Automarken aus China in Deutschland
Diese chinesischen E-Auto-Modelle kommen bald zu uns
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Der europäische und speziell der deutsche Automarkt gelten mit als die schwierigsten der Welt. Dennoch fassen immer mehr Hersteller aus China Fuß. Welche chinesichen Modelle gibt es schon, welche kommen bald zu uns?
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
- E-Roadster von MG erinnert an den Mazda MX-5
- Great Wall kooperiert mit BMW
- Geely tritt mit Lotus Eletre im Luxussegment an
- Yangwang U8 mit bis zu 1100 PS
- Neue Automarken aus China greifen an
- Nio hat den Premiummarkt im Blick
- Zeekr greift Tesla und VW an
- Smart bringt neues SUV-Coupé
- HiPhi will Showroom in München eröffnen
- Li Auto setzt bei Assistenztechnik auf KI
- Strom für 400 Kilometer in unter zehn Minuten
- Audi-Chef Duesmann beeindruckt
Chinesische Automarken in Europa sind nichts Neues, auch auf dem Kernmarkt Deutschland werden es immer mehr. Nach manchen Flops sind einige Hersteller inzwischen bei E-Autos in Sachen Design, Qualität, Innovation und Technologie der ausländischen Konkurrenz einen großen Schritt voraus (vier China-Stromer im Test).
Der erfolgreichste Vertreter seiner Art ist MG (gehört zum SAIC-Konzern) mit gefälligen Modellen wie dem MG4 oder dem Marcel R. Nun hat der Autobauer, der in einer Volumenklasse gegen Volkswagen oder Peugeot antritt, große Pläne.

MG Cyberster im Mazda-MX-5-Look: Der 544-PS-Roadster der SAIC-Marke kommt zum Sommer 2024 zu uns.
Bild: MG Motor Europe
Immer mehr Marken gehören zu Great Wall. Zum einen betreibt der Großkonzern mit Kooperationspartner BMW das gemeinsame Unternehmen Spotlight, das die kommende Mini-Generation mit Cooper, Aceman und Countryman auf die Räder stellt. Zudem gibt es die noch jungen Konzernableger Ora und Wey. Ora ist mit Funky Cat oder Ballet Cat als elektrische Trendmarke positioniert, während Wey nach wie vor auch Verbrenner im Angebot hat und sich als bezahlbares Premium sieht.
Geely ist ebenfalls seit Längerem in Europa vertreten und steht längst hinter den beiden einst schwedischen Marken Volvo und Polestar. Geely ist zudem mittlerweile nennenswert an Mercedes beteiligt und wagt ab diesem Herbst mit dem Lotus Eletre den Sprung ins Luxussegment. Das Power-SUV mit 600 PS soll nicht zuletzt gegen Ferrari, Porsche oder Maserati antreten.
E-Autos unter 45.000 Euro mit viel Reichweite
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UVP ab 42.000 EUR/Ersparnis bei Carwow bis zu 10.847,00 EUR
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Marktführer BYD (Build Your Dreams) stellte auf der Auto Shanghai 2023 mit dem Seagull ein Einstiegsmodell für umgerechnet weniger als 12.000 Euro vor. Falls das Kompakt-SUV mit 300 Kilometer Reichweite zu uns kommt, dann nicht zu dem Preis; ein Preisbrecher dürfte er aber schon werden. Und das Concept Car Song L von BYD beeindruckte Besucher beim Design.

Der Kleinwagen Seagull von Marktführer BYD könnte bei uns ein echter Preisbrecher werden.
Bild: BYD Company Limited
Den Namen Yangwang kennen außerhalb Chinas auch nur wenige. Noch. Yangwang ist eine weitere Marke von BYD; in Shanghai stand der Extrem-Geländewagen U8 mit einer Leistung von bis zu 1100 PS und einem Spurt von 0 auf 100 km/h in 3,6 Sekunden.

Der Sportwagen Yangwang U9 braucht nur zwei Sekunden bis Tempo 100. In den USA ist er bald für umgerechnet rund 150.000 Dollar zu haben.
Bild: Hersteller
Und auch andere Chinamarken sind hierzulande noch kein Begriff. So wie Li Auto, Zeekr oder HiPhi. Das aber dürfte sich bald ändern. Li Auto etwa wurde erst 2015 gegründet und hat im April fast 26.000 E-Autos verkauft; das sind 516 Prozent mehr als im Vorjahr.
Den Premiummarkt fest im Blick hat auch Nio, das sich mit SUV und Luxuslimousinen ebenfalls die europäischen Wettbewerber Audi, BMW und Mercedes vornehmen will. Was mit Aito wird, steht – zumindest in Sachen Europa – noch in den Sternen. Die Modelle sind gefällig genug, dass sie auch hier punkten könnten.
Noch erstaunlicher ist die Entwicklung von Zeekr aus dem Geely-Konzern. Zeekr trat 2021 als Premiummarke unter anderem gegen Tesla an. Jetzt kündigte die Marke an, noch in diesem Jahr mit den ersten Elektromodellen nach Europa zu kommen. In Shanghai stand der Zeekr X, ein Angriff auf den etwas größeren VW ID.4 – und auf die Chinakollegen von MG.

Das Aussehen des Zeekr X entstand im Geely-Designcenter Göteborg unter Leitung von Stefan Sielaff (früher u.a. Audi, VW und Bentley).
Bild: Stefan Grundhoff
Smart wiederum bringt im September 2023 mit dem #3 ein weiteres elektrisches SUV-Coupé nach Deutschland. Da es sich um die gleiche Plattform wie beim Smart #1 handelt, dürfte auch die Coupéversion mit Heck- und Allradantrieb vorfahren und mit einem Leistungsspektrum von 272 PS bis 428 PS aufwarten. Erwartbarer Preis: ab 50.000 Euro.
Und dann ist da noch die Marke HiPhi des Start-ups Human Horizons. HiPhi will in München einen Showroom eröffnen. Die ersten Modelle heißen X (Luxus-SUV) und Z (Gran Turismo).

HiPhi Y mit halben Flügeltüren hinten, fast wie beim Tesla Model X.
Bild: Hersteller
Li Auto wird noch in diesem Jahr die Assistenztechnik AD Max 3.0 in China einführen. Mittels künstlicher Intelligenz können die damit ausgestatteten Autos eine Wahrnehmung, Entscheidungsfindung und Planung in Echtzeit ausführen. Wie ein menschlicher Fahrer und ohne auf hochpräzise Karten angewiesen zu sein.
Außerdem arbeiten Dienstleister und Autobauer an Ladeleistungen, die dafür sorgen, dass bald in unter zehn Minuten Strom für 400 Kilometer aufgenommen werden kann. Und günstige Natrium-Ionen-Akkuzellen werden in China bald flächendeckend eingebaut.
Audi-Chef Markus Duesmann erklärte auf der Messe in Shanghai: "Die deutsche Autoindustrie hat die Stärke der chinesischen Wettbewerber unterschätzt. Wir erleben in China eine Technologieschlacht, wie ich sie noch nie gesehen habe." Schwester VW zeigte in Shanghai den ID.7, BMW mit dem i7 M70 xDrive ebenfalls eine E-Limousine. Die Bayern wollen erkannt haben: "Was chinesische Kunden heute bewegt, bewegt morgen die Welt."
Fazit
Was Nio kann – wissen wir. Lynk & Co und MG – kennen wir. XPeng – haben wir schon gesehen. Sie alle sind nur der Anfang. China wird die dominierenden Autobauer haben – wenn der Rest der Welt nicht aufpasst. Lei Xing sagt: "Das Zeitfenster für ausländische Marken schließt sich." Der Verbrenner stirbt, in China ist er fast tot. Klar, viele der neuen Chinamarken werden nicht überleben. Jene, die es schaffen, werden unser Straßenbild verändern. Ich behaupte: 2030 ist mindestens jeder zehnte Neuwagen bei uns aus China.
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