Die Insignien der Kraft kennen wir von den beiden anderen JCW-Modellen: Eine neue Frontschürze mit größeren Lufteinlässen, optimierte Seitenschweller, der Dachspoiler und der markante Waben-Kühlergrill mit roter Querstrebe kennzeichnen auch den stärksten Mini-Kombi von außen; Sportsitze, ein schwarzer Himmel, Edelstahlpedale und ein paar spezielle Applikationen machen den Insassen klar, dass sie in der Top-Version sitzen. Unter der Haube wartet mit dem 231 PS starken Zweiliter-Vierzylinder ebenfalls ein alter Bekannter.
Mit 6,3 Sekunden ist der JCW genauso schnell auf Tempo 100 wie die normale Version.
Ab 1450 Umdrehungen stellt das aufgeladene Aggregat seine kompletten 350 Newtonmeter Drehmoment parat. Die reichen aus, um den Clubman in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 zu bringen – ganz gleich, ob man die Kraft händisch mit dem serienmäßigen Sechsgang-Getriebe verwaltet oder die Gangwechsel an die achtstufige Sport-Automatik delegiert. Den Standardsprint meistert das Auto damit in der gleichen Zeit, wie der normale Clubmann. Obwohl der John Cooper Works mit knapp 1,6 Tonnen fast 300 Kilogramm mehr auf den Rippen hat. Bei der Vmax allerdings fährt er mit 238 Sachen ein paar km/h hinterher und auch in Sachen Elastizität macht sich das Gewicht bemerkbar. 1,3 Sekunden dauert der Spurt von 80 auf 120 km/h länger. Das deckt sich auch mit dem ersten Eindruck: Keine Frage, es ist mehr als genug Power da, um mit dem Mini-Transporter lustvoll durch die Kurven zu räubern und auch Überholvorgänge bergauf sind keine große Herausforderung. Im Vergleich zu seinem kleineren Bruder wirkt er aber nicht ganz so leichtfüßig. Wer den normalen JCW nicht kennt, wird sich daran aber sicher nicht stören.
Der Allradantrieb ALL4 ist beim Mini JCW Clubmann serienmäßig.
Außerdem wartet der Clubman dafür noch mit einem serienmäßigen Schmankerl auf, das Dreitürer und Cabrio nicht bieten können: dem Allradantrieb ALL4. Ist die Straße trocken, geht die gesamte Kraft an die Vorderräder. Sobald die aber überfordert sind, schickt die Technik Drehmoment an die Hinterachse. Das bringt nicht nur Vorteile auf glattem Untergrund, sondern sorgt auch in der Kurve für ein Plus an Dynamik und Stabilität. Die serienmäßigen 18-Zöller krallen sich förmlich in den Asphalt, wie auf Schienen folgt der Mini der von der direkten Lenkung vorgegebenen Richtung. Man muss sich schon mächtig ins Zeug legen, um das serienmäßige Sportfahrwerk an seine Grenzen zu bringen. Eher sind noch die Stopper überfordert: Zwar verbaut Mini serienmäßige eine Brembo-Bremsanlage, doch die dürfte durchaus noch kräftiger zupacken.
Fahrmodi von sportlich bis umweltbewusst
Neben dem straffen Sportmodus,kann der Clubman auch in den Ökobetrieb versetzt werden.
Der Preis, den die Passagiere für die Sportlichkeit zahlen, ist eine direkte Verbindung zu den Unwirtlichkeiten der Straße. Ein wenig entgegenwirken lässt sich der Härte des Fahrwerks mit den optionalen adaptiven Dämpfern. Eingestellt werden sie über den Fahrmodusschalter, der außerdem Einfluss auf Gaspedal, Motorsound, die Automatik und den Allradantrieb nimmt. Neben dem straffen Sportmodus, in dem der kleine Turbomotor kräftig röhrt und mit Zwischengas und provozierten Fehlzündungen lustvoll frotzelt, kann der Clubman so auch in den Ökobetrieb versetzt werden. Etwas komfortabler, leiser und sparsamer gleitet der Kombi dann dahin und zeigt dem Fahrer an, wieviele Zusatz-Kilometer Reichweite ihm der Verzicht auf Sportlichkeit schon eingebracht hat.
Keiner zum Sparen
Aber ganz ehrlich: Der Green-Mode kommt bei den meisten Clubman JCW wohl nie zum Einsatz. Viel zu verlockend ist das direkte Ansprechverhalten im Sport-Modus, viel zu viel Spaß macht es, Kurve um Kurve noch ein wenig mehr an seine Grenzen zu gehen. Und um spritsparend zu fahren ist der John Cooper Works ohnehin das falsche Auto. 7,4 Liter braucht der Handschalter, 6,8 die Automatik-Version. Zumindest auf dem Papier. In der Praxis sind auch zehn Liter keine Seltenheit.
Preise und Ausstattungen
Serienmäßig sind LED-Scheinwerfer, ein besseres Radio, Parksensoren hinten und das griffige Multifunktionslenkrad.
Das aber dürfte jedem bewusst sein, der die mindestens 35.800 Euro in den Clubman John Cooper Works investiert – immerhin 6300 Euro mehr als für den nächststärkeren Cooper S ALL4. Serienmäßig sind dafür zusätzlich die LED-Scheinwerfer, ein besseres Radio, Parksensoren hinten und das dicke, griffige Multifunktionslenkrad im Preis dabei. Spielereien wie das kunterbunte Ambientelicht-Paket, die auf die Straße projizierten Mini-Logos oder sportliche Streifen auf der Motorhaube muss man aber ebenso noch gesondert bezahlen, wie nützliche Extras à la Sitzheizung, Head-up-Display oder Rückfahrkamera. Und Nebelscheinwerfer gibt es gar nicht – deren Platz brauchen vorne die Lufteinlässe.
Von
Michael Gebhardt
Neue Kompakt-Sportler (2019, 2020 und 2021)
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Renault Mégane RS Trophy-R; Preis: ab 55.000 Euro; Marktstart: Ende 2019. Die Ingenieure setzten bei der Entwicklung nicht auf eine Leistungssteigerung, sondern vor allem auf radikalen Leichtbau und Feinschliff am Sportfahrwerk. Unter der Haube arbeitet wie gewohnt der bekannte 1,8-Liter-Turbovierzylinder mit ...
Bild: Renault Group
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... unveränderten 300 PS und 400 Newtonmetern Drehmoment. Die Kraftübertragung übernimmt beim Trophy-R immer deine Sechsgang-Handschaltung. Unterm Strich steht eine Gewichtsersparnis von 130 Kilo gegenüber dem normalen Mégane Trophy (in der Basisausstattung).
Bild: Renault Group
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Hyundai i30 N Sondermodell; Marktstart: Ende 2019. Ist da ein Sondermodell des Hyundai i30 N in der Mache? Der Erlkönig legt dies nahe. Im Gespräch sind moderate Mehrleistung und das bislang nicht angebotene Doppelkupplungsgetriebe.
Bild: Automedia
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Renault Clio RS; Marktstart: 2020. Die neue Generation des Sport-Clio bekommt wahrscheinlich den 1,8 Liter großen Turbovierzylinder aus dem größeren Mégane. Allerdings dürfte der Motor etwas gedrosselt werden. AUTO BILD schätzt seine Leistung auf etwa 220 bis 230 PS. Wenn die Nachfrage hoch genug ist, könnte Renault den sportlichen Kleinwagen optional wieder als Handschalter anbieten. Optisch wird sich der Clio RS ebenfalls am größeren Mégane RS orientieren.
Bild: Bernhard Reichel
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Cupra Ibiza; Preis: ca. 28.000 Euro; Marktstart: 2020. Der Cupra Ibiza lehnt sich stark an den Leon Cupra R an. Der Dachkantenspoiler, die vordere Spoilerlippe und die Einfassung des Kühlergrills sind aus Carbon, das kupferfarben schimmert. Noch ist der kleine Spanier eine seriennahe Studie, eine Serienproduktion erscheint aber nicht unrealistisch.
Bild: Seat Sport S.A.
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Unter der Haube dürfte – weil es sich beim Ibiza ja um einen Polo-Bruder handelt – der gleiche Zweiliter-TSI-Benziner wie im Polo GTI stecken. Dort leistet er 200 PS. In dieser Leistungsregion dürfte auch die Serienversion des Cupra Ibiza fahren.
Bild: Seat Sport S.A.
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Skoda Scala RS; Marktstart: nicht vor 2020. Nach der Studie Vision RS (hier im Bild) könnte ein Topmodell des kompakten Scala mit über 200 PS und Hybrid-Antrieb folgen. Gegenüber den Kollegen von Auto Express hat Alain Favey, Marketing-Vorstand bei Skoda, durchblicken lassen, dass eine RS-Version des Scala in der Diskussion ist.
Bild: Bernhard Reichel
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Hyundai i20 N; Marktstart: 2020. Bei der Sportversion des i20 kommen die gleichen Zutaten wie beim i30 N zum Einsatz: neu abgestimmtes Fahrwerk, neue Lenkung, andere Bremsanlage, sportliche Anbauteile und Sportakzente im Innenraum. Unter der Haube dürfte wieder der 1,6-Liter-Turbobenziner stecken und 204 PS leisten.
Bild: B. Reichel
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Ford Focus RS; Marktstart: 2020. Der neue Focus RS wird optisch wieder richtig brutal aussehen: riesige Lufteinlässe, Frontsplitter und eine große Bremse! Am Heck dürfen Dachspoiler und Doppelrohrauspuff nicht fehlen. Beim Motor dürfte Ford weiterhin auf den 2,3-Liter-EcoBoost setzen. Da allerdings schon der kommende Focus ST mit 280 PS an der 300-PS-Marke kratzt, wird das Topmodell Focus RS stark in Richtung 400 PS gehen. Sogar ein Mildhybrid inklusive 48-Volt-Bordnetz ist denkbar.
Bild: B.Reichel
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VW Golf 8 GTI; Preis: ca. 30.000 Euro; Marktstart: Ende 2020. Weil der aktuelle Polo GTI einen großen Zweiliter-Motor unter der Haube hat, muss auch der Golf GTI in der achten Generation nachlegen. Denkbar sind zwei verschiedene Leistungsstufen: GTI mit 245 PS und GTI Performance mit 300 PS.
Bild: Bernhard Reichel
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VW Golf R; Preis: Unter 50.000 Euro; Marktstart: Ende 2020. Mit dem Golf 8 erhält natürlich auch der Golf R eine neue Plattform. Am Antriebskonzept wird sich allerdings nicht viel ändern. Auch der neue R wird weiterhin ausschließlich ...
Bild: B.Reichel
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... mit Allradantrieb angeboten. Es könnte zum ersten Mal zwei Leistungsstufen geben. Einen regulären Golf R mit 319 PS und ein stärkeres Modell, das in Anlehnung an die Nomenklatur des GTI "R Performance" heißen könnte und 333 PS leistet.
Bild: Bernhard Reichel
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Audi RS 3; Preis: um 60.000 Euro; Marktstart 2021. Der RS 3 dürfte dem 2,5-Liter-Fünfzylinder treu bleiben, ergänzt möglicherweise um ein Mildhybridsystem. Mit einer großen Leistungssteigerung ist nicht zu rechnen, 410 PS scheinen realistisch.
Bild: Bernhard Reichel
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Audi A3 Sportcoupé; Marktstart: 2021. Schon 2014 hat Audi mit der Studie TT Sportback einen Ausblick auf einen viertürigen Kompakt-Sportler gegeben. Ein Jahr nach dem nächsten A3 geht die Vision als A3 Sportcoupé in Serie. Damit zielen ...
Bild: Larson
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... die Ingolstädter genau auf den Mercedes CLA. Ein Hauch TT soll dem Audi einen optischen Vorteil verschaffen, 400 PS machen der RS-Version Beine. Preislich dürfte das Sportcoupé rund 1500 Euro über dem normalen A3 liegen.