Bei der Tuning Trophy Germany von DMAX und AUTO BILD treten Fahrzeuge aus ganz Deutschland an, um den Titel "bestes Tuning-Auto" zu holen. Zusammen mit anderen Juroren muss Sidney Hoffmann das ganze Teilnehmerfeld gründlich checken, bevor der Sieger gekürt werden kann. Nicht einfach, denn die Fahrzeuge sind allesamt hochkarätig. Mit dabei ist unter anderem dieser komplett umgebaute 1991er VW Golf 2. Besitzer Chris Bertels nennt den Kompakten seit 2003 sein Eigen und hat seither sage und schreibe 45.000 Euro ins Tuning investiert.

Grillumrandung wie beim Golf 2 Limited

TTG VW Golf 2
Das R-Logo hinter dem Golf-Schriftzug gibt einen kleinen Hinweis auf das, was unter der Haube steckt.
Bild: Tuning Trophy Germany

An diesem Golf ist im Grunde nichts mehr serienmäßig. Die Karosserie wurde verbreitert und mit einem Bodykit versehen, das aus diversen VW-Teilen besteht. Zum Einsatz kamen Elemente von Passat, Corrado und verschiedenen Golf-Baureihen. Bei genauem Hinsehen gibt es immer neue Details zu entdecken: Nachrüst-Leuchten, Reflektorband hinten, R-Logos, Hella-Abdeckungen für die Nebelleuchten und eine blaue Kühlerumrandung (wie beim Golf 2 Limited) sind eher subtile Veränderungen. Sofort ins Auge springen Alufelgen im Zentralverschluss-Stil, die tiefschwarze Lackierung und, bei Nacht, die Unterbodenbeleuchtung.

Getunter VW Golf 2 hat 169 PS mehr als in der Serie

TTG VW Golf 2
Zündkabel und Schriftzüge vom VR6 sind genauso blau gehalten wie die Karosserie-Details am Golf 2.
Bild: Tuning Trophy Germany

Auf technischer Seite hat der 36-jährige Werkzeugmacher ebenfalls mächtig Hand angelegt. Der schmächtige 55-PS-Motor musste einem 2,8-Liter-VR6 aus dem Golf 3 weichen. Dessen 174 PS waren Bertels aber noch immer zu wenig, und so justierte er nach, bis schließlich 224 PS auf dem Datenblatt standen. Übertragen wird die Kraft mit einem manuellen Getriebe aus dem Golf 5 V5. Das Verzögern übernehmen Eigenbau-Bremsen mit Teilen von Porsche und VW. An der Vorderachse kommen Sättel vom Porsche Cayenne zum Einsatz, an der Hinterachse der Vierkolbensattel vom 997er 911 sowie der Handbremssattel vom Golf 4 R32. Auf diese Kombination ist Chris Bertels besonders stolz. Der Innenraum wurde mit Überrollkäfig, elektrischen Audi S5-Sitzen, Golf 4 R32-Pedalerie und dem Lenkrad aus dem Golf 7 R aufgewertet. Die Heckklappe öffnet und schließt elektrisch auf Knopfdruck. Bis auf die Lackierung nahm der Besitzer übrigens fast alle Tuningmaßnahmen in Eigenregie vor. So gerüstet wird Chris Bertels' Golf ab dem 27. September 2021 auf DMAX gegen Seat Ibiza und Ford Mustang GT antreten.

Von

Moritz Doka