Das neue Topmodell des BMW 7er heißt M760Li und hat natürlich einen V12 unter der Haube. AUTO BILD ist BMWs neue Cheflimousine gefahren!
Zwölfzylinder und BMW 7er – das gehört einfach zusammen! Deshalb wird auch die aktuelle 7er-Reihe um diese Variante ergänzt. Sie hört auf die sperrige Bezeichnung M760Li xDrive! Und das ist sogar noch leicht untertrieben: Der 610 PS starke V12-Motor verfügt über stolze 6,6 Liter Hubraum. Leider versteckt er sich verschämt unter einer voluminösen Kunststoff-Abdeckung.
Das "M" in der Modellbezeichnung weist darauf hin, dass es sich um ein M-Performance-Modell handelt – ein Fahrzeug, an das die M GmbH im oberbayerischen Garching noch einmal gründlich Hand angelegt hat. Der sportliche Anspruch ist gehoben und das spiegelt sich auch in den Fahrwerten wider: Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in gerade einmal 3,7 Sekunden. Die bei 250 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit lässt sich optional auf 305 km/h anheben. Bei dieser Marke läuft der stärkste 7er deutlich spürbar in den Regler, und wir gehen davon aus, dass ein komplett offener 760er theoretisch die 340-km/h-Marke überschreiten könnte.
Der M760Li könnte theoretisch auch quer fahren
Downsizing? Nicht beim M760Li! Der V12 hat satte 6,6 Liter Hubraum und schickt dank xDrive 610 PS an alle vier Räder.
Bild: BMW Group
Um diese Leistung auf die Straße zu bringen, hat BMW das Fahrwerk des 7er noch mal überarbeitet, Fahrdynamiksysteme wie die aktive Wankstabilisierung und die Hinterradlenkung gehören hier zur Serienausstattung. Der obligatorische Allradantrieb ist heckbetont ausgelegt. Für optimalen Bodenkontakt sorgen Michelin-Pilot-Supersport-Pneus der Dimension 245/40 R20 vorn und 275/35 R20 hinten. Das Resultat ist eine Oberklasse-Limousine, die auf kurvigen Straßen – jedenfalls dann, wenn der Fahrmodus "Sport" gewählt wurde – geradezu magisch zu schrumpfen scheint: Sie folgt exakt den Befehlen des Fahrers, das Heck drängt leicht kontrollierbar nach außen. "Wir wollten, dass sich das Auto auch mit dem Gaspedal steuern lässt", grinst ein Entwickler.
Zwei Optikpakete für das Topmodell
Der BMW M760Li braucht sich nicht vor den Konkurrenten von Audi und Mercedes zu verstecken!
Bild: BMW Group
Natürlich kann dieser 7er auch anders: Im "Comfort"- oder "Adaptiv"-Modus reduziert sich der sportliche Motorsound auf ein Nuscheln, Straßenunebenheiten werden zuverlässig weggefedert. Sportliche Ambitionen treten dabei allerdings weitgehend in den Hintergrund. Für die Kraftübertragung sorgt die bewährte, blitzschnell agierende ZF-8HP-Automatik. Die zwei Persönlichkeiten dieses 7er lassen sich nicht nur per Fahrmodus-Schalter auswählen, sondern sie lassen sich auch optisch fixieren. Diese Entscheidung kann allerdings nur einmal getroffen werden, und zwar dann, wenn das Fahrzeug geordert wird. Standard ist ein sportlicher Look, mit Spoilerwerk vorn und hinten sowie aggressiv gestylten Rädern mit fünf Doppelspeichen. Besonders überzeugend wirkt dieser stilistische Ansatz in Verbindung mit der dunkelgrauen Matt-Lackierung, die dem Zwölfzylinder eine geradezu bedrohliche Aura verleiht.
Die Alternative zu diesem aggressiven Auftritt hört auf die Bezeichnung V12 Excellence. In dieser Variante, die zum gleichen Preis angeboten wird, sind Front und Heck mit üppigen Zierelementen aus Chrom beladen. Zudem steht die Luxuslimousine auf hochglanzpolierten Rädern im 15-Speichen-W-Design. Wir finden diese Variante, die vor allem auf die asiatischen Märkte zielt, durchaus reizvoll, doch sie bringt zwei Einschränkungen mit sich: Der grollende Sportauspuff ist hier nicht zu bekommen, und wegen des Verzichts auf Aerodynamik-Elemente ist grundsätzlich bei 250 km/h Schluss.
Luxus im Überfluss
Entspannter rasen: In Reihe zwei bietet der Über-7er jeden Luxus. Und vorne amüsiert sich der Chauffeur.
Bild: BMW Group
Egal für welche Variante man sich entscheidet: Das Interieur zeichnet sich durch augesprochene Opulenz aus. Vorne wie hinten ist reichlich Platz auf bequemen Sitzen. Das Auto ist perfekt durchgestylt – bis hin zur beleuchteten "Nautilus-Spirale" in den Hochtönern der sensationellen Bowers&Wilkins-Stereoanlage, die nochmals 4450 Euro Aufpreis kostet. Gegenüber den Konkurrenzmodellen dieser Marken muss sich der Spitzen-7er keinesfalls verstecken: Mit seiner Kombination aus superstarkem V12, anspruchsvollen Komfort-Features und perfekt abgestimmtem Allrad-Fahrwerk ist er das modernste Auto seiner Klasse. Der Audi A8 W12 ist mit seinem Saugmotor deutlich in die Jahre gekommen, und den Zwölfzylindern aus Stuttgart fehlt der Allradantrieb.
BMW M760Li xDrive • Motor: Zwölfzylinder-Benziner • Hubraum: 6592 ccm • Leistung: 448 kW (610 PS) bei 5500 bis 6500 U/min • max. Drehmoment: 800 Nm bei 1550 bis 5000 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,7 s • Topspeed: 250 km/h (optional 305 km/h) • Verbrauch: 12,8 l/100 km • Preis: ab 166.900 Euro.
Von
Jens Meiners
Neue BMW (2023 bis 2025)
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AUTO BILD zeigt alle kommenden BMW-Modelle bis 2025! Los geht's mit dem BMW M2; Marktstart: April 2023; Preis: ab 72.800 Euro. Der neue M2 setzt auf alte Tugenden. Bedeutet: Sechs Zylinder und 460 PS unter der Haube, und auch eine Handschaltung ist im Angebot. Optisch präsentiert er sich kantig und bullig.
Bild: BMW Group
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BMW XM; Preis: ab 170.000 Euro; Marktstart: Frühjahr 2023. Das zweite eigenständige M-Modell nach dem M1 wird ein großes SUV mit riesiger Doppel-Niere. Als Antrieb dient ein elektrifizierter V8, der Plug-in-Hybrid bringt es auf eine Systemleistung von 653 PS und bis zu 800 Nm Drehmoment.
Bild: BMW Group
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BMW i7 M70; Marktstart: 2023. Als i7 (hier im Bild) wird das Münchner Flaggschiff zum E-Auto, das sich optisch nur durch blaue Akzente vom Verbrenner unterscheidet. Mit dem M70 wird dann die sportliche Top-Version an den Start gehen.
Bild: BMW Group
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BMW X5/X6 Facelift; Marktstart: 2023. Bereits seit 1999 ist der X5 auf den Straßen unterwegs, 2008 kam der X6 dazu. Jetzt bekommen sie ein Facelift mit schmaleren Scheinwerfern, neuer Niere und mehr Leistung (298 PS bis 530 PS).
Bild: BMW Group
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BMW X5 M/X6 M Competition Facelift; Marktstart: 2023; Preis: ab ca. 160.000 Euro. Wie auch seine zahmen Geschwister bekommen auch die brutalen M-Brüder des X5 und X6 ein Facelift – erstmals mit 48 Volt-Bordnetz und immer als stärkere Competition-Version mit 625 PS.
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BMW 5er G60; Marktstart: 2023. Beim nächsten 5er stehen alle Zeichen auf Elektrifizierung. AUTO BILD hat dem 5er in der Illustration das Doppelscheinwerfer-Gesicht verpasst, das auch der nächste 7er tragen wird.
Bild: Bernhard Reichel
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Motorseitig sind mild elektrifizierte Verbrenner, Plug-in-Hybride und ein vollelektrischer i5 zu erwarten. Der erfolgreiche 5er Touring sowie das Topmodell M5 (mit bis zu 1000 PS) bleiben im Programm.
Bild: B.Reichel
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BMW X2/iX2; Marktstart: 2023. Wie ein möglicher X2-Nachfolger motorisiert sein könnte, ist zurzeit noch reine Spekulation – allerdings wäre ein zweigleisiger Ansatz wie beim aktuellen X3 und iX3 denkbar.
Bild: Larson
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BMW XM Label Red; Marktstart: Herbst 2023. Mit dem Label Red bringt BMW ein noch stärkeres, streng limitiertes Sondermodell des XM auf den Markt – mit 748 PS Systemleistung ist es das stärkste M-Serienmodell.
Bild: BMW Group
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BMW i5; Marktstart: 2024. Mit dem neuen 5er dürfte es auch eine vollelektrische Variante der Oberklasse geben. Ähnlich wie bereits beim 7er, dürfte der auf den Namen i5 hören und auch als sportliches M-Modell an den Start gehen.
Bild: B. Reichel
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BMW i3; Marktstart 2025. BMW belebt die "neue Klasse" wieder – mit einer neuen Plattform, die ausschließlich auf Elektroantriebe setzt. 2025 dürfte die Neue Klasse dann mit dem künftigen i3 an den Start gehen.