Unu aus Berlin hat mit dem Move einen interessanten Roller für Einsteiger in die Elektromobilität im Programm. Und damit sind nicht nur die gemeint, die darüber nachdenken, auf zwei Rädern lokal emissionsfrei loszuflitzen anstelle mit einem 50er-Verbrenner zu pendeln. Einsteiger könnten auch diejenigen sein, die den Mut zur Anschaffung eines locker 40.000 Euro teuren E-Autos einfach noch nicht haben.
Warum? Weil es den Unu Move schon ab 2999 Euro gibt. Klar, der zweite Akku im Testfahrzeug kostet extra. Und wenn es regnet, kommt vermutlich doch ganz schnell wieder der Pkw zum Einsatz. Dennoch: Wie schlägt sich der Unu Move im Alltag?

Das Fahrerprofil von Tester Lars Hänsch-Petersen

Lars Hänsch-Petersen ist als zweiter Tester dran: Der Redakteur wohnt in Hamburg, sieben Kilometer vom Verlagsgebäude entfernt. Zum Sport fährt er auf dem kürzesten Weg 7,2 Kilometer weit. Zum Lieblingscafé sind es wenige Hundert Meter. Wenn Kollege Hänsch-Petersen im Großraum Hamburg Freunde besucht, kommen schon mal 25 Kilometer einfache Strecke zusammen.

Unu Scooter – technische Daten

Unu Scooter – technische Daten
Motor
Elektro QS Motors
Elektro Bosch
Leistung
3 PS (2 kW)
5 PS (4 kW)
Getriebe (serienmäßig)
1 Modus, 1 Gang
1 Modus, 1 Gang
Akkukapazität
1,81 kWh
1,78 kWh
Ladezeit
max. 7 std.
max. 7 std.
Höchstgeschwindigkeit
45 km/h
45 km/h
Reichweite
50 km pro Akku, max. 2 Akkus
50 km pro Akku, max. 2 Akkus
Preis
2.999,- €
3.999,- €
Unu Move
Beide Bremsen des Unu Move lassen sich gut dosieren, auf trockener Straße genauso wie bei Regen. Top!

Bild: Lars Hänsch-Petersen/AUTO BILD

Das gefällt mir am Unu Move

Ich möchte als erstes gerne festhalten, dass Unu mit dem Move einen sehr ordentlichen Roller am Start hat. Der Kleine ist solide zusammengebaut und vernünftig verarbeitet. Luxus bemisst sich hier nicht an der Ausstattung, sondern an der Abwesenheit von Infotainment und Connectivity. Wenn einem auf dem Weg ins Büro der Sommerwind um die Nase weht, stört kein Vibrieren und kein Piepsen. Toll!
Dazu kommt, dass der Move für seine überschaubare Größe, seinen kurzen Radstand und die kleinen Räder echt gut fährt. Wenn der Straßenbelag fiese Löcher hat oder mittelalterliches Kopfsteinpflaster "droht", sollte man den Lenker gut festhalten. Ansonsten hält der Move seine Richtung und pfeilt angenehm verbindlich um die Ecken.
Unu Move
Ins Gepäckfach unter den Sitz passt ordentlich was rein. Auch einigermaßen sperrige Dinge wie ein Laptop.
Bild: Lars Hänsch-Petersen/AUTO BILD

Der nächste Pluspunkt sind die feinfühlig dosierbaren Bremsen. Egal, ob man im Schritttempo an eine Ampel heranrollen will oder eine Notfallbremsung unternehmen muss, die Bremshebel rechts und links am Lenker fassen sich gut an, geben eine leicht verständliche Rückmeldung und verzögern den Move ebenso gut wie nachvollziehbar.
Meine beiden Daumen gehen zudem für die Größe und das Format des Gepäckabteils unter der Sitzbank nach oben. Hier passt richtig was rein, zum Beispiel mein Rucksack mit Laptop und eine kleine Sporttasche. Beim Zwischenstopp bringe ich meinen Helm ohne Probleme unter. Mir ist es sogar gelungen, zwölf gespendete Bücher für den örtlichen Bücherflohmarkt mit dem Move zu liefern.
Unu Move
Wenn der Roller auf dem Seitenständer steht, kippen die Akkus zur Seite und der Deckel schließt nicht optimal.
Bild: Lars Hänsch-Petersen/AUTO BILD

Elektroroller

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
iamelectric Elektroroller
One Elektroroller
Falcon Elektroroller
Elettrico Li Elektroroller
Eagle Elektroroller

Das gefällt mir am Unu Move nicht

Kritik verdienen am Unu Move aus meiner Sicht Details. Es beginnt mit dem Schloss des Gepäckfachs. Das könnte solider gefertigt sein und nicht erst beim vierten Versuch bzw. dann ordentlich schließen, wenn ich meine vier Buchstaben auf den Sitz fallen lasse.
An diesen Kritikpunkt schließt sich auch gleich der zweite an: Warum hat die Sitzbank beziehungsweise der Deckel des Gepäckfachs keinen Halter, der sie/ihn offen hält? Klar, mit Geduld und Spucke findet man den Punkt, an dem sich der Deckel von selbst ausbalanciert. Doch wie oft hat man diese Geduld? Dann, wenn man mit einem größeren Einkauf neben dem Fahrzeug steht? Vermutlich nicht.
Unu Move
Das Schloss des Akku-/Gepäckfachs könnte etwas solider ausgeführt sein und besser schließen.
Bild: Lars Hänsch-Petersen/AUTO BILD

Schlussendlich würde ich mir eine Möglichkeit wünschen, die Akkus im Roller zu fixieren. Ja, ich weiß: Dass man die Akkus ohne großes Brimborium ins Fahrzeug stellen und genauso simpel wieder rausnehmen kann, ist praktisch. Es führt aber dazu, dass die Akkus kippen, sobald der Roller auf den Seitenständer gestellt wird und dann schließt der Deckel des Gepäckfachs scheinbar nicht mehr richtig.