Reifenwechsel: Anleitung & Tipps
So klappt der Reifenwechsel auch zu Hause
Reifenwechsel selbstgemacht
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Von Sommerreifen auf Winterreifen und wieder zurück: Zweimal im Jahr steht für viele Autofahrer der Reifenwechsel an. Wer den Rädertausch selbst vornehmen will, sollte auf einige wichtige Dinge achten. Hier kommen unsere Tipps.
Inhaltsverzeichnis
- Welches Werkzeug braucht man beim Reifenwechsel?
- Anleitung zum richtigen Reifenwechsel
- Was ist beim Reifenwechsel zu beachten?
- Wann sollte man zum Reifenwechsel in die Werkstatt?
- Worauf ist beim Einlagern der Reifen zu beachten?
- Wann sollte man die Reifen wechseln?
- Worauf ist beim Online-Reifenkauf zu achten?
Wer den Reifenwechsel bzw. den Rädertausch in der Werkstatt vornehmen lässt, zahlt meist rund 50 Euro. Günstiger geht es, wenn man es selbst macht. Klar, auch dann muss zuvor ein wenig investiert werden: 20 Euro in einen Rangierwagenheber und 30 Euro in einen Drehmomentschlüssel. Doch die Investition zahlt sich mit den folgenden Reifenwechseln richtig aus. AUTO BILD erklärt den Rädertausch Schritt für Schritt und gibt wichtige Tipps.
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Bevor es an das Austauschen der Räder geht, sollten Sie sich das benötigte Werkzeug heraussuchen und bereitlegen. Dazu gehört:
• Wagenheber: Am komfortabelsten ist ein Rangierwagenheber, für den Reifenwechsel zweimal im Jahr tut es aber oft auch der Fahrzeugwagenheber, sofern vorhanden.
• Radkreuz: Damit lassen sich auch leicht angerostete Radmuttern leicht lösen.
• Drehmomentschlüssel: Er verhindert, dass Radbolzen oder Muttern überdreht werden.
• Ggf. Schlagschrauber: Mit einem Schlagschrauber geht der Rädertausch besonders schnell.
• Ggf. Schlüssel, um das Felgenschloss zu lösen.
• Drahtbürste: Um Rost und groben Schmutz an Radschrauben oder Bremssätteln zu entfernen.
• Radkreuz: Damit lassen sich auch leicht angerostete Radmuttern leicht lösen.
• Drehmomentschlüssel: Er verhindert, dass Radbolzen oder Muttern überdreht werden.
• Ggf. Schlagschrauber: Mit einem Schlagschrauber geht der Rädertausch besonders schnell.
• Ggf. Schlüssel, um das Felgenschloss zu lösen.
• Drahtbürste: Um Rost und groben Schmutz an Radschrauben oder Bremssätteln zu entfernen.
1. Handbremse bzw. elektrische Parkbremse anziehen.
2. Radmuttern/-bolzen anlösen.
3. Wagen aufbocken (unbedingt darauf achten, dass das Rad frei am Federbein hängt).
4. Schrauben vollständig herausdrehen.
5. Rad abnehmen.
6. Neues Rad mit dem passenden Reifen für die jeweilige Saison aufstecken.
7. Schrauben einsetzen und leicht anziehen.
8. Wagen leicht absenken, sodass das Rad blockiert.
9. Rad mit Drehmomentschlüssel festziehen (richtiges Drehmoment ist dem Bordbuch zu entnehmen).
10. Luftdruck prüfen und ggf. nachfüllen.
11. Wichtig: nach 50 Kilometern den festen Sitz der Radbolzen mit einem Drehmomentschlüssel kontrollieren.
2. Radmuttern/-bolzen anlösen.
3. Wagen aufbocken (unbedingt darauf achten, dass das Rad frei am Federbein hängt).
4. Schrauben vollständig herausdrehen.
5. Rad abnehmen.
6. Neues Rad mit dem passenden Reifen für die jeweilige Saison aufstecken.
7. Schrauben einsetzen und leicht anziehen.
8. Wagen leicht absenken, sodass das Rad blockiert.
9. Rad mit Drehmomentschlüssel festziehen (richtiges Drehmoment ist dem Bordbuch zu entnehmen).
10. Luftdruck prüfen und ggf. nachfüllen.
11. Wichtig: nach 50 Kilometern den festen Sitz der Radbolzen mit einem Drehmomentschlüssel kontrollieren.
Die abgenommenen Reifen sollten mit Universalkreide oder einem Wachsmalstift markiert werden (z. B. "VL" für vorn links), damit sie später wieder an die richtige Position gesetzt werden. Vor dem Einlagern ist es ratsam, sie einer Sichtprüfung zu unterziehen. Worauf man achten muss, ist oben in der Bildergalerie erklärt. Tipp: Da die Reifen an der Antriebsachse meist etwas schneller verschleißen, ist es ratsam, alle 10.000 bis 15.000 Kilometer achsweise zu tauschen, also den Reifen von vorne rechts nach hinten rechts, von vorne links nach hinten links und umgekehrt. (Weitere Infos gibt es hier)
• Zeit: Planen Sie für die Montage genügend Zeit ein – Hektik sorgt für Gefahr.
• Stabilität: Damit der Wagen stabil steht, nehmen Sie den Wechsel nur auf ebenem, festen Untergrund vor. Verwenden Sie einen stabilen Wagenheber, sichern Sie den Wagen gegen Wegrollen.
• Drehmoment: Beachten Sie für den Wechsel die Angaben im Bordbuch, hier finden Sie auch das erforderliche Drehmoment zum Anziehen der Räder. Die meisten Modelle liegen um die 120 Nm.
• Radbolzen: Wer von Stahl auf Aluräder tauscht, muss auf die Länge der Radbolzen achten. Bei Alurädern sind sie oft länger, werden hier die Bolzen der Stahlfelge verwendet, haben die Radbolzen nur ein paar Gewindegänge in der Radnabe zu fassen, können beim Fahren ausreißen.
• Vibrationen: Machen Sie nach dem Wechsel eine längere Probefahrt, die auch über die Landstraße führt. Gibt es Vibrationen im Lenkrad oder beim Bremsen, kommt man nicht um einen Werkstattbesuch rum. Häufig liegt es an einem abgefallenen Wuchtgewicht, die Vibrationen können aber auch andere Gründe haben. Zur Kontrolle müssen die Räder auf die Wuchtmaschine.
• Stabilität: Damit der Wagen stabil steht, nehmen Sie den Wechsel nur auf ebenem, festen Untergrund vor. Verwenden Sie einen stabilen Wagenheber, sichern Sie den Wagen gegen Wegrollen.
• Drehmoment: Beachten Sie für den Wechsel die Angaben im Bordbuch, hier finden Sie auch das erforderliche Drehmoment zum Anziehen der Räder. Die meisten Modelle liegen um die 120 Nm.
• Radbolzen: Wer von Stahl auf Aluräder tauscht, muss auf die Länge der Radbolzen achten. Bei Alurädern sind sie oft länger, werden hier die Bolzen der Stahlfelge verwendet, haben die Radbolzen nur ein paar Gewindegänge in der Radnabe zu fassen, können beim Fahren ausreißen.
• Vibrationen: Machen Sie nach dem Wechsel eine längere Probefahrt, die auch über die Landstraße führt. Gibt es Vibrationen im Lenkrad oder beim Bremsen, kommt man nicht um einen Werkstattbesuch rum. Häufig liegt es an einem abgefallenen Wuchtgewicht, die Vibrationen können aber auch andere Gründe haben. Zur Kontrolle müssen die Räder auf die Wuchtmaschine.
Es gibt durchaus gute Gründe, den Reifenwechsel in der Werkstatt durchführen zu lassen. Da wäre z. B. die Möglichkeit, dort seine Reifen einlagern zu lassen. Das kann man zwar auch unabhängig von der Montage machen, doch bei vielen Werkstätten kostet die Einlagerung weniger, wenn dort auch der Wechsel durchgeführt wird. Los geht es bei rund sieben Euro pro Rad und Saison. Zudem nimmt einem die Werkstatt die Arbeiten, die mit der Einlagerung einhergehen, ab. Sichtprüfung auf Schäden, Reifenreinigung und gegebenenfalls Auswuchten der Räder sind weitere Services, die die Werkstatt übernimmt. Kostenlos sind diese Dienste in den meisten Fällen allerdings nicht.

Wenn die Reifen mit einem direkten RDKS ausgerüstet sind, muss der Radwechsel in der Werkstatt erfolgen.
Weitere Themen: Steckschlüsselsätze im Vergleich
Wer die Reifen selbst einlagert, sollte sie zuvor ordentlich säubern und auf Schäden untersuchen. Auch das Restprofil kann schon mal unter die Lupe genommen werden. Bei zu geringer Profiltiefe (Sommerreifen min. 3 mm, Winterreifen min. 4 mm) oder Beschädigungen lohnt es sich nicht, die Reifen einzulagern – sie können direkt entsorgt werden. Kompletträder sollten liegend aufeinander gestapelt, Reifen ohne Felge stehend in einem trockenen, lichtgeschützten Raum eingelagert werden. (Weitere Infos zur Reifenlagerung gibt es hier)
Experten raten, beim Reifenwechsel die Faustregel "von O bis O" zu beherzigen – also im Oktober auf Winterreifen und um Ostern wieder auf Sommerreifen zu wechseln. Wer sich daran orientiert, macht in der Regel nichts falsch. Zur Osterzeit verabschieden sich meist die frostigen Temperaturen, und im Oktober wird es langsam wieder kälter. Die genauen Temperaturen und Witterungsverhältnisse sind jedoch von Region zu Region unterschiedlich. Hersteller empfehlen von Sommer- auf Winterreifen zu wechseln, wenn die Temperaturen unter sieben Grad Celsius fallen. Die Straßenverkehrsordnung macht übrigens keine Vorschriften zur richtigen Zeit für den Reifenwechsel. Hier heißt es lediglich in §2 Abs. 3a, dass ein Auto bei winterlichen Straßenverhältnissen (Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte) nur mit Winterreifen (M+S-Reifen, Alpine-Symbol) gefahren werden darf. Wer seine Reifen in der Werkstatt wechseln lässt, tut gut daran, sich früh zu kümmern, denn in der Räderwechsel-Saison kommt es in den Werkstätten sowohl zu zeitlichen als auch zu materiellen Engpässen. Einen Termin zum Reifenwechsel bekommt man nur mit ausreichend Vorlauf, und wer neue Reifen kaufen möchte, muss unter Umständen mit einer hohen Lieferzeit rechnen.
Auch wenn ein Satz neuer Reifen auf die Felgen aufgezogen werden muss, kommt man um den Besuch einer Werkstatt nicht herum. Sei es, dass der alte Reifen zu wenig Profil hat oder zu alt ist. In beiden Fällen muss Ersatz her. Der kann entweder direkt in der Werkstatt oder im Zubehör-Handel gekauft werden. Wer seinen Reifen online kauft, kann ihn sich auch direkt in die Werkstatt schicken lassen, die ihn montieren soll.

Neue Reifen auf die Felgen zu ziehen, sollte man dem Fachmann überlassen. Er wuchtet den Reifen im Anschluss noch aus.
Bild: Sven Krieger
Allerdings berechnen die Werkstätten oft geringere Preise für Montagearbeiten, wenn sie auch den Reifen und/oder die Felge verkauft haben. Die Kosten für das Aufziehen eines neuen Reifens auf die Felge, das Auswuchten und die abschließende Montage auf den Wagen schwanken stark. Ab etwa drei Euro pro Reifen ziehen die Profis das Gummi auf die Felge. Mit Auswuchten werden mindestens 13 Euro fällig. Mindestens vier Euro muss man für die Montage am Wagen einrechnen. Wer ein eingelagertes oder mitgebrachtes Rad neu auswuchten und montieren lässt, kann etwa acht Euro pro Rad einplanen.
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