Mit der neuen Studie "Ami One Concept" zeigt Citroën auf dem Genfer Autosalon (7. bis 17. März 2019), wie die Franzosen sich die städtische Mobilität der Zukunft vorstellen.

Für den Ami One benötigt man keinen Autoführerschein

Elektrischer City-Flitzer der Zukunft
Citroën definiert den Ami One nicht als Auto, sondern als Mobilitätsobjekt.

Citroën spricht bei dem Zweisitzer im Smart-Format bewusst nicht von einem Auto im klassischen Sinn, sondern von einem Mobilitätsobjekt. Da das elektrische Stadtfahrzeug nur 45 km/h schnell ist, braucht man dafür keinen Autoführerschein. Der Ami One (Ami steht im Französischen für Freund) ist also eher als überdachte Alternative zum Motorroller konzipiert worden. Da Citroën dieses Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiert, ist die Namensgebung auch eine Anspielung an die klassischen Modelle Ami 6 und Ami 8, die in den Sechzigern und Siebzigern vom Band liefen.

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Bildergalerie: Autosalon Genf 2019
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Viel Platz auf wenig Raum

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Chic: Die Sitze des Ami One wurden von den typischen Pariser Bistro-Stühlen inspiriert.
Der kastenförmige Ami One bietet auf nur 2,50 Metern Länge und 1,50 Metern Höhe und Breite genug Platz für zwei Passagiere plus Gepäck. Neben einem klassischen Kofferraum gibt es auf der Beifahrerseite eine Nische im Armaturenbrett, in der weitere Gegenstände verstaut werden können oder auch mal ein Hund mitfahren kann. Auffällig sind die entgegengesetzt angeschlagenen Türen der Studie. Um dem Concept Car einen Hauch französisches Flair zu verpassen, tragen die Sitze das Muster der typischen Pariser Bistro-Stühle. Um den CO2-Abdruck bei der Umsetzung des Projekts möglichst kleinzuhalten, wurde der Ami One aus sehr wenigen Einzelteilen gebaut und weitestgehend auf Komfort-Features verzichtet. Die Fenster werden per Hand hoch- und runtergekurbelt, die Türgriffe wurden durch Schlaufen aus Stoff ersetzt. Das Stoff-Faltdach lässt sch locker mit einer Hand bedienen. Und statt einer herkömmlichen Soundanlage gibt es nur einen einzelnen Bluetooth-Lautsprecher.

Citroën gibt eine Reichweite von 100 Kilometern an

Angetrieben wird das 425 Kilo schwere Leichtbau-Fahrzeug von einem knapp 8 PS starken Elektromotor. Die im Fahrzeugboden untergebrachten Lithium-Ionen-Batterien sollen eine Reichweite von 100 Kilometern ermöglichen. An einer Schnellladesäule soll der Stromspeicher in knapp zwei Stunden komplett gefüllt werden können. Ein schönes Detail ist die Ladesäule, die den typisch französischen Kilometersteinen auf der Landstraße nachempfunden wurde.
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Praktisch: Das Smartphone dient als Reflektor für das Head-up-Display.
Im Mittelpunkt der Entwicklung des Ami One stand auch die Smartphone-Nutzung. Zum Beispiel kann das Fahrzeug durch das Scannen eines an der Tür angebrachten QR-Codes geöffnet werden. Hinter dem fünf Zoll großen Bildschirm mit den minimalistischen Digital-Anzeigen befindet sich ein induktives Ladefach. Wenn das Handy darin liegt, dient es sogar als Reflektor für das Head-up-Display. Mithilfe einer eigens für die Studie entwickelten App, kann der Fahrer den Ami One von zu Hause aus auf seine Bedürfnisse voreinstellen oder den Ladezustand checken. Obwohl das Concept Car gut durchdacht ist, planen die Franzosen keine Serienversion des Ami One. Möglicherweise wird Citroën aber einige Elemente in zukünftige Kleinwagenmodelle einfließen lassen.

Von

Elias Holdenried