Platz 2 mit 560 von 800 Punkten: BMW 330i xDrive. Ein erstklassiges Auto. Allerdings in manchen Disziplinen nicht so geschliffen wie der Mercedes. Dafür im Betrieb viel günstiger. Preis: ab 49.500 Euro (zum Angebot: Ersparnis bei carwow.de durchschnittlich 8008 Euro).
Salieri und Mozart? Tom und Jerry? Waldorf und Statler? Typen im ewigen Zank. Wie die beiden Mittelklasselimousinen von BMW und Mercedes. Könnte man C-Klasse und 3er passend dazu einordnen? Ähneln sie dann etwa den intrigant agierenden Komponisten? Eher nicht, beide Autos sind schließlich ähnlich populär, da braucht's keine Eifersüchteleien. Oder sind sie verspielt wie die Cartoon-Helden? Ach, nee, dafür steckt zu viel schlaue Technik drin. Und schon gar nicht sind die beiden so uralt wie die Muppet-Opas. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)
Beide Testkandidaten treten mit derselben Leistung an
Gleichstand: Beide Zweiliter-Vierzylinder haben 258 PS und 400 Nm, der Benz noch einen Overboost.
Ganz im Gegenteil. Der aktuelle BMW 3er (G20 von 2019) steht mitten in seiner Modellblüte, die Mercedes C-Klasse (als Baureihe W 206) ist nur wenige Wochen jung. Bleibt die Frage: Wer von den beiden Bestsellern hat's besser drauf? Das klärt der erste Vergleich mit harten AUTO BILD-Bandagen – sprich: nach Punkten. Im Ring: Der C 300 4Matic mit 258 PS starkem Vierzylinder sowie der 330i xDrive, der ebenfalls 258 PS aus einem 2.0-Vierer holt. Das reicht je für stolze 250 km/h Spitze und Spurts auf Tempo 100 in rund sechs Sekunden (jedenfalls laut Versprechen der Verkäufer). Beide per Turbo aufgeladenen Reihenmotoren stemmen zudem 400 Newtonmeter an die Kurbelwelle. Dennoch: Auf dem Papier hat der Mercedes einen Vorteil. Weil im C 300 4Matic noch 48 Volt elektrische Spannung des Mildhybridsystems die Hebelkraft verstärken. Genauer: 200 Newtonmeter soll der elektrische Pfad im Rahmen einer Overboost-Funktion zusteuern.
Den Extraschmalz kann die C-Klasse nicht wirklich nutzen
Mehr Dampf: Kurzzeitig stehen dem Benz 200 Nm extra zur Verfügung – ohne Wirkung auf den Durchzug.
Das fühlt sich beim Gasgeben aus ganz gemächlichem Trab (sprich: fünfter Gang, Tempo 50, bummelig 1500 Touren) heraus gar nicht so viel mächtiger an. Nach zäher Durststrecke im Drehzahlkeller folgt kurz darauf eine ordentliche Kelle Nachschlag aus der Abteilung Aufladung. Nicht dass wir uns falsch verstehen – beide Limos können auch richtig spritzig, schnell und ohne diesen kleinen Hänger im unteren Drehzahlbereich. Dafür sorgen auch die perfekten Getriebeautomaten. Seichte Übergänge, schnelle Reaktionen, lernfähige Logik – so deren Kurzcharakterisierungen. Die Achtstufenautomatik des BMW 3er zupft die Fahrstufen im Sportprogramm sogar mit dem frechen Ruck einer Drehmomentüberhöhung hinein – klasse. Dagegen hat Mercedes das Start-Stopp-System perfektioniert. Leiser, sanfter und schneller startet kein Motor. Kompliment!
Gebrauchte C-Klassen mit Garantie
17.800 €
Mercedes-Benz C 220 / 200 CDI T AVANTGARDE PANO/LED/AHK/KAM/SI, Jahr 2014, Diesel
Diesel, 4,3 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 108 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Außerdem setzt sich die C-Klasse nach dem Motorstart beeindruckend unvermittelt in Bewegung. Unsere Messzahlen legen allerdings offen: Sprint und Durchzugsvermögen sind insgesamt das Metier des 330i, wenn auch mit nur minimalen Vorsprüngen. Dabei ist der 3er das viel leichtere Auto. Satte 100 Kilogramm trennen die beiden Limousinen. Bei der Kurvenjagd bestätigt sich das dann wieder.
Auch der BMW 3er bleibt dem ewigen Markenmantra treu
Freude am Fahren: Der BMW 3er vermittelt den deutlich lebendigeren Fahreindruck.
Im ersten Moment des Einlenkens fühlt sich der Dreier agiler an – die Lenkung beißt spitz zu, das darauffolgende eckige Abbiegemanöver sorgt für diesen typischen, lebendigeren Fahreindruck. Auf der Bremse geht es ähnlich konsequent zu. Dem ebenfalls sehr sauber verzögernden Mercedes nimmt der BMW aus Tempo 100 heraus bis zum Stand allerdings nur rund eine halbe Kofferraumlänge ab. DieC-Klassebeeindruckt dagegen durch ihre sauber definierte Führungin allen Tempolagen. Hier hilft die neue, 1249,50 Euro teure Hinterachslenkung. Eng zeichnet die C-Klasse mit ihrem gegenläufigen Radeinschlag kleine Radien beim Rangieren. Und enorm souverän legt sich der 300er unter Hilfe der dann gleichläufig mitlenkenden Hinterräder in Wechselkurven oder Ausweichgassen. Sensationell feinfühligund unspektakulär! Zumal das Auto herrlich komfortabel ausgelegt ist. Wo der 3er gelegentlich mit einem Zittern anfedert und spröder rollt, planiert der wiegende Mercedes den Untergrund mit einer Lage Watte zwischen Asphalt und Reifen. Ohne dabei auch nur einen Hauch schwammig oder träge zu wirken. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
BMW 3er mit Garantie
15.290 €
BMW 316 d 4tg Xenon+PDC+Bluetooth+Winterpak, Jahr 2014, Diesel
Diesel, 4,7 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 123 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Dazu sitzt der Fahrer auf den bequemeren Sesseln. Außerdem hat Mercedes die Lenkcharakteristik der C-Klasse hervorragend getroffen. Dank einer lässig-leichten Mittellage, dem genau richtigen Kraftbedarf, einer unter korrekter Spannung stehenden Rückstellung und viel Gefühl für den Lenkwinkel lässt sich das Auto gleichermaßen würdevoll beiläufig und feinfühlig zielgenau dirigieren. Weitere Details zum Test finden Sie in der Bildergalerie.
Der neuere und modernere Mercedes gewinnt hier gaaanz knapp gegen seinen ewigen Widersacher BMW. Die C-Klasse ist das feinere, rundere Auto, mit einer wunderbaren Lenkung und sehr hohem Komfort. Typisch Benz sind aber eben auch die hohen Kosten – und so kommt der austrainierte und ebenfalls sehr souveräne Dreier noch dicht heran.
Treffen BMW 3er und Mercedes C-Klasse aufeinander, wird es traditionell eng. Liegt diesmal der ganz neue Mercedes vorne? Das klärt der erste Test von AUTO BILD.
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Der aktuelle BMW 3er (G20 von 2019) steht mitten in seiner Modellblüte, er tritt hier als 330i xDrive mit 258 PS aus einem zwei Liter großen Vierzylinder an.
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Die Mercedes C-Klasse (als Baureihe W 206) ist nur wenige Wochen jung. Als C 300 4Matic hat sie einen ebenfalls 258 PS starken Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum unter der Haube. Das reicht hier wie dort für stolze 250 km/h Spitze und Spurts auf Tempo 100 in rund sechs Sekunden.
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Beide per Turbo aufgeladenen Reihenmotoren stemmen zudem 400 Newtonmeter an die Kurbelwelle. Dennoch: Auf dem Papier ...
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... hat der Mercedes einen Vorteil. Weil im C 300 4Matic noch 48 Volt elektrische Spannung des Mildhybridsystems die Hebelkraft verstärken. Genauer: 200 Newtonmeter soll der elektrische Pfad im Rahmen einer Overboost-Funktion zusteuern.
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Das fühlt sich beim Gasgeben aus ganz gemächlichem Trab (sprich: fünfter Gang, Tempo 50, bummelig 1500 Touren) heraus gar nicht so viel mächtiger an. Nach zäher Durststrecke im Drehzahlkeller folgt kurz darauf eine ordentliche Kelle Nachschlag aus der Abteilung Aufladung.
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Nicht dass wir uns falsch verstehen – beide Limos können auch richtig spritzig, schnell und ohne diesen kleinen Hänger im unteren Drehzahlbereich. Dafür sorgen auch die perfekten Getriebeautomaten. Seichte Übergänge, schnelle Reaktionen, lernfähige Logik – so deren Kurzcharakterisierungen.
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Die Achtstufenautomatik des BMW zupft die Fahrstufen im Sportprogramm sogar mit dem frechen Ruck einer Drehmomentüberhöhung hinein – klasse.
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Dagegen hat Mercedes das Start-Stopp-System perfektioniert. Leiser, sanfter und schneller startet kein Motor. Kompliment!
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Außerdem setzt sich die C-Klasse nach dem Motorstart beeindruckend unvermittelt in Bewegung. Unsere Messzahlen legen allerdings offen: Sprint und Durchzugsvermögen ...
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... sind insgesamt das Metier des 330i, wenn auch mit nur minimalen Vorsprüngen. Dabei ist der BMW das viel leichtere Auto. Satte 100 Kilogramm trennen die beiden Limousinen. Bei der Kurvenjagd bestätigt sich das dann wieder.
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Im ersten Moment des Einlenkens fühlt sich der Dreier agiler an – die Lenkung beißt spitz zu, das darauffolgende eckige Abbiegemanöver sorgt für diesen typischen, lebendigeren Fahreindruck.
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Auf der Bremse geht es ähnlich konsequent zu. Dem ebenfalls sehr sauber verzögernden Mercedes nimmt der BMW aus Tempo 100 heraus bis zum Stand allerdings nur rund eine halbe Kofferraumlänge ab.
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Die C-Klasse beeindruckt dagegen durch ihre sauber definierte Führung in allen Tempolagen. Hier hilft die neue, 1249,50 Euro teure Hinterachslenkung. Eng zeichnet die C-Klasse mit ihrem gegenläufigen Radeinschlag kleine Radien beim Rangieren.
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Und enorm souverän legt sich der 300er unter Hilfe der dann gleichläufig mitlenkenden Hinterräder in Wechselkurven oder Ausweichgassen. Sensationell feinfühlig und unspektakulär!
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Zumal das Auto herrlich komfortabel ausgelegt ist. Der Mercedes planiert den Untergrund mit einer Lage Watte zwischen Asphalt und Reifen. Ohne dabei auch nur einen Hauch schwammig oder träge zu wirken.
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Gleichstand herrscht in Sachen Testverbrauch: Hier nippt der BMW mit 8,1 l/100 km nur 0,1 Liter Super mehr auf 100 Kilometer aus dem Tank als der Mercedes, ...
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... der sich an seinem Arbeitsplatz wie eine kleine S-Klasse gibt – mit überdimensionalem Hauptbildschirm.
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BMW wie immer: dicker Lenkradkranz, feister Automatik-Wählhebel. Und eine Cockpiteinheit mit eigenwilligen, schlecht ablesbaren Sichel-Anzeigen und Multifunktionsdisplay dazwischen.
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Die elektrisch verstellbaren Sitze vorn kommen mit einer Extraportion Seitenhalt – etwas störend beim Ein-/Aussteigen.
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Die Vordersitze des Mercedes beeindrucken mit bestem Langstreckenkomfort und genügend Seitenhalt für Kurvenfahrten gleichermaßen. Lehne und Oberschenkelauflage sind elektrisch justierbar, die Längsverstellung mechanisch.
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In der zweiten Reihe der C-Klasse gibt es genügend Raum und eine komfortable Rückbank mit sehr bequemer Auflage.
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Auch im BMW-Fond steht auch Erwachsenen genügend Platz zur Verfügung. Die Kopfstützen sind allerdings sehr flach, und man sitzt wegen der äußeren Lehnenwangen in einer leicht eingedrehten Haltung.
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Und die Preise? Einen 330i xDrive gibt BMW nicht unter 49.500 Euro her, ...
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... Mercedes verlangt sogar mindestens 50.272 Euro für den C 300 4Matic. Dazu kommen bei beiden weitere üppige Posten.
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Beim Benz kostet das – erstklassige – Multimediasystem mit sehr verständiger Sprachsteuerung und optisch aufwendiger Augmented-Reality-Navigation satte 3195 Euro, das sehr empfehlenswerte Head-up-Display 1178 Euro.
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BMW berechnet sein Navi samt ähnlich schlauer Sprachsteuerung mit 2800 Euro und das Head-up-Display mit 1150 Euro. Das ganze Spektrum Fahrassistenz und Airbag-Versorgung bekommt bei BMW nur, wer noch mal 2500 Euro extra zahlt, beim Benz sind es fast 3000 Euro.
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Platz 2 mit 560 von 800 Punkten: BMW 330i. Ein erstklassiges Auto. Allerdings in manchen Disziplinen nicht so geschliffen wie der Mercedes. Dafür im Betrieb viel günstiger.
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Platz 1 mit 562 von 800 Punkten: Mercedes C 300. Die neue C-Klasse agiert herausragend, bietet beste Technik – wenn auch nicht aufpreisfrei. Dennoch: knapper Sieg.
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Das Fazit: Der neuere und modernere Mercedes gewinnt hier gaaanz knapp gegen seinen ewigen Widersacher BMW. Die C-Klasse ist das feinere, rundere Auto, mit einer wunderbaren Lenkung und sehr hohem Komfort. Typisch Benz sind aber eben auch die hohen Kosten – und so kommt der austrainierte und ebenfalls sehr souveräne Dreier noch dicht heran.