Wie fahren wir ins nächste Jahrzehnt? Und wie werden sich die Autos verändern? AUTO BILD hat im Zukunftslabor von Mercedes nachgefragt.
Bild: Daimler AG
Die Stadt der Zukunft wird zwei Ebenen haben: unten das Blech und oben der Mensch. Ausgedacht haben sich das nicht Umweltaktivisten. Die Idee stammt von einer Frau, die für einen Autokonzern die Zukunft erforscht: Prof. Dr. Marianne Reeb hat Wimmelbilder von Stuttgart, Seoul, Shanghai oder Los Angeles entwickelt, und überall sieht es ähnlich aus: weniger Blech, mehr Grün und Platz für den Menschen.
Dr. Reeb bereist für Mercedes die Welt auf der Suche nach neuen Trends der Mobilität. Sie sagt: "Kopenhagen ist uns als Fahrradstadt zehn Jahre voraus, da gibt es sogar Zweirad-Highways." Aber auch Seoul findet sie interessant: "Da haben sie eine achtspurige Straße begrünt, einen Fluss angelegt. Der Mensch holt sich so seinen Raum zurück."
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Ja, will Mercedes keine Autos mehr verkaufen? Doch, aber sie werden nicht mehr überall fahren dürfen, etwa in der (meist engen) Innenstadt, da wird dann nur noch ausgeliefert. Dr. Reeb: "Es wird im nächsten Jahrzehnt Drohnen geben, Roboter oder E-Lieferwagen, die Pakete zu den Bestellern bringen."
Die Frau, die für Mercedes-Benz dier Zukunft erforscht, heißt Prof. Dr. Marianne Reeb und ist 59 Jahre alt.
Bild: Daimler AG
Und die Autos? Sollen autonom einparken. Das geht so: Mensch steigt aus, Auto fährt ins Parkhaus. Mensch fordert Auto an, es fährt los, lässt seine Besitzer rein. Nicht überall in der Stadt, aber da, wo es eng ist. "Es wird in den großen Städten auch weiterhin private Autos geben, aber eben auch immer mehr Zonen ohne", sagt die Trendforscherin.
Bedarfsorientierter Nahverkehr auf dem Land
Und was ist mit dem Land? Für Dr. Reeb lohnt eine Sharing-Flotte da meist nicht. "Aber in Zukunft wird nicht mehr der leere Reisebus über die Dörfer fahren, wir werden bedarfsorientierten öffentlichen Nahverkehr erleben." Und vielleicht gehe das 2035 schon autonom, also ohne Fahrer. Schönes neues Landleben.
Belinda Günther (Mitte) und Eva Weckenmann zeigen AUTO BILD-Reporter Andreas May die Stoffe vorn morgen.
Bild: Daimler AG
Während das ZukunftsLabor von Frau Reeb am Übermorgen arbeitet, kümmern sich Belinda Günther und Eva Weckenmann um die Autowelt von morgen. Genauer: um neue Materialien.
Nachhaltige Einrichtung in der Elektrostudie Mercedes EQXX
Belinda Günther, studierte Modedesignerin und Leiterin Color & Trim bei Mercedes, hat gerade die Elektrostudie EQXX nachhaltig ausgestattet. Uns zeigt sie, wie: Die Stoffe sind durchweg aus recyceltem PET, also Plastikflaschen, alte Teppiche, T-Shirts. Was schon einmal produziert wurde, bleibt im Kreislauf, das soll Ressourcen schonen.
Belinda Günther (43) studierte Modedesign. Sie findet, dass Nachhaltigkeit eine schöne Optik nicht ausschließt.
Bild: Daimler AG
Die Sitzbezüge in Wildlederoptik bestehen aus Mikrofaserfleece, nicht aus Tierhaut. Die Fußmatten sehen aus wie Hochflorteppich, waren in ihrem Vorleben aber mal zu 100 Prozent Bambus. Und die gelochten Kunststoffteile für die Konsole aus dem 3D-Drucker waren Windeln oder Verpackung, also Hausmüll. Für Mercedes ist es "The Next Green Thing", Kabelkanäle sollen demnächst aus diesem Werkstoff bestehen.
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Aus Müll mach neu! Übrigens geht das auch mit alten Autoreifen. Eva Weckenmann zeigt einen Bügelgriff an einer Autotür: "Mit Pyrolyseöl aus Altreifen stellen unsere Partner demnächst Kunststoff für diesen Türgriff her", sagt die Ingenieurin. Gummi, Stahl und textile Fasern werden aus den Reifen herausgeholt, nahezu alles wird recycelt. Motto: Was auf Erdölbasis schon mal hergestellt wurde, kann weiterleben.
Eva Weckenmann ist 27. Sie hat Textiltechnologie studiert.
Bild: Daimler AG
Und dann wäre da noch das Leben ganz unten. Mercedes lässt Pilze züchten! Es geht um Myzel von Pilzen, also Wurzelgeflecht. Das lässt sich zu "Lederalternativen" verarbeiten, sieht so aus, ist aber keins. "Ein fantastisches Material", sagt Belinda Günther.
Diese Kunststoff-Teile stammen aus dem 3D-Drucker. Sie waren früher mal Hausmüll.
Bild: Daimler AG
Mercedes will die Natur für sich arbeiten lassen
Kollegin Weckenmann ergänzt: "Durch die Biotechnologie lassen wir die Natur für uns arbeiten." Wird das vegane Auto mit Pilz-"Leder" und Kaktusfaser als Sitz Füllstoff der neue Luxus? "Auf jeden Fall müssen wir Alternativen in Form neuer Materialien anbieten", sagt die Designerin, "der Bewusstseinswandel ist jedenfalls erkennbar." Vielleicht war früher doch nicht alles besser, als es über morgen sein wird.