Alle wollen SUVs – doch bieten die hippen Hochsitze mehr als ein klassischer Kombi? AUTO BILD vergleicht acht SUV-Kombi-Paare.
Autokauf ist Gefühlssache. Viele entscheiden sich nicht für ein Modell, das sachlich gesehen gerade ausreichen würde. Sondern für eines, das auch für ein Kribbeln in der Bauchgegend sorgt. Oder für ein erhabenes Gefühl. Genau das vermitteln SUV: Mit ihrem höheren Aufbau sitzt man angenehm hoch, zudem ist der Einstieg komfortabel. Ganz nebenbei suggerieren sie mit ihrer rustikalen Optik und ihrer Masse Sicherheit. Und schließlich finden es viele schlichtweg cool, mit einem SUV vorzufahren – egal ob am Kindergarten oder am Büro.
Die Hersteller haben das SUV-Design weiterentwickelt
Mit dem GLC Coupé trifft trendige Fahrzeugmode auf klassisches Autodesign in Form des C-Klasse Kombis.
Das sehen immer mehr Käufer so, der Anteil der SUVs an den Neuzulassungen wächst jedes Jahr. 2015 waren es in Deutschland fast 600.000 Hochsitze, was 18,7 Prozent entspricht. In diesem Jahr liegt der Anteil bei etwa 21 Prozent – womit SUVs nach der Kompaktklasse (ca. 25 Prozent) tatsächlich schon das zweitgrößte Segment stellen. Logisch, dass die Autohersteller alle Register ziehen und keine SUV-Nische auslassen. Vor allem bei den Klein- und Kompaktwagen gibt es kaum noch eine Marke, die keine Variante im Offroad-Look entwickelt oder längst anbietet. Grenzen zwischen den bislang klar definierten Fahrzeugklassen verschmelzen dabei immer mehr. Es wird gebaut, was die Kunden antörnt und die Kassen klingeln lässt. Trendige Pulsbeschleuniger sind vor allem SUV-Coupés wie das Mercedes GLCCoupé. Auch wenn sich der Kunde in der ausufernden Variantenvielfalt leicht verzettelt.
Knappes Rennen: Bei VW können sowohl Tiguan als auch Passat mit guten Argumenten überzeugen.
Doch welche handfesten Vorteile bieten SUVs eigentlich – abgesehen von der hohen Sitzposition und dem Abenteuer-Image? Sind die hippen Hochsitze tatsächlich die automobilen Alleskönner, die den klassischen Konzepten die Grenzen aufzeigen? Konkret: Kann ein SUV tatsächlich besser sein als ein vergleichbarer Kombi des gleichen Herstellers? In diesem Vergleich geht es nicht um maximale Anhängelasten oder Geländetauglichkeit, sondern um das Können im Alltag. Und der findet beim durchschnittlichen Autofahrer nun mal auf befestigten Wegen und meist ohne Anhänger statt. Neben dem Platzangebot und der Variabilität sind Handling, Fahrkomfort, Fahrleistungen, Fahreigenschaften und die Kosten wichtige Alltagskriterien. Dass das Ergebnis am Ende so eindeutig ausfällt, hat selbst uns überrascht ...
Wie die SUVs im Vergleich mit den Kombis abschneiden, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
Alle wollen SUVs – doch bieten die hippen Hochsitze mehr als ein klassischer Kombi? AUTO BILD hat acht SUV-Kombi-Paare zum Vergleich gebeten.
Bild: Christoph Boerries
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Beide zählen zu den beliebtesten und besten Autos ihrer Klasse. Bei VW Tiguan und VW Passat fällt die Antwort besonders schwer: Welcher ist wirklich besser?
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Gäbe eine eierlegende Wollmilchsau, der VW Tiguan käme diesem Ideal sehr nah. Er ist supertrendy und chic, nicht zu teuer, von hoher Qualität, ...
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... sowohl komfortabel als auch agil, im Gelände nicht völlig untalentiert ...
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... und dazu noch variabel, ...
Bild: Christoph Boerries
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... optional garniert mit neuester Infotainment- und Assistenztechnologie.
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Was kann der etablierte Passat Variant da noch ausrichten? Einiges, federn zum Beispiel.
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Aufgrund seines um elf Zentimeter längeren Radstands sowie des niedrigeren Geräuschpegels meistert der Passat Langstrecken noch souveräner als der ebenfalls sehr komfortable Tiguan (beide mit DCC).
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Auch das Ambiente im Passat wirkt etwas nobler als im zweckmäßigeren Tiguan.
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Ein weiterer Variant-Vorteil: die mit exakt zwei Metern üppige Laderaumtiefe (Tiguan: 1,70 Meter).
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Doch das SUV kann am Ende kontern, wenn auch ganz knapp. Mit seiner verschiebbaren, neigungsverstellbaren Rücksitzbank ist er variabler als der Passat.
Bild: Christoph Boerries
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Da die Unterschiede ansonsten minimal sind, entscheidet er diesen Vergleich über den Kaufpreis – und der liegt als 2.0 TDI 4Motion mit 190 PS 2775 Euro unter dem des Passat.
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Das Fazit: "Der Passat federt sensibler und wirkt etwas edler, der Tiguan ist zweckmäßiger und mit seiner verstellbaren Rücksitzbank variabler. Dazu kommen SUV-Vorteile wie das hohe Sitzen und der leichtere Einstieg. Siegentscheidend bleibt hier jedoch vor allem der geringere Kaufpreis gegenüber dem Variant." SUV vs. Kombi: 1:0.
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Beim Duell BMW X1 gegen BMW 3er Touring geht es um mehr als nur ein Konzept. Bietet der Hochsitz mit Frontantrieb und Dreizylinder noch die typische BMW-Fahrfreude?
Bild: Christoph Boerries
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Butter bei die Fische: Quermotor und Frontantrieb tun dem X1 gut, ...
Bild: Christoph Boerries
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... denn Raumausnutzung und Platzangebot sind beim Kompakt-SUV wichtiger als Hinterradantrieb und Fahrdynamik, ...
Bild: Christoph Boerries
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... vor allem in Kombination mit dem Basisbenziner und nur drei Zylindern. Die Antriebseinflüsse in der Lenkung sind bei 136 PS eher gering, die Leistungsentfaltung ist wie im 318i angenehm gleichförmig. Der Dreizylinder lässt nur Laufkultur-Fetischisten zusammenzucken.
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Größter antriebsseitiger Unterschied zum 3er: Das Automatikgetriebe im X1 stammt von Aisin und muss mit sechs Fahrstufen auskommen, ...
Bild: Toni Bader
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... während der ZF-Automat im 3er deren acht zur Verfügung hat. So sind die Spreizungen im X1 größer, der 3er schaltet feinnerviger und schlichtweg perfekt.
Bild: Christoph Boerries / AUTO BILD
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Wenig überraschend: Fahrdynamisch deklassiert der leichtere und flachere 3er den höheren und schwereren X1.
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Dennoch vermittelt der X1 BMW-typisches Fahrgefühl, lässt sich für ein SUV ungewöhnlich agil bewegen.
Bild: Christoph Boerries
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Durch den hohen Aufbau und große Glasflächen entsteht zudem ein luftiges Raumgefühl, ...
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... mehr Platz als der 3er (Bild) hat er jedoch nicht.
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Das Fazit: "Subjektiv fühlt es sich so an, als sei der X1 luftiger und hätte mehr Platz. Objektiv sagen die Messwerte: Das Raumangebot ist quasi identisch. Wer den X1 fährt, denkt: Der geht aber flink um Kurven. Wer danach in den 3er steigt, weiß: Es geht noch agiler, mit deutlich geringeren Aufbaubewegungen. Zudem arbeitet die Achtstufen-ZF des 3er sensibler." SUV vs. Kombi: 1:1.
Bild: Christoph Boerries
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Gegen das T-Modell der C-Klasse schickt Mercedes das trendige GLC Coupé ins Rennen. Echtes Benz-Feeling bieten sie beide, aber wer hat am Ende die Nase vorn?
Bild: Toni Bader
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Komfort ist Pflicht! Entspannt über buckelige Landstraßen schweben, dabei stets ein souveränes, sicheres Fahrgefühl vermitteln: Das beherrschen sowohl GLC 250d Coupé ...
Bild: Toni Bader
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... wie auch das technisch identische C 250d T-Modell. Beide treten mit Allradantrieb und Luftfederung an. Traktion und Federungskomfort der beiden 204-PS-Sternenkreuzer sind vom Feinsten, ...
Bild: Toni Bader
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... bei voller Beladung federt der GLC noch einen Hauch souveräner. Doch das um 135 Kilo höhere Gewicht und vor allem der gegenüber dem schlanken C um 14,5 Zentimeter höhere Aufbau machen sich fahrdynamisch negativ bemerkbar.
Bild: Toni Bader
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Zwar fährt sich der fast 1,9 Tonnen schwere GLC für ein SUV sehr sportlich, der höhere Schwerpunkt ergibt aber stärkere Aufbaubewegungen.
Bild: Toni Bader
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Der C liegt ruhiger und wirkt gerade in Kurven agiler.
Bild: Toni Bader
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Weitere Nachteile ergeben sich aus der schicken Fließheckform des GLC. Weniger Kofferraumvolumen als im T-Modell ist das eine, ...
Bild: Toni Bader
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... das andere der Blick nach hinten. Was wir sehen? Dachhimmel, Kopfstützen, C-Säulen. Nur gut, dass im GLC Coupé serienmäßig eine Rückfahrkamera steckt.
Bild: Toni Bader
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Das Fazit: "Übersichtlicher, schneller, agiler und mit größerem Kofferraum: Sachlich sprechen fast alle Gründe für das T-Modell. Das GLC Coupé federt voll beladen zwar einen Hauch softer, kostet aber fast 3000 Euro mehr als das T-Modell. So bleibt der GLC ein Fall für Modefreaks. Und das T-Modell der Freund aller Familien und Vertreter." SUV vs. Kombi: 1:2.
Bild: Toni Bader
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Koreanisches Duell: Der Kia Sportage punktet gegen den Optima mit einem etwas besserem Komfort.
Bild: Christoph Boerries
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Dem SUV gelingt, was bis hierher nur der Tiguan geschafft hat: Im Testergebnis zieht er am Kombi vorbei. Allerdings ebenfalls nur ganz knapp.
Bild: Christoph Boerries
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Der Sportage ist einen Hauch variabler, ...
Bild: Christoph Boerries
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... seine Federung spricht sensibler an, ...
Bild: Christoph Boerries
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... sein Zweiliter-Diesel ist laufruhiger und hat ein weicheres Verbrennungsgeräusch.
Bild: Tobias Kempe
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Der straffer abgestimmte Optima wankt dafür weniger als der höhere Sportage, ...
Bild: Christoph Boerries
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... verbraucht deutlich weniger ...
Bild: Christoph Boerries
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... und hat einen größeren Kofferraum.
Bild: Christoph Boerries
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Das Fazit: "Beide Kia sind sich recht ähnlich – siegentscheidend ist am Ende der bessere Komfort des Sportage." SUV vs. Kombi: 2:2.
Bild: Christoph Boerries
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Klare Sache in Frankreich: Der klapprige Renault Kadjar unterliegt dem wertigeren Mégane klar.
Bild: Christoph Boerries
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Schön leise säuseln beide Vierzylinder-Turbos. Doch im Kadjar wird die Stille sofort unterbrochen, ...
Bild: Christoph Boerries
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... sobald die Straße uneben wird: Die weiche Karosserie verwindet sich, ...
Bild: Christoph Boerries
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... Verkleidungen klappern. Wenig Freude machen zudem die zu langen Schaltwege, die gefühllose, teigige Lenkung ...
Bild: Christoph Boerries
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... und der wankende Aufbau.
Bild: Christoph Boerries
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Der Mégane ist verwindungssteifer und wirkt auf schlechten Straßen viel ruhiger, fährt zudem etwas agiler.
Bild: Christoph Boerries
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Das Fazit: "Klapprig und kippelig, kann der Kadjar nicht überzeugen. Der Mégane fährt satter und ruhiger." SUV vs. Kombi: 2:3.
Bild: Christoph Boerries
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Der neue Audi Q2 hat exakt Kompaktwagengröße – und zielt damit voll auf Kunden, die sich bislang für den A3 Sportback begeisterten. Wie stehen seine Chancen?
Bild: Christoph Boerries
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Nicht nur das Bessere ist des Guten Feind, sondern auch das Neuere. Der ganz frische Audi Q2 trifft exakt den Nerv der Zeit, ...
Bild: Christoph Boerries
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... kompakt, hoch, trendy, premium und technisch topfit.
Bild: Christoph Boerries
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Eine harte Nuss für den 2016 gelifteten A3, der hier als Sportback die Kombi-Ehre verteidigen muss – einen Avant gibt es vom A3 ja nicht.
Bild: Christoph Boerries
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Für beide Cockpits ist nun der 12,3 Zoll große TFT-Bildschirm bestellbar, ...
Bild: Christoph Boerries
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... das virtuelle Cockpit (ab 460 Euro) liefert Audi nur in Verbindung mit dem schnell rechnenden, gut bedienbaren Navigationssystem MMI plus.
Bild: Toni Bader
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Es sind jedoch nicht nur die teuren Hightech-Extras, die aus den beiden Brüdern gute Autos machen. So federt der A3 auch mit dem im Testwagen verbauten Serienfahrwerk souverän, ...
Bild: Christoph Boerries
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... der Q2 mit dem optionalen Adaptivfahrwerk rollt eine Nuance härter ab.
Bild: Christoph Boerries
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Voll überzeugen kann die Kombination aus dem leise laufenden Zweiliter-Diesel (150 PS, 340 Nm) ...
Bild: Toni Bader
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... und den Doppelkupplungsgetrieben mit sechs (A3, Bild) bzw. sieben Gängen (Q2). Beide Getriebe halten stets den passenden Gang parat und schalten sanft. Nahezu Gleichstand also, ...
Bild: Werk
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... aber der A3 fährt eine Spur agiler und handlicher.
Bild: Christoph Boerries
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Das Fazit: "Dieses Duell ist das knappste des gesamten Vergleichs. Sie sind fast gleich groß, fahren sich ähnlich und sind auch fast gleich teuer. Da sich der Q2 ganz eng am Kompaktwagen orientiert, kann er sich auch kaum vom A3 absetzen – man sitzt nicht viel höher, Vorteile für die Übersicht ergeben sich auch nicht. Der A3 fährt eine Spur agiler – und siegt knapp." SUV vs. Kombi: 2:4.
Bild: Christoph Boerries
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Im Dacia Duster steckt das Wesen eines Geländewagens, und deshalb reisen wir am Ende dann doch lieber im Logan.
Bild: Christoph Boerries
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Extrem kurz übersetzter erster und zweiter Gang, eine Lenkung so direkt wie die Ruderanlage einer alten Segeljacht, ...
Bild: Christoph Boerries
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... dazu passend ein weiches Fahrwerk, das die Karosserie auf schlechten Strecken wanken lässt wie einen betrunkenen Matrosen.
Bild: Christoph Boerries
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Der Duster ist vom Fahrgefühl eher ein Geländewagen, wie wir ihn früher mal kannten, als ein modernes Auto.
Bild: Christoph Boerries
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Wer vom Duster umsteigt in den leichteren und niedrigeren Logan MCV, der denkt zunächst, er sitze in einem Sportwagen.
Bild: Christoph Boerries
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Das Fazit: "Der Duster ist ein Geländewagen für Sparer, aber kein Auto für die Straße. Der Logan kann alles besser." SUV vs. Kombi: 2:5.
Bild: Christoph Boerries
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Klares Bild auch in Italien: Das Mini-SUV Fiat 500X hat keine Chance – der Fiat Tipo Kombi kann einfach alles besser.
Bild: Christoph Boerries
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Deutlicher kann ein Testergebnis kaum ausfallen: Für ein neu entwickeltes Mini-SUV enttäuscht der modische 500X. Die Lenkung ist zu gefühllos, ...
Bild: Christoph Boerries
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... die Schaltwege sind zu lang, das Fahrwerk federt zu hart, die Traktion im Sport-Modus lässt zu wünschen übrig, ...
Bild: Christoph Boerries
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... und der Bildschirm ist zudem fitzelig klein.
Bild: Christoph Boerries
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Erheblich harmonischer und angenehmer dagegen der ebenfalls neue Tipo Kombi: Er ist leiser, ...
Bild: Christoph Boerries
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... federt geschmeidig, die Antriebsräder bieten besseren Grip, ...
Bild: Christoph Boerries
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... die größere Multimedia-Einheit lässt sich einfacher bedienen.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
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Das Fazit: "Der Kombi ist der bessere Kauf. Er fährt angenehmer, bietet mehr Platz und ist auch noch günstiger." SUV vs. Kombi: 2:6 (Endstand).