Im großen Winterreifen-Test 2021 hat AUTO BILD 50 Winterreifen im Format 205/55 R 16 getestet – der Reifengröße für viele Kompakt-Modelle. Vier Reifen erhalten das Urteil "vorbildlich". Hier kommen alle Ergebnisse.
Im großen AUTO BILD-Winterreifen-Test 2021 steht die Reifengröße 205/55 R 16 H im Fokus. Sie passt auf die meisten Autos der Kompaktklasse – zum Beispiel VW Golf, Ford Focus und Opel Astra – sowie auf viele ältere Mittelklasse-Modelle. Für den Test wurden die 50 Winterreifen anonym im Fachhandel gekauft – darunter alle Premium- und Markenreifen sowie die meisten Billigreifen am Markt.
Zu Beginn des Winterreifen-Tests mussten sich die 50 Reifen in einem ersten Sicherheitscheck beweisen, gestartet wurde mit einem Bremstest auf nasser Strecke aus 80 km/h. Die 15 Reifen mit den längsten Bremswegen wurden hier bereits aussortiert. Die übrigen 35 Winterreifen wurden anschließend auf festgefahrener Schneedecke an aus 50 km/h abgebremst. Auch danach wurde wieder aussortiert – nur die 20 Reifen mit den in Summe kürzesten Bremswegen aus beiden Bremstest (siehe Tabelle ganz unten) wurden für die Finalrunde des Tests berücksichtigt.
In der Finalrunde wurden die 20 Winterreifen 13 weiteren Testdisziplinen unterzogen: • Auf Schnee: Traktion, Slalom und Handling • Auf nasser Strecke: Aquaplaning, Kurvenaquaplaning, Kreisbahn und Handling • Auf trockener Strecke: Bremsen (aus 100 km/h), Handling und Vorbeifahrgeräusch • Kosten: Laufleistung, Preis pro 1000 km Laufleistung, Rollwiderstand
Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
#
Getestete Produkte
Preis
Testnote
Zum Angebot
1.
Testsieger
Testsieger
Continental WinterContact TS 870 (91 H)
pro Satz ca. 380,00 EUR
Vorbildlich
2.
Michelin Alpin 6 (91 H)
pro Satz ca. 385,00 EUR
Vorbildlich
3.
Kleber Krisalp HP3 (91 H)
pro Satz ca. 295,00 EUR
Vorbildlich
3.
Vredestein Wintrac (91 H)
pro Satz ca. 310,00 EUR
Vorbildlich
5.
Bridgestone Blizzak LM 005 (91 H)
pro Satz ca. 345,00 EUR
Gut
Die vollständige Übersicht mit allen Testergebnissen sehen Sie weiter unten in der Tabelle!
AUTO BILD-Winterreifen-Test 2021: Continental WinterContact TS 870 wird Testsieger
Testsieger (Urteil "vorbildlich") wird der WinterContact TS 870 von Continental. Er punktet bei jeder Witterung mit überzeugenden Fahrleistungen, kurzen Bremswegen, präzisem Lenkverhalten, weist außerdem gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning auf. Auch das Testkapitel "Kosten" entscheidet der Conti trotz seines hohen Preises für sich (punktgleich mit Fulda) und erhält unser Testsiegel "Eco-Master" für besondere Wirtschaftlichkeit. Von allen Testkandidaten wird für den Continental-Reifen die höchste Laufleistung kalkuliert. Auch der Rollwiderstand des Continental-Reifens ist gering (Platz 3 hinter Barum und Nokian), was sich günstig auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt.
Auf Platz zwei (ebenfalls Urteil "vorbildlich") kommt der Alpin 6 von Michelin, der ein ausgewogenes Leistungspotenzial aufweist und mit guten Wintereigenschaften, überzeugenden Handlingqualitäten und einer hohe Laufleistung punktet. Auch die ReifenKleber Krisalp HP3 und Vredestein Wintrac (beide Platz 3) erhalten das Testurteil "vorbildlich". Mit "gut" werden die Reifen von Bridgestone (Blizzak LM 005), Hankook (Winter i*cept RS2), Goodyear (UltraGrip 9+) und Dunlop (Winter Sport 5) bewertet. Elf Winterreifen erhalten das Testurteil "befriedigend". Nur bedingt empfehlenswert ist der günstige Reifen von Lauffen (i-Fit+), der für etwa 275 Euro pro Satz zu haben ist. Er weist zwar berzeugende Winterqualitäten auf, aber auch erheblich eingeschränkte Aquaplaningeigenschaften, eine mäßige Seitenführung bei Nässe und auch eine geringe Laufleistung. Noch günstiger als der Lauffen-Reifen, aber besser im Test (Urteil "befriedigend"), sind die Reifen von Barum (Polaris 5) und Nexen (Winguard Snow G3).
Winterreifen-Test 2021 (205/55 R 16): Die Testergebnisse
Modell
Continental WinterContact TS 870 (91 H)
Michelin Alpin 6 (91 H)
Kleber Krisalp HP3 (91 H)
Vredestein Wintrac (91 H)
Bridgestone Blizzak LM 005 (91 H)
Hankook Winter i*cept RS2 (91 H)
Goodyear UltraGrip 9+ (91 H)
Dunlop Winter Sport 5 (91 H)
Semperit Speed-Grip 3 (91 H)
Firestone Winterhawk 4 (91 H)
BF-Goodrich G-Force Winter 2 (91 H)
Uniroyal MS Plus 77 (91 H)
Falken Eurowinter HS01 (91 H)
Yokohama BluEarth-Winter V906 (91 H)
Barum Polaris 5 (91 H)
Fulda Kristall Control HP2 (91 H)
Sava Eskimo HP2 (91 H)
Nokian Snowproof (91 H)
Nexen Winguard Snow G3 (91 H)
Laufenn i-Fit+ (91 H)
Preis pro Satz
EU-Label*
Schnee**
Nass**
Trocken**
Kosten**
Urteil
Stärken
Schwächen
Platz 1
380 €
C/B/70
1-
2+
2
1-
vorbildlich
Neues Winterprofil mit überzeugenden Fahreigenschaften bei jeder Witterung, kurze Bremswege, präzises Lenkverhalten, gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, sehr gute Laufleistung
Gute Traktion und kurze Bremswege auf Schnee, hohe Kilometerleistung, niedriger Preis.
Mäßiger Nässegrip, untersteuerndes Nasshandling, lange Nass- und Trockenbremswege.Mäßiger Nässegrip, untersteuerndes Nasshandling, lange Nass- und Trockenbremswege.
Erheblich eingeschränkte Aquaplaningeigenschaften, mäßige Seitenführung bei Nässe, geringe Laufleistung.
Alle Bremswerte der Vorrunde im Überblick*
Reifen
Nassbremsen 80 km/h
Schneebremsen 50 km/h
gesamt
Bridgestone Blizzak LM 005 (91 H)
Dunlop Winter Sport 5 (91 H)
Hankook Winter i*cept RS2 (91 H)
Continental WinterContact TS 870 (91 H)
Firestone Winterhawk 4 (91 H)
Goodyear UltraGrip 9+ (91 H)
BF-Goodrich G-Force Winter 2 (91 H)
Semperit Speed-Grip 3 (91 H)
Vredestein Wintrac (91 H)
Laufenn i-Fit+ (91 H)
Kleber Krisalp HP3 (91 H)
Michelin Alpin 6 (91 H)
Sava Eskimo HP2 (91 H)
Uniroyal MS Plus 77 (91 H)
Barum Polaris 5 (91 H)
Nexen Winguard Snow G3 (91 H)
Yokohama BluEarth-Winter V906 (91 H)
Fulda Kristall Control HP2 (91 H)
Falken Eurowinter HS01 (91 H)
Nokian Snowproof (91 H)
Matador MP92 Sibir Snow (91 H)
Cooper Weather-Master SA2+ (91 H)
Avon WV 7 Snow (91 H)
General Altimax Winter 3 (91 H)
Radar Dimax Alpine (91 H)
Tyfoon Eurosnow II (91 H)
Pirelli Cinturato Winter (91 H)
Giti GitiWinter W2 (91 H)
Maxxis Premitra Snow WP6 (91 H)
Apollo Alnac 4G Winter (91 H)
Kumho WinterCraft WP51 (91 H)
CST Medallion Winter WCP1 (91 H)
Landsail Winter Lander (91 H)
Mastersteel Winter plus (91 H)
Roadhog Winter + (91 H)
Toyo Observe S944 (91 H)
Kormoran Snow (91 H)
Syron Everest 1 X (91 H)
Goodride SW608 (91 H)
Zeetex WH 1000 (91 H)
Imperial Snowdragon HP (91 H)
Tourador Winter Pro TS1 (91 H)
Hifly Win-Turi 212 (91 H)
Nordexx Wintersafe (91 H)
Platin RP60 Winter (91 H)
Tristar Snowpower HP (91 H)
Sunny Winter-Max A1 NW211 (91 H)
Premiorri Via Maggiore Z Plus (91 H)
Superia Bluewin UHP (91 H)
Petlas Snowmaster W651 (91 H)
32,1
33,6
33,4
34,2
33,5
35,2
35,6
35,1
33,5
35,2
35,6
34,9
36,5
36,1
36,1
35,6
35,9
36,8
36,2
36,5
37,4
35,9
36,4
37,7
37,7
37,7
37,3
38
38
38
37,8
37,6
35,3
36,1
37,5
38,2
39,1
39,9
40,8
41
41,1
41,2
41,3
42,8
43,1
43,2
43,6
44,1
44,8
45,4
28,1
27,3
28,2
27,7
28,6
27,5
27,9
28,5
30,3
28,6
28,4
29,1
28
28,6
28,8
29,4
29,2
28,6
29,5
29,2
28,6
30,2
29,8
28,6
28,6
28,7
29,2
29,1
29,1
29,5
29,8
30,5
37,9
37,2
40,4
60,2
60,9
61,6
61,9
62,1
62,7
63,5
63,6
63,8
63,8
64
64
64,5
64,7
64,9
65
65,1
65,4
65,7
65,7
66
66,1
66,2
66,3
66,3
66,4
66,5
67,1
67,1
67,5
67,6
68,1
73,2
73,3
77,9
Häufige Fragen zu Winterreifen
Welche Winterreifen sind gut?
Platz 1*: Continental WinterContact TS 870 ("vorbildlich"), Platz 2*: Michelin Alpin 6 ("vorbildlich"), Platz 3*: Kleber Krisalp HP3 und Vredestein Wintrac ("vorbildlich"), Platz 5*: Bridgestone Blizzak LM 005 ("gut"), Platz 6*: Hankook Winter i'cept RS2 ("gut"), Platz 7*: Goodyear UltraGrip 9+ ("gut"), Platz 8*: Dunlop Winter Sport 5 ("gut"). *Ergebnisse aus AUTO BILD-Winterreifen-Test 2021 im Format 205/55 R 16 H.
Welche Winterreifen sind die Besten?
Testsieger 2021: Continental WinterContact TS 870 (Winterreifen in 205/55 R 18), Goodyear UltraGrip Performance + SUV und Michelin Pilot Alpin 5 SUV (Winterreifen in 235/55 R 18), Goodyear Vector 4Seasons Gen3 (Ganzjahresreifen in 225/50 R 17), Hankook Kinergy 4S2 X (Ganzjahrereifen in 215/65 R 17). Alle AUTO BILD-Reifentests.
Welche Winterreifen sind gut und günstig?
Neben Premium-Marken wie Goodyear, Michelin, Dunlop und Continental gibt es viele günstigere Marken, die in Tests immer wieder gute Ergebnisse erzielen. Dazu gehören etwa Kleber (gehört zu Michelin), Apollo (indischer Reifenkonzern), Fulda (gehört zur Reifengruppe Goodyear Dunlop), Semperit (österreichisches Reifenunternehmen) und Barum (Continental-Tochter). Auch Reifen des südkoreanischen Herstellers Hankook liegen preislich eher im Mittelfeld und schneiden in Tests häufig gut bis sehr gut ab. Grundsätzlich gilt ein Testergebnis aber immer nur für das jeweilige Modell in der getesteten Größe und darf nicht als pauschales Urteil für sämtliche Reifen einer Marke betrachtet werden. Eine Übersicht über "gut" und "vorbildlich" getestete Reifen finden Sie hier (Ganzjahres- und Winterreifen) und hier (Sommerreifen).
Wann auf Winterreifen wechseln?
Die Faustformel lautet von O bis O (von Oktober bis Ostern). Besser ist es eigentlich, sich nach der Temperatur zu richten. Auch auf trockener Fahrbahn verlieren Sommerreifen ab Temperaturen unter 7 Grad Celsius zunehmend ihre Vorteile gegenüber Winterreifen. Bei Glätte und Schnee sind Winterreifen ohnehin überlegen. Fallen die Temperaturen dauerhaft unter 7 Grad, sollte man auf Winterreifen wechseln.
Wann herrscht Winterreifenpflicht in Deutschland?
Es gibt keinen bestimmten Zeitraum, für den Winterreifen allgemein vorgeschrieben sind. Gesetzlich vorgeschrieben sind Winterreifen in Deutschland nur bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Schneematsch, Schnee sowie Reif- und Eisglätte.
Welche Mindestprofiltiefe bei Winterreifen?
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter. Tests zeigen jedoch, dass sich die Bremswege auf Nässe bereits bei einem Restprofil von drei Millimetern deutlich verlängern. Auch die Gefahr von Aquaplaning ist dann erhöht. Deswegen sollten Reifen bereits ab einem Restprofil von drei Millimetern ausgetauscht werden.
Wann ist ein Winterreifen zu alt?
Ein Reifen sollte ausgewechselt werden, wenn das Profil abgelaufen ist oder sich in der Seitenwand Risse zeigen. Doch auch unabhängig vom Zustand sollte ein Reifen spätestens ausgewechselt werden, wenn er zehn Jahre alt ist, weil das Material mit der Zeit spröder und damit anfälliger für Schäden wird.
Woran erkenne ich das Alter eines Reifens?
Das Alter eines Reifens erkennt man an der DOT-Nummer an der Reifenflanke (DOT steht für Department Of Transportation, das US-Verkehrsministerium). Die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer stehen für die Woche und das Jahr, in dem der Reifen produziert wurde. Beispiel: Ein Reifen mit den Ziffern "1019" wurde in der 10. Kalenderwoche des Jahres 2019 produziert.
Woran erkenne ich Winterreifen?
Einen Winterreifen erkennt man (neben seinem besonderen Profil) an der Kennzeichnung auf der Reifenflanke. Trägt der Reifen dort das sogenannte Alpine-Symbol – eine Schneeflocke im stilisierten Berg – so gilt der Reifen im Sinne des Gesetzgebers als wintertauglich. Das gilt übrigens auch für Ganzjahresreifen. Das früher noch maßgebliche „M+S“-Kennzeichen ("Matsch + Schnee") reicht als einzige Kennzeichnung nicht mehr aus – zumindest nicht bei Reifen, die ab 1. Januar 2018 produziert worden sind. Für Reifen mit älterem Produktionsdatum gilt noch eine Übergangsfrist bis 30. September 2024.
Die wichtigsten Infos zur Winterreifenpflicht
Links das Alpine-Symbol, rechts die M+S-Kennzeichnung, die auf neuen Reifen nicht mehr maßgeblich ist.
In Deutschland herrscht eine situative Winterreifenpflicht: Bei winterlichen Straßenverhältnissen müssen Winterreifen aufgezogen sein. Man erkennt sie am Alpine-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke (siehe Bild). Auch Ganzjahresreifen, die dieses Symbol tragen, erfüllen die Anforderungen des Gesetzgebers. Bis zum 30. September 2024 gelten auch Reifen mit M+S-Kennzeichnung als wintertauglich (bei Herstellung bis 31. Dezember 2017). Wann ein Reifen produziert wurde, ist anhand der sogenannten DOT-Nummer auf der Reifenflanke zu erkennen (DOT steht für Department of Transportation, das US-Verkehrsministerium). Die etwas abgesetzten letzten vier Ziffern der Nummer geben den Produktionszeitraum des Reifens an: Die ersten beiden Ziffern stehen für die Woche, das zweite Ziffernpaar für das Herstellungsjahr. Stehen am Ende der DOT-Nummer zum Beispiel die Ziffern 0517, wurde der Reifen in der fünften Woche des Jahres 2017 hergestellt.
Unser Test wurde unterstützt von:Apollo, Avon, Barum, BF Goodrich, Bridgestone, Continental, Cooper, Dunlop, Falken, Giti Tire, Firestone, Goodyear, Hankook, Kleber, Kumho, Laufenn, Michelin, Nexen, Nokian, Pirelli, Sava, Semperit, Uniroyal, Vredestein und Yokohama. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie hier.