Test Ford Mondeo/VW Passat
Führt Ford jetzt VW vor?

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Der König der Mittelklasse heißt Passat – und das nicht erst seit gestern. Doch jetzt fährt ein Thronanwärter vor, den VW ernst nehmen sollte – der Ford Mondeo.
Cambridge gegen Oxford, Schalke gegen Bochum, Bayern gegen Franken. Für manche normale Konkurrenten, in Wirklichkeit historisch gewachsene Rivalitäten von grenzenloser Wichtigkeit. Hier geht es nicht um gut oder besser, hier geht es ums Ganze. Ähnlich verbissen wird in der Mittelklasse beim Duell Ford gegen VW gekämpft. Seit seinem Debüt 1973 muss sich der Passat gegen die Angriffe aus Köln wehren. Bis 1982 hieß der Gegner Taunus, bis 1993 Sierra, seither Mondeo. Und dessen dritte Auflage will den bisher stets erfolgreichen Wolfsburger endlich überholen. Ab 16. Juni 2007steht der Herausforderer bei den Händlern – bei uns muss er schon jetzt gegen seinen Erzrivalen zum Vergleich antreten. Beim Einlaufen zieht der Mondeo die Blicke klar auf sich. Der Passat wirkt mit seiner verchromten Schnauze doch ziemlich bemüht, die langen Überhänge vermasseln ihm ein wirklich vornehmes Profil. Der Mondeo lässt dagegen ungeniert, ja fast schon provozierend die Muskeln spielen. Der große Kühlergrill wirkt gierig, die ausgestellten Radhäuser machen auf dynamisch, die langgestreckte Silhouette sorgt für eine Portion Eleganz.
Vorteil Ford heißt es auch beim Fahreindruck

Der wesentliche Unterschied ist die Art der Einspritzung

Ergebnis: Der rau klingende Passat gibt sich geringfügig bissiger, reißt ab 2000 Touren ungestümer an den Vorderrädern und geht an der Ampel auch minimal schneller. Der Mondeo glänzt dagegen mit gleichmäßiger Kraftentfaltung, geschmeidigem Motorlauf und einem Verbrauchsvorteil von 0,3 Liter. Trotzdem belastet der hier getestete Mondeo das Konto seines Halters stärker als der Passat. Eine echte Überraschung, denn mit 27.544 Euro (wie Mondeo inklusive Partikelfilter) tritt der VW wie gewohnt nicht gerade als Preisbrecher auf. Doch Ford verlangt für seinen Mondeo inklusive der 17-Zöller, die neben der schicken Optik auch am guten Bremsweg mitwirken, immerhin 28.095 Euro. Zudem büßt Ford bei Garantie, Wartung und Wiederverkauf Punkte ein. Die früher so klare Rollenverteilung "günstiger Ford gegen guten VW" kehrt sich in diesem Vergleich also um. Was bleibt, ist die traditionelle Rivalität der beiden Marken.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Gerald Czajka

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