als imageträchtigstes Oldtimer-Rennen der Welt, mittlerweile als Gleichmäßigkeitsfahrt ausgetragen, längst auch eine eigene Ökoklasse – die Mille Miglia Green.
Hier brabbelten und bollerten auch 2023 am Start nicht Mercedes 300 SL, Bentley Blower, Sunbeam Super Sports oder BMW 328, sondern surrten vor wehenden Mille-Miglia-Fähnchen Elektroautos modernster Bauart.
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Wenn Mercedes etwas macht, dann entsprechend professionell. So hatten die Schwaben nicht nur W-198-Flügeltürer von 1955 und den SS der Baureihe W 06 von 1930 im Renngepäck, sondern auch das wohl exklusivste Pferd im Stall, das aktuell einen Stern auf der Haube trägt: den Mercedes EQXX – Jahrgang 2022.

Mercedes ist bei der Mille Miglia Green 2023 mit dem Elektro-Versuchsfahzeug EQXX an den Start gegangen.
Bild: press inform/Dino Eisele
An sich nur als rollende Machbarkeitsstudie für den kommenden Mercedes CLA gedacht, hat die Elektroflunder mittlerweile zahllose Rekordfahrten hinter sich. Und weil die so gut liefen und der silberne EQXX trotz Prototypstatus mittlerweile rund 18.000 Testkilometer auf der Uhr hat, sponn das eingeschworene Mercedes-Entwicklungsteam herum und schickte ihn auf die Mille Miglia – also die grüne. Das Publikum war begeistert, dass der EQXX offiziell in der Wertung mitfuhr.
Die Wertungsprüfungen auf der Mille Miglia Green waren die gleichen, doch die Etappen zugegeben etwas kürzer als beim Original, auch wenn der Elektro-Silberpfeil über 1000 Kilometer ohne Ladestopp schafft. Schade drum, denn gerade an der Ladesäule hätte man den Tausenden Besuchern an der Strecke die Elektromobilität näherbringen können.
In Italien gibt es bisher nicht allzu viele Schnelllader
Italien gilt in Europa in dieser Hinsicht nach wie vor als Entwicklungsland – Schnelllader sind unterhalb der Schiene Venedig–Mailand nach wie vor Mangelware –, nicht zuletzt deshalb gab es neben den grandiosen Klassikern vergangener Jahrzehnte auf der diesjährigen Mille Miglia eben auch die neuen Elektromodelle. Die liefen problemloser als die meisten der knatternden Preziosen – wurden jedoch nicht so bejubelt.
Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist offenbar auch in Italien noch entwicklungsfähig.
Bild: press inform/Dino Eisele
Bisweilen ging am Straßenrand auch schon einmal ein Daumen runter, wenn die Teilnehmer in Mercedes EQS, VW ID.Buzz oder Tesla Model Y vorbeizischten. Keine Frage: Das Publikum will die sprotzenden Klassiker, bekannte Rennfahrer hinter dem Steuer und Vorkriegspiloten, denen man am Steuer von Bugatti T37, Lancia Torpedo oder Aston Martin Le Mans die Strapazen der diesmal mehr als 2000 Kilometer ansieht, sehen.
Bei der Mille Miglia sind nur bestimmte Klassiker zugelassen
Mille Miglia – das Hochamt der internationalen Klassikszene hat Weltruf. Die Teilnehmer kommen längst nicht allein aus Europa, sondern auch aus China, Mexiko, Paraguay oder den USA.
Seit vielen Jahren ist die Neuauflage des einstigen Oldtimer-Rennens von Brescia nach Rom und wieder zurück eine Gleichmäßigkeitsfahrt mit Spaß- und Kultfaktor. Erlaubt sind nur jene Autos, die seinerzeit auch an der originalen Mille Miglia von 1927 bis 1957 teilgenommen hatten. So wie der Mercedes 300 SL, bei der diesjährigen Mille Miglia mit Rennfahrer Bernd Schneider am Steuer.

Bei der Mille Miglia dürfen nur solche Fahrzeuge an den Start gehen, die beim Original-Rennen auch dabei waren.
Bild: press inform/Dino Eisele
Doch die über 400 Teilnehmer in ihren Legendenklassiker vom Alfa Romeo 6C 1750 über den Porsche 356 oder einen Mercedes SSK bekommen immer mehr Konkurrenz auf der eigenen Veranstaltung. Denn an Modellen wie dem futuristischen Mercedes EQXX glotzen sich die Zuschauer in Desanzano, Rom oder Mailand gleichermaßen ihre Augen aus.
15 Fahrzeuge waren bei der Mille Miglia Green 2023 am Start
Die Elektromobilität hat nicht nur in Italien noch ein Akzeptanzproblem. Die Mille Miglia hat in diesem Jahr wieder mehr als 400 Teilnehmer – die Wartelisten sind dabei so lang wie die Spanische Treppe im Herzen von Rom, und dann donnern noch mehr als 100 Ferrari vor dem Mille-Miglia-Feld vorweg. Auf der Mille Miglia Green sieht es ganz anders aus, denn hier waren 2023 gerade einmal 15 Fahrzeuge unterwegs.
Überschaubarer Zuspruch: Bei der Mille Miglia Green 2023 waren gerade mal 15 Elektroautos dabei.
Bild: press inform/Dino Eisele
Vorteile der E-Autos: Klimatisierung und ein Dach gegen Regen
Mit der grandiosen Historie der Klassiker von vorgestern können die Teams in den mehr als flott surrenden Elektromobilen nicht dienen; sitzen sie doch wohl klimatisiert und sind auch nicht dem Dauerregen vor Rom in einem offenen Auto ausgesetzt.
Doch ohne Ökologie hat die Oldtimer-Szene auf lange Sicht keine Chance. Viele italienische Innenstädte haben längst grüne Cityzonen mit Einfahrtsbeschränkungen.
Auch der 300 SL Flügeltürer mit Bernd Schneider am Steuer war ökologisch unterwegs. Er tankte E-Fuel.
Bild: press inform/Dino Eisele
Als die Tankanzeige des silbernen Mercedes 300 SL noch knapp ein Viertel zeigt, biegt Bernd Schneider in der italienischen Po-Ebene zu einer unscheinbaren Tankstelle ab. Hier wartet ein paar Meter von den Zapfsäulen entfernt ein Spezialtransporter mit E-Fuel. Der Flügeltürer genehmigt sich stattliche 92 Liter Öko-Kraftstoff und fährt nach dem kurzen Zwischenstopp in die Nacht hinein. So bekommen auch die Klassiker ihren grünen Anstrich ab.
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