Schnellladen: E-Auto, HPC, Betreiber, Vergleich
Das sind die Champions beim E-Auto-Schnellladen in Deutschland

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Erst das Schnellladen an Autobahnen macht die Fernreise im E-Auto wirklich komfortabel. Das HPC-Schnellladenetz an deutschen Fernstraßen wird immer besser. Die besten Betreiber im Überblick!
Bild: dpa
Inhaltsverzeichnis
- Wie können E-Autos schnell laden?
- HPC-Ladenetz wird immer mehr ausgebaut
- Wer hat das größte Schnelllade-Netzwerk?
- Welches Angebot ist vorbildlich?
- Wie viele Schnellladepunkte bietet Tesla?
- Wie viele Tesla-Supercharger können frei genutzt werden?
- Warum ist Ionity ein Sonderfall beim Schnellladen?
- Wie gut sind regionale Schnelllade-Anbieter?
- Drei Fragen an den Ladenetz-Experten Ludwig Hohenlohe
Wer seine Urlaubsfahrt mit dem E-Auto antritt, braucht trotz guter Planung oft Geduld. Denn ein Ladestopp kostet viel Zeit – und nicht nur während der Urlaubsmonate können sich Schlangen vor den Ladestationen bilden.
Beschleunigt wird das Laden auf der Autoseite durch die Schnellladefähigkeit – und auf der Ladesäulenseite durch High Power Charging (HPC). Denn solche Ladepunkte pressen den Strom mit 150 Kilowatt oder mehr Ladeleistung in den Akku. Die 95-kWh-Batterie eines Audi e-tron 55 quattro beispielsweise ist beim Schnellladen im Idealfall nach 45 Minuten wieder voll und bereit für (offizielle) 441 Kilometer Reichweite.
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Okay, das ist eine deutlich längere Wartezeit als beim Tanken mit Benzin und Diesel – aber durchaus alltagstauglich. Übrigens nicht nur für Urlauber beim Autobahnritt, sondern auch für Dienstreisende auf großer Fahrt; oder für Eilige in urbanen Ballungszentren.
Zum Glück wird das HPC-Schnellladenetz in Deutschland (so funktioniert das Turbo-Laden) immer besser ausgebaut. Zum Stichtag 4. Juli 2022 hat AUTO BILD – gemeinsam mit den Lademarkt-Spezialisten von Charging Radar und der Technologieberatung P3 – die Infrastruktur hierzulande unter die Lupe genommen. Nach der Welt der Ladedienste im E-Mobility Excellence Report geht es diesmal um die "Hardware" der Charge Point Operator (CPO).
Welcher Ladesäulenbetreiber hat das größte Schnelllade-Netzwerk? Wer hat die meisten großen Ladeparks mit zehn oder mehr HPC-Ladepunkten? Und wer ist der Autobahn-Champion, hat Standorte an oder in unmittelbarer Nähe von Autobahnen (max. 500 m entfernt von einer Abfahrt oder Raststätte)? Die folgende Karte liefert einen Überblick über die größten Schnellladeparks an Reiserouten in Deutschland; alle Ergebnisse im Detail gibt's in der Tabelle (unten).

Hier muss man selten warten: An großen Schnellladeparks stehen viele Ladepunkte für E-Auto-Reisende zur Verfügung.
Bild: AUTO BILD
Bei der Anzahl der Ladepunkte glänzen aktuell zwei Player auf dem wachsenden deutschen Markt mit einem "vorbildlichen" Angebot: Der baden-württembergische Energieriese EnBW verdient sich mit insgesamt 1489 Schnellladepunkten das Prädikat "Größtes HPC-Ladenetz". Dazu zeigt er mit 202 Standorten große Präsenz in Autobahnnähe, was ihm zudem den Titel "Autobahn-Champion" einbringt.

Gesamtsieger: Der Energieriese EnBW verfügt über das größte frei zugängliche Netz an HPC-Ladestationen in Deutschland.
Bild: EnBW
Bei der HPC-Netzabdeckung schneidet E-Auto-Pionier Tesla mit 1688 Schnellladeanschlüssen im Bundesgebiet noch etwas besser ab. Allerdings sind noch immer die meisten Ladepunkte Tesla-Fahrern vorbehalten; nur langsam öffnet sich das Supercharger-Netz der Amerikaner auch für markenfremde Fahrzeuge.
Wichtige Begriffe beim Schnellladen
HPC
High Power Charging = Laden mit einer Leistung ab 150 kW.
Maximale Ladegeschwindigkeit
Hängt ab vom Auto und dem Füllzustand des Akkus. E-Autos mit einem 800-V-Bordnetz können am schnellsten laden. Das Ladetempo kann durch Konditionieren der Batterie beschleunigt werden, entweder durch internes Vorheizen oder durch hohe Leistungsabgabe, sprich schnelle Fahrt.
Roaming
Alle Ladenetzwerke (Ausnahme Tesla mit eigenem Netz) sind roamingfähig. Heißt: Ein Ladedienst (EMP) ermöglicht den Zugang zur Ladeinfrastruktur unterschiedlicher Anbieter.
Steckerstandard
Der CCS-Stecker setzt sich durch, vereinzelte Anbieter/Autohersteller setzen noch auf den CHAdeMO-Stecker.
Aktuell sind es laut Report 322 Ladepunkte in Deutschland, die nach Installieren der Tesla-App frei genutzt werden können. Daher belegt Tesla mit dem eigenen Supercharger-Netz im Ranking Platz 1 mit einem Sternchen. Positiv zudem für alle Nutzer: 95 Standorte bieten mindestens zehn Supercharger und damit beste Aussicht auf wenig oder gar keine Wartezeit. Tesla ist also auch "vorbildlich" bei der Ladechance.
Ein weiterer Sonderfall ist Ionity. Der Autohersteller-Zusammenschluss (Audi, BMW, Ford, Hyundai, Kia, Mercedes, Mini, Porsche, Skoda und VW) ist ebenfalls prominent (458 Ladepunkte) an Autobahnraststätten und Autohöfen vertreten. Dort garantiert er überall grünen Strom mit der hervorragenden Ladeleistung von bis zu 350 kW – auch wenn zwei Fahrzeuge an einer Ladesäule zapfen.
Die Einschränkungen: Erst mit einem Vertrag kann man bei Ionity für 35 Cent/kWh laden, Nicht-Markenkunden zahlen üppige 79 Cent. Zudem sind nur wenige hochpreisige Elektroautos zu einer Ladeleistung über 150 kW fähig.
Aber auch einige regionale CPO bieten ein sehr stattliches Angebot an Schnelllademöglichkeiten und schneiden zumindest mit der Note "befriedigend" ab. Für Fernreisende reichen die HPC-Ladesäulen eher lokal orientierter Betreiber nicht, doch das ist für viele E-Auto-Fahrer unerheblich. Sie nutzen die Ladepunkte der überregionalen Autobahn-Champions über Roaming-Verträge.
Die besten HPC-Ladenetzbetreiber
Reihenfolge
Ladenetzbetreiber (CPO)
Anzahl HPC- Ladepunkte
Punkte
Urteil: HPC-Abdeckung
Anzahl der Ladeparks (mind. 10 HPC-Ladepunkte)
Punkte
Urteil: hohe Lade-Chance (Wahrscheinlichkeit für einen freien Ladeplatz)
Anzahl Standorte in Autobahn-Nähe (max. 500 Meter Radius zur nächsten Autobahn)
Punkte
Urteil: Wer ist Autobahn-Champion?
Gesamtpunktzahl
Gesamturteil
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
AUTO BILD: Wie schätzen Sie das aktuelle Schnellladenetz ein? Ludwig Hohenlohe: Das Netz der HPC-Ladepunkte bietet schon jetzt technisch mehr Ladeleistung, als der Großteil der aktuellen E-Autos überhaupt maximal laden kann. Die Schnelllade-Infrastruktur ist besser als ihr Ruf.

Ludwig Hohenlohe, CEO vom Lademarkt-Analysten Charging Radar, hat Verbrauchertipps fürs schnelle Laden.
Bild: Ludwig Hohenlohe
Wann ist die Chance zum Schnellladen entlang der Autobahnen am größten? Besonders gefragt sind die HPC-Ladepunkte an Wochenenden. Wer sofort laden will, sollte zwischen 19 Uhr abends und 9 Uhr morgens zu einer Ladestation fahren. An Freitagen ist oft noch Betrieb bis nach 20 Uhr.
Welchen Tipp haben Sie fürs Schnellladen? Wenn Sie an einen Ladepark fahren, dessen Ladesäulen immer zwei Anschlüsse haben, nutzen Sie lieber eine komplett freie. Sonst müssen Sie damit rechnen, dass die Ladeleistung halbiert wird.
Fazit
Das Schnellladenetz an den Autobahnen wird laufend besser, das Laden und Reisen mit dem E-Auto immer komfortabler.
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