Vorstellung
Innenraum (Update!)
Ausstattung und Connectivity (Update!)
Motoren und Preis (Update!)

Der aktuelle Renault Clio ist bereits seit 2012 auf dem Markt – höchste Zeit also für die Neuauflage, die auf dem Autosalon in Genf (7. bis 17. März 2019) Messepremiere feiert!

Vorstellung: Das Design erinnert stark an den Mégane

Neuer Clio kommt 2019
Designelemente wie die hakenförmigen Tagfahrleuchten sind bereits vom großen Bruder Mégane bekannt.
Wenn man die fünfte Generation des Clio betrachtet, fällt sofort auf: Die Franzosen setzen optisch erstmals eher auf Evolution statt Revolution. Die Silhouette gleicht dem Vorgänger, während die Front an das aktuelle Markengesicht angepasst wurde. Die neuen Scheinwerfer, die übrigens schon ab der Basis über LED-Technik verfügen, erinnern stark an den großen Bruder Mégane. Von ihm wurden auch die hakenförmigen Tagfahrleuchten übernommen, die direkt unterhalb der Scheinwerfer angebracht sind. Während der Kühlergrill etwas größer wird, schrumpft der Clio in der Länge um 1,2 Zentimeter auf 4,05 Meter. Renault verspricht aber, dass sich die Platzverhältnisse trotzdem verbessern sollen. Das Kofferraumvolumen wächst auf 391 Liter an. Außerdem liegt der Clio je nach Version bis zu drei Zentimeter tiefer auf der Straße, was der Aerodynamik zugutekommen soll. In Kombination mit den optionalen 17-Zoll-Felgen sorgt die Tieferlegung auch für einen dynamischeren Auftritt.
Kunden, denen das trotzdem nicht sportlich genug aussieht, können erstmals zum Optikpaket "R.S.-Line" greifen. Die neue Ausstattungsvariante ersetzt die bisherige "GT-Line" und trimmt das Exterieur und den Innenraum noch konsequenter auf Sportlichkeit. Die Ausstattung "Initiale Paris" ist eher auf Luxus ausgelegt und beinhaltet mehr Chromschmuck. Das Heck des Kleinwagens wurde ebenfalls nur dezent überarbeitet. Die neuen Rückleuchten des Clio erhalten eine markantere Leuchtsignatur und wurden neu geformt. Der hintere Stoßfänger verliert seine schwarzen Applikationen und bekommt eine breitere Einbuchtung für das Kennzeichen. Die Griffe der hinteren Türen sind weiterhin in der C-Säule versteckt.

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Bildergalerie: Autosalon Genf 2019
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Innenraum: Deutlicher Fortschritt zum Vorgänger (Update!)

Neuer Clio kommt 2019
Renault verbaut im Clio deutlich mehr neue weiche Kunststoff-Oberflächen.
Renault hat versprochen, den neuen Clio innen hochwertiger auszustatten. Und tatsächlich haben die Franzosen den Kleinwagen mit deutlich mehr weichen Oberflächen ausgekleidet. An einigen Stellen, wie zum Beispiel dem oberen Bereich der Türverkleidungen und der Mittelkonsole, setzen sie aber weiterhin, wie beim dafür oft kritisierten Vorgänger, auf schnödes Hartplastik. Insgesamt ist die neue Generation innen aber liebevoller gestaltet worden. Zu diesem Eindruck trägt auch die bunte Farbgebung des Testwagens bei. Die Kunden können zwischen acht verschiedenen Farbkombinationen fürs Interieur wählen. Die Klimaanlage wird jetzt außerdem über metallene Drehräder mit integrierten Displays bedient. Das erinnert etwas an aktuelle Audi-Modelle und lässt den Kleinen deutlich hochwertiger wirken. Auch die neue durchgehende Lüftungsleiste auf dem Armaturenbrett kennt man sonst eher aus Ingolstadt oder Wolfsburg. Der Clio macht aber nicht nur auf schick, sondern bietet auch deutlich mehr Verstaumöglichkeiten für Kleinigkeiten. In der einen Schwebezustand vorgaukelnden Mittelkonsole gibt es zum Beispiel ein neues Schiebefach und die Fächer in den Türverkleidungen fassen jetzt auch größere Flaschen. Zumindest bei den höheren Ausstattungen macht der Handbremshebel einer elektrischen Feststellbremse Platz. Vor dem etwas knarzigen Automatikwählhebel des Vorserien-Testwagens, befindet sich ein induktives Ladefach und zwei USB-Anschlüsse für Smartphones.
So kommt der neue Clio
Die Bildqualität der Displays lässt nicht zu wünschen übrig.
Erfreulich ist, dass die meisten Fahrzeugfunktionen nicht nur über den schnell ansprechenden Touchscreen, sondern auch über klassische Kippschalter bedient werden können. Sowohl das digitale Kombiinstrument hinter dem Lenkrad als auch der mittlerweile weiter oben sitzende und in der getesteten Version 9,3 Zoll große Infotainmentbildschirm, überzeugen mit ihrer scharfen Auflösung. Der Bildschirm der Digitalanzeigen misst übrigens je nach Version 4, 7 oder 10 Zoll. Die angenehm straff gepolsterten Sitze verfügen über eine längere Sitzfläche und bieten ausreichend Seitenhalt. Die Sicht nach hinten ist aufgrund des kleinen Heckfensters und der breiten C-Säule leider immer noch nicht ideal, da helfen auch die schmaleren Kopfstützen wenig. Auf der Rückbank machen sich die 2,6 Zentimeter mehr Beinfreiheit deutlich bemerkbar. Der Kofferraum kann aufgrund des quadratischen Ausschnitts und der niedrigen Ladekante leichter beladen werden. Mit einem Volumen von rund 390 Litern bietet er auch 60 Liter mehr Stauraum als der Vorgänger. Im Alltag dürfte jedoch der sehr weit unten angebrachte Öffner der Heckklappe stören.

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Neue Renault, Dacia und Alpine (2019, 2020, 2021)

Ausstattung und Connectivity: Neues Infotainmentsystem zieht ein (Update!)

So kommt der neue Clio
Zu den Assistenzsystemen im Clio zählt auch eine Verkehrzeichenerkennung.
Renault führt im Clio das neue Infotainmentsystem "Easy Link" ein, das in Zusammenarbeit mit Bosch, Google und TomTom entwickelt wurde. Die Franzosen versprechen, dass die Systemführung deutlich intuitiver als beim Vorgänger "R-Link" sein soll. Das System wird über Over-the-Air-Updates automatisch aktualisiert. Der Clio ist drei Jahre kostenlos mit dem Internet verbunden, danach muss der Eigentümer für die Verbindung zahlen. Der Kleinwagen informiert den Fahrer darüber zum Beispiel über den aktuellen Spritpreis an umliegenden Tankstellen und die Verkehrslage. Apple CarPlay und Android Auto sind auch an Bord. Die Basis bekommt einen 7 Zoll großen Bildschirm, in der Topversion mit dem integrierten 3D-Navigationssystem, misst der Screen 9,3 Zoll. Bei den höheren Ausstattungsvarianten werden die Navi-Infos auch direkt auf dem digitalen Kombiinstrument angezeigt. Die Soundanlage stammt wie beim Vorgänger von Bose. Außerdem haben die Franzosen das Angebot an Assistenzsystemen erweitert: Der Clio hat jetzt unter anderem einen Notbrems- und Totwinkelassistenten, sowie eine Verkehrszeichenerkennung an Bord. Auf der Autobahn hilft ein Spurhalte- und Wechselassistent. Die Versionen mit Automatikgetriebe halten automatisch den Sicherheitsabstand ein und fahren im Stau selbstständig an. Beim Parken wird der Fahrer erstmals von einer 360 Grad-Kamera unterstützt.

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Motoren und Preis: Der Clio kommt erstmals als Hybrid (Update!)

Auch unter dem Blechkleid des Clio verändert sich einiges. Der Kleinwagen basiert als erstes Modell auf der neuen Konzern-Plattform CMF-8. Sie wiegt 50 Kilo weniger, ermöglicht erstmals autonome Fahrfunktionen und die Elektrifizierung des Clio. 2020 kommt nämlich der "E-Tech" genannte Mildhybrid. Dabei handelt es sich um einen 90 PS starken und 1,6-Liter großer Saugmotor, dem ein Elektromotor unter die Arme greift. Zusammen erzeugen sie eine Systemleistung von 130 PS, die von einem komplett neu entwickelten Automatikgetriebe übertragen wird. Der Strom wird in einer 1,2 kWh kleinen Batterie gespeichert, die auf der Hinterachse sitzt. Anfahren kann der Hybrid-Clio rein elektrisch, danach dient der Elektromotor nur noch als Unterstützung für den Benziner. Besonderheit: Der Antriebsstrang bildet eine sehr kompakte Einheit, weil das Getriebe zwischen die beiden Motoren gezwängt wurde.
So kommt der neue Clio
Der vorläufige Top-Benziner leistet 130 PS, später schiebt Renault wahrscheinlich eine über 200 PS starke RS-Version nach.
Zum Marktstart im Sommer 2019 wird es drei klassische Benziner geben. Den Einstieg bildet ein 1,0 Liter Dreizylinder-Sauger, der mit 65 oder 75 PS erhältlich sein wird und immer mit einer Fünfgang-Handschaltung kommt. Ob die schwächere Version auch in Deutschland zu haben sein wird, ist noch nicht bekannt. Darüber rangiert ein komplett neuer Turbo-Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und 100 PS. Dessen 160 Newtonmeter Drehmoment werden anfangs ebenfalls ausschließlich über die manuelle Fünfgang-Box verteilt. Später kann er auch mit einem Automatikgetriebe geordert werden. Bei der vorläufig stärksten Version handelt es sich um den 1,3 Liter großen Turbo-Vierzylinder mit 130 PS, der sich bereits in anderen Renault-Modellen bewiesen hat und serienmäßig an ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen gekoppelt ist. Vielfahrer können zu dem 1,5 Liter großen Diesel greifen der 115 Pferdestärken leistet und 260 Newtonmeter Drehmoment entwickelt. Die Kraftübertragung übernimmt immer ein manuelles Getriebe mit sechs Gängen. Noch sparsamer soll die gedrosselte Version des Diesels mit 85 PS sein. Die Preise werden schätzungsweise bei etwa 13.000 Euro starten. Damit wird er vermutlich etwas teurer als sein Vorgänger.

Von

Elias Holdenried