Vorstellung und Preis: Golf 8 R startet bei knapp 52.000 Euro

VW hat dem Golf 8 das R aufgesetzt. Hinter dem altbekannten Rezept – vier Zylinder, Allrad – verbirgt sich ein Dynamik-Feinschliff, der dem Top-Golf zu deutlich mehr Feuer und Fahrspaß verhelfen soll.
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Beste Zeugnisse dafür sind der neue Driftmodus, mit dem der Golf R auch quer um Kurven getrieben werden kann, sowie ein neues R-Performance-Paket mit Vmax-Anhebung. Der 320 PS starken Golf R ist zu einem Basispreis von 51.835 Euro zu haben, für die Kombi-Version Variant werden mindestens 53.115 Euro fällig.

20 Jahre Golf R: Neues Sondermodell zum Jubiläum (Update!)

2002 brachte VW mit dem Golf R32 sein sportlichstes Kompakt-Modell auf den Markt. Sein 3,2 Liter großer VR6 brachte es auf 241 PS und machte den R32 zum stärksten Golf, den VW bis dato gebaut hat.
Im Sommer feiert der Sport-Golf seinen zwanzigsten Geburtstag. Das hat sich VW zum Anlass genommen, ein exklusives Sondermodell des Kompakt-Sportlers mit dem Namenszusatz "20 Years" auf die Räder zu stellen. Der Zweiliter-Turbo-Vierzylinder wurde noch einmal angepackt, und leistet nun satte 333 PS. Damit hat er 13 PS mehr als der reguläre Golf R. Ab Juni ist der Spezial-Golf bestellbar, rund ein Jahr lang wird er gebaut.

Erster VW mit Echt-Carbon im Innenraum

Das Kraft-Plus wird beim Golf R "20 Years" bereits mit dem vom Fahrer wählbaren Emotionsstart inszeniert. Dabei wird ein Drehzahlüberschwinger auf 2500 Touren aktiviert, eine besonders präsente Akustik soll auf die Fahrt einstimmen. Getriebe und Motorabstimmung wurden noch einmal nachgeschärft, um die Fahrdynamik zu verbessern.
VW Golf R 20 Years
Mit 333 PS ist das "20 Years" Sondermodell der bisher stärkste Golf. Ein Jahr lang wird er gebaut.
Bild: Volkswagen AG

Auch optisch haben die Wolfsburger Hand angelegt, das R-Performance-Paket mit "Drift"-Modus und größerem Heckspoiler gibt's hier serienmäßig. Das Design des Sondermodells wird von blauen Details, wie den Felgen und den Spiegelkappen, noch einmal betont. Im Innenraum setzen die Niedersachsen erstmals auf Echtcarbon auf der Instrumententafel und den Türverkleidungen.

Gebrauchtwagen: VW Golf 7 R gibt es schon für rund 20.000 Euro

Wer sich für einen gebrauchten Golf R der Vorgänger-Generation interessiert, der hat eine riesige Auswahl. Gepflegte Vorfacelift-Exemplare starten auf dem Gebrauchtwagenmarkt bei rund 20.000 Euro. Für Facelift-Modelle werden rund 5000 Euro mehr fällig, wobei die Leistungsfrage 300 oder 310 PS keine große Rolle spielt. Für einen Golf 7 R Kombi muss man rund 23.000 Euro und mehr anlegen.
Hinweis
VW Golf im AUTO BILD-Gebrauchtwagenmarkt

Golf R Variant: Der Sport-Golf mit reichlich Platz

Für all diejenigen an, denen der kompakte Fünftürer zu wenig Platz bietet, hat VW auch dem Variant ein Leistungsupdate verpasst. Der Kofferraum des 4,63 Meter langen Golf R Variant fasst zwischen 611 und 1642 Liter bei umgeklappten Rücksitzen. Zudem ist der Sportkombi auch mit einer optionalen Anhängerkupplung für eine Zuglast von 1,9 Tonnen erhältlich.
So viel zu den praktischen Fähigkeiten, doch der R Variant soll natürlich auch richtig sportlich sein. Er setzt auf die gleiche Antriebskombination wie der Fünftürer und ist gemeinsam mit dem Arteon R Shooting Brake der stärkste Sportkombi im Portfolio.
Dank 320 PS, Siebengang-DSG sowie Allrad sprintet der 1630 Kilo schwere Golf R Variant in 4,9 Sekunden auf 100 km/h (0,2 Sekunden langsamer als der Fünftürer) und schafft 250 km/h Spitze.

Motor und Getriebe: Erster Serien-Golf mit bis zu 270 km/h Topspeed

Quell des Vortriebs ist der Zweiliter-Turbovierzylinder EA888 in der Ausbaustufe Evo4. Neu ist unter anderem eine vollelektrische Kühlmittelregelung: Sie verkürzt die Warmlaufphase und optimiert damit die Effizienz des Antriebs. Das Aggregat bringt es wie im Arteon R auf 320 PS und 420 Nm Drehmoment.
VW Golf 8 R
Golf R mit großem Diffusor und vier statt zwei Endrohren: noch mal eine Stufe schärfer als GTI und Clubsport.
Bild: Volkswagen AG

Das sind je nach Ausbaustufe 10 bis 20 PS sowie 20 Nm mehr als beim Vorgänger – und zehn PS mehr als beim Konzernbruder Audi S3. Der Allradler sprintet mit DSG in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Optional ist das 2265 Euro teure R-Performance-Paket zu haben. Es hebt die Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 270 km/h an.
Das Performance-Paket beinhaltet zusätzlich einen größeren Heckspoiler, 19-Zoll-Räder (zum großen AUTO BILD-Sommerreifen-Test 2021) sowie die beiden zusätzlichen Fahrmodi "Special" und "Drift". Im Driftprogramm bietet das serienmäßige Siebengang-DSG einen echten manuellen Modus, schaltet am Begrenzer also nicht von selbst hoch.

Antrieb: VW Golf R mit Driftmodus

Auch im Golf R der achten Generation wird die Kraft auf alle vier Räder verteilt. Dank neuem Hinterachsgetriebe kann der 4Motion-Allrad das Drehmoment nicht nur zwischen Vorder- und Hinterachse, sondern auch zwischen den Hinterrädern verteilen – und zwar bis zu 100 Prozent an ein einzelnes Rad.
Beim Golf R ist neben dem Sperrdifferenzial und dem serienmäßigen Adaptivfahrwerk DCC auch der Allradantrieb Teil des integrierten Fahrdynamik-Managers. Damit soll das Untersteuern kein Thema mehr sein, außerdem soll Allrad optimale Traktion, mehr Kurvenagilität und mehr Fahrpräzision garantieren. Wie sich das Ganze fährt, lesen Sie im Vergleichstest mit dem Porsche 718 Cayman.
Gegenüber dem GTI kommen beim R drei Fahrprofile hinzu. "Race" deaktiviert die Segel-Funktion, schärft den Auspuffsound und stellt alle Systeme auf Attacke. Die Einstellung "Special" ist auf den welligen Nürburgring ausgelegt und bereits vom GTI Clubsport bekannt. Es soll dem R gegenüber seinem Vorgänger einen Zeitvorsprung von 17 Sekunden in der "grünen Hölle" des Nürburgrings verschaffen.
VW Golf R Variant
Der Golf R Variant kann optional auch mit Anhängerkupplung geordert werden.
Bild: Volkswagen AG

Gänzlich neu ist der Driftmodus. In der "ESP Sport"-Stellung verteilt das Allradsystem die Kraft so, dass Kurven quer genommen werden können, ähnlich wie bei Ford Focus RS oder Mercedes-AMG A 45 S.

Fahrwerk und Bremse: Optionale Semislicks für die volle Querdynamik

Serienmäßig verfügt der Golf R über die aktive Dämpferregelung DCC, und er liegt 20 mm tiefer auf der Straße als der Serien-Golf. Feder- und Stabilisator-Raten wurden gegenüber dem Vorgänger um jeweils zehn Prozent erhöht, den Vorderrädern mehr negativer Sturz verpasst.
Ein steiferer Alu-Hilfsrahmen erleichtert die Vorderachse um drei Kilogramm. Auch die Bremse mit 357 mm Scheiben vorne ist je Seite 600 Gramm leichter. Wer auf der Rennstrecke die letzten Zehntel herausfahren will, dem bietet VW für den Golf R optionale Semislicks in 19 Zoll an.

Optik: VW Golf R mit Titan-Auspuff von Akrapovic

Die R-Front wartet mit Clubsport-ähnlicher Schürze und eigenem Grill mit horizontalen Lamellen auf. Die LED-Scheinwerfer verbindet ein Leuchtenband mit blauem Zierstreifen und R-Logo. Im Profil fallen neue Schweller und R-spezifische Felgen auf. Basis sind 18 Zoll, optional sind 19-Zöller zu haben. Das Heck zieren ein mittiges R-Logo, ein schwarzer Diffusor und die vier Endrohre des Klappenauspuffs.
VW Golf 8 R
Wie schon beim Golf 7 R ist auch für den 8er eine Titan-Auspuffanlage von Akrapovic zu haben.
Bild: Volkswagen AG

Gegen Aufpreis ist wie gehabt ein Titan-Klappenauspuff von Akrapovic zu haben. Er macht den Golf um sieben Kilogramm Gewicht und das Portemonnaie um 3975 Euro leichter. Wer sich für das R-Performance-Paket entschieden hat, dem schraubt VW einen größeren Heckspoiler auf die Kofferraumklappe. Zu den dezenteren R-Insignien gehören glanzschwarze Akzente und die silbernen Außenspiegelkappen.

Innenraum: Größere Schaltpaddel im Cockpit des Golf R

Im Innenraum gibt es keine großen Überraschungen. Fahrer und Beifahrer sitzen auf den bekannten Integral-Sportsitzen, die beim R mit schwarz-blauen Bezügen aufwarten. Zierteile im Carbon-Look, ein paar R-Logos, der schwarze Dachhimmel und Edelstahl-Pedale sorgen für Sport-Flair.
Einen weiteren Akzent in dieselbe Richtung setzt das Lenkrad mit 6-Uhr-Markierung und – endlich –­ größeren Schaltpaddeln. Außerdem ist der Knopf für die Einstellung der Fahmodi von der Mittelkonsole ans Lenkrad gewandert.
VW Golf 8 R
Links am Lenkrad sitzt die R-Taste für die Fahrmodi. Dahinter lugen die gewachsenen Schaltpaddel hervor.
Bild: Volkswagen AG

Hinter dem Volant sitzt das Digital Cockpit Pro mit eigener R-Grafik und zwei zusätzlichen Ansichten. Neu ist, dass der Drehzahlmesser mittig platziert werden kann. "R-View" bringt einen horizontalen Drehzahlbalken, numerische Anzeigen und einen Schaltblitz mit.
Das Digitalcockpit hält auch einen Laptimer und allerlei Fahrzeugdaten bereit – von Ladedruck, Getriebetemperatur und G-Kräften über den aktuellen Leistungsabruf bis hin zur Momentenverteilung des Allradantriebs.

Von

Moritz Doka