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Vorstellung und Preis: Sechs Mal so teuer wie ein Chiron

Der Bugatti "La Voiture Noire" kostet 16,7 Millionen Euro! Damit ist das neue Einzelstück, das für einen Bugatti-Enthusiasten entworfen und gebaut wurde, mehr als drei Mal so teuer wie der auf 40 Stück limitierte Bugatti Divo und kostet rund sechs Mal so viel wie ein "normaler" Chiron.
"La Voiture Noire" bedeutet übersetzt "Das schwarze Auto" und ist eine Hommage an den legendären Bugatti Typ 57 SC Atlantic "La Voiture Noire". Die Neuauflage wird auf dem Autosalon in Genf (7. bis 17. März 2019) gezeigt und setzt auf den W16-Motor, der genau wie im Chiron 1500 PS und 1600 Nm leistet. Das Einzelstück soll dabei den Komfort einer Luxuslimousine mit der Kraft eines Hypersportwagens kombinieren.

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Bildergalerie: Autosalon Genf 2019
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Design: Sichtcarbon-Karosserie und sechs Auspuffrohre

Dieses schwarze Auto kostet 13 Millionen Euro
Das Heck ist besonders elegant designt: Die durchgehende Rückleuchte ist geschwungen.
Jetzt kommt der Experte zu Wort! Achim Anscheidt, seit 2004 Head of Design bei Bugatti, erklärt AUTO BILD den "La Voiture Noire" im Detail! Auch wenn das Einzelstück auf dem Chiron basiert, betont Anscheidt, dass kein Teil der Sichtcarbon-Karosserie unangetastet geblieben ist. Der Vorderwagen wurde um 25 Zentimeter verlängert, die Dachlinie neu designt. Die Scheinwerfer erinnern in ihrer Grundform an die des Divo, haben aber eine ganz andere Leuchtgrafik. Gleichzeitig wurden die Schürzen in die Kotflügel integriert – ein Detail, das oft von Designstudios verwendet wird. So beispielsweise auch beim Aston Martin Vanquish Zagato Shooting Brake. Natürlich darf auch der Kühlergrill in typischer Bugatti-Hufeisenform nicht fehlen. Besonders auffällig: Die Seitenscheiben wirken, als würden sie nahtlos in die Windschutzscheibe übergehen. Unterteilt wird diese von einem mittigen Scheibenwischer, der die angedeutete Finne über das gesamte Auto optisch fortführt.
Eines der heiß diskutierten Details sind die komplett neu entwickelten Felgen, die durch Aufkleber optisch in die Reifen übergehen. Auch das Heck des "La Voiture Noire" ist ein Hingucker, wirkt im Vergleich zum radikalen Divo aber viel eleganter. Die durchgehende Rückleuchte ist geschwungen, darunter befindet sich der ausgeschriebene und beleuchtete Bugatti-Schriftzug, darüber das bekannte EB-Logo. Zu den Auspuffendrohren des Einzelstücks hat Achim Anscheidt eine Anekdote parat: Nach den ersten Entwürfen war der Kunde mehr als begeistert, bestand aber darauf, dass er für den Preis von 16,7 Millionen Euro nicht weniger als sechs Auspuffrohre bekommt. Eine Hommage an den seit mehr als 80 Jahren verschollenen Typ 57 SC Atlantic "La Voiture Noire" und ein optisches Statement!
Gerne hätten wir uns auch den Innenraum des Bugatti näher angeschaut – das Problem: Das Showcar hat noch kein finales Cockpit. Denn die Entwicklung des "La Voiture Noire" hat erst nach der Präsentation des Divo in Pebble Beach 2018 begonnen und ist noch nicht abgeschlossen. Das bedeutet: Für das Team um Achim Anscheidt geht die Arbeit jetzt erst richtig los. Frühestens Ende 2021 wird der Bugatti "La Voiture Noire" an seinen glücklichen Kunden ausgeliefert.

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Bugatti Divo (2018): PS, Daten, Chiron Top Speed, Alle Infos
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Historie: Eine Hommage an den Typ 57 SC Atlantic

Sechs Mal so teuer wie ein Bugatti Chiron
Die angedeutete Finne läuft über das gesamte Auto und ist eine Hommage an den Typ 57 SC Atlantic.
Zwischen 1936 und 1938 wurden nur vier Atlantic gebaut – jeder davon quasi unbezahlbar. 2010 wurde ein Atlantic für umgerechnet 26 Millionen Euro versteigert, der heutige Wert dürfte noch darüber liegen. Damit zählt Atlantic zu den teuersten Autos der Welt, Nummer Vier ist heute im Besitz von Modedesigner und Autosammler Ralph Lauren. Der zweite gebaute Atlantic hatte ebenfalls den Beinamen "La Voiture Noire" und gehörte Jean Bugatti. Doch der Atlantic gilt seit mehr als 80 Jahren als verschollen – sollte er jemals wieder auftauchen, könnte der Typ 57 SC Atlantic "La Voiture Noire" über 100 Millionen Euro wert sein. Verglichen damit, ist die handgebaute Neuauflage mit einem Preis von über 16 Millionen eigentlich ein Schnäppchen.

Motor: "La Voiture Noire" mit 1500 PS und 1600 Nm

Beim Motor gibt es keine Überraschungen. Genau wie Chiron und Divo setzt auch der "La Voiture Noire" auf den bewährten Achtliter-W16 mit 1500 PS und 1600 Nm. Fahrleistungen für das Einzelstück nennt Bugatti nicht, die dürften allerdings ziemlich sicher auf Chiron-/Divo-Niveau liegen. Der Typ 57 SC Atlantic wurde vor 80 Jahre mit einem 3,3-Liter-Reihenachtzylinder mit knapp 200 PS ausgeliefert. Das reichte damals für einen Topspeed von 220 km/h.
Jan Götze

Fazit

Am meisten wird über den Preis des Bugatti "La Voiture Noire" gesprochen, dabei steckt viel mehr dahinter. Das Einzelstück ist nicht nur ein Chiron mit neuer Karosserie, es ist ein Kunstwerk mit faszinierenden Design-Details. Hoffentlich wird der "La Voiture Noire" nicht das letzte Einzelstück aus Molsheim bleiben!