Seat präsentiert auf dem Autosalon Genf (07. bis 17. März) die voll elektrisch angetriebene Studie el-Born. Damit zeigen die Spanier noch vor VW ein seriennahes Konzept-Fahrzeug auf der neuen Elektro-Plattform MEB von Volkswagen. Der Name el-Born ist eine Hommage an den berühmten Stadtteil in Barcelona. Optisch erinnert der el-Born stark an die bisher nur als Erlkönige bekannte VW-Studie ID Neo, die ebenfalls die MEB-Plattform nutzt.
Spanier auf Strom
Am Heck erhält der el-Born einen sportlichen Diffusor. Der Sprint von 0 auf 100 km/h soll in 7,5 Sekunden geschafft sein.
Die Front des E-Seats ist spitzer gestaltet als beim ID. Die Haube besitzt einen kleinen Überbiss, die Scheinwerfer tragen die üblichen Seat-Designelemente, wirken aber etwas verspielter. Die Frontschürze trägt die beim Kühlergrill des Tarraco eingeführten "Winkel" als Zierelemente. Seitlich fällt die Verwandtschaft mit dem Konzernbruder am deutlichsten auf. Die Dachlinie und die Größe der Fenster ist annähernd identisch. Auch die kleinen Scheiben vor den Seitenspiegeln erhalten denselben Ausschnitt. Am Heck zitiert Seat die Designsprache der konventionell angetriebenen Modelle. Auch der el-Born kommt mit durchgängigem Leuchtenband. Anders als beim Tarraco ist es aber nicht nur ein Reflektor, sondern es leuchtet über die gesamte Breite. Das E-Auto erhält einen sportlichen Diffusor, der mittig eine aus dem Rennsport inspirierte Leuchte besitzt. Das Dach wird über einen Dachkantenspoiler verlängert.

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Bildergalerie: Autosalon Genf 2019
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Innenraum: Der el-Born überzeugt mit viel Platz (Update!)

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Aufs Wesentliche reduzierter Innenraum: Als Kommandozentrale dient der 10 Zoll große Touchscreen.
Rein in den el-Born! Zunächst mal herrscht Erstaunen, wie konventionell eine E-Auto-Studie sein kann. Kein abgedrehter Concept-Car-Firlefanz. Dafür ein schickes Lenkrad mit roten Ziernähten und Touchflächen statt Knöpfen. Dahinter die frei stehenden Instrumente. Rechts davon der Gangwahlhebel, der stark an den BMW i3 erinnert. Warum er da oben hinter dem Lenkrad sitzt? Ganz einfach: Das schafft Platz. Der Innenraum des el-Born ist für die kompakten Abmessungen wirklich geräumig. Platz nach oben ist reichlich vorhanden, auch in der Breite passt's. Anstelle eines Mitteltunnels gibt es ein großes Ablagefach im Familienformat und eine induktive Ladefläche fürs Smartphone. Dessen Inhalte können auf dem zentralen 10-Zoll-Touchscreen angezeigt werden, der griff- und blickgünstig positioniert ist. Unterhalb des Monitors gibt es wie im Cupra Formentor Touchslider für Klimabedienung und Lautstärke. Und wenn es schon keine konventionellen Drehregler gibt, sind die Slider die bislang beste Alternative. Als Nächstes ein Abstecher in den Fond: Obwohl der Vordersitz auf mich als 1,95-Meter-Fahrer eingestellt bleibt, gibt es hinten ausreichend Platz. Gerade die Kopffreiheit ist vorbildlich. Dazu gibt es noch einen ordentlichen Kofferraum. Unterm Strich dürfte das den el-Born für mittlere Strecken zu viert plus Gepäck durchaus tauglich machen.

Antrieb und Fahrerassistenz: Bis zu 420 km Reichweite

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Das Drehmoment des Motors verrät Seat noch nicht, dafür aber die Leistung. Umgerechnet 204 PS treiben den Spanier an.
Der Elektromotor des el-Born leistet 150 kW (204 PS). Ein maximales Drehmoment verrät Seat noch nicht, dafür rücken die Spanier bei der Reichweite mit der Sprache heraus. 420 Kilometer soll das E-Auto mit vollem Akku, gemessen nach WLTP, schaffen. Möglich macht es eine Akku-Kapazität von 62 kWh. Ist der Stromspeicher einmal leer, soll ein Ladestand von 80 Prozent innerhalb von 47 Minuten möglich sein, eine 100 kW Schnellladesäule vorausgesetzt. Auch autonomes Fahren spielt bei der spanischen E-Studie eine Rolle. Allerdings spricht Seat nicht vom voll automatisierten Fahren, sondern lediglich über Level 2. Das entspricht aktueller Fahrhilfen, die dem Fahrer kurzzeitig das Steuern abnehmen können. Wann Seat die Serienversion nachschiebt, ist noch unklar.

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Neue Seat und Cupra (2019, 2020 und 2021)
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