Subaru SVX
Der Subaru von Giugiaro

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Italienisches Design und japanische Technik-Raffinessen: So was passt durchaus zusammen. Wie beim SVX, der vor allem eines ist: anders. Der Subaru SVX glänzt als exotische Alternative zu den üblichen Verdächtigen aus dem GT-Segment.
An ganz speziellen und einzigartigen Merkmalen mangelt es diesem Coupé wirklich nicht: elektronisch geregelter Allradantrieb, Sechszylinder-Boxer mit Vierventiltechnik, Gewächshaus-Verglasung und ein Preisschild, das Mut bezeugte. Das alles von einer japanischen Nischenmarke, die bis dahin nur bei Förstern, Landwirten und Jägern hatte punkten können. Jetzt also ein Gran Turismo: Doch wem der neue SVX gefallen sollte, war wohl nicht mal den Subaru-Managern richtig klar. Das Ergebnis fiel deshalb nicht völlig überraschend aus. Um die 25.000 SVX bauten die Japaner in sieben Jahren, auf die dreifache Menge hatten sie gehofft. Selbst in den Subaru-Hochburgen USA und Schweiz kam er nicht an – und nur ganze 854 Autos wurden in Deutschland verkauft. Trotzdem verdient der SVX Respekt: Mutig war Subarus Aufbruch in die Oberklasse, nicht erfolgreich, aber charakterstark.
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Plus/Minus Sie pfeifen aufs Image, lieben das Grenzgebiet zwischen Individualität und Schrulligkeit und fahren gern Langstrecken? Fein, dann sind Sie ein Subaru-SVX-Typ. Denn unbekannter und vor allem unterschätzter ist kein anderer GT der 90er-Jahre. Die schräge Formgebung mit der markanten Seitenansicht sichert den entscheidenden Abstand zur automobilen Masse, die Mechanik ist solide, der Komfort überzeugend, das Preis-Leistungs-Verhältnis nahezu konkurrenzlos. Nur schade, dass dem SVX der für einen Subaru eigentlich obligate Turbolader fehlt und die Vierstufenautomatik ohne Alternative ist. Dafür dürften die Preise nicht mehr fallen.
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Ersatzteile Getriebe und Radlager gelten als anfällig, oft sind die Bremsscheiben verzogen. Ansonsten zeigt sich der SVX markentypisch unauffällig. Aber mit jedem Tag, der ins Land geht, dürfte die Ersatzteilversorgung für den Subaru-Exoten problematischer werden. Aufgrund der extrem geringen Verbreitung hilft nur der Gang zum Subaru-Händler. Was an Ersatzteilen zu beschaffen ist, hängt wohl auch von dessen Bereitschaft zum Nachforschen ab.
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Marktlage Das Angebot an gebrauchten SVX ist in Relation zu den in Deutschland verkauften Stückzahlen erstaunlich üppig. Noch dominieren die gepflegten Exemplare mit überschaubarer Laufleistung und Besitzer-Anzahl, die sich aufgrund geringer Nachfrage die Reifen eckig stehen. Das alles macht Käufer glücklich: Wer eines der großen Japan-Coupés sucht, kann auswählen und selbstbewusst verhandeln. Ab rund 5000 Euro gibt es gesunde Coupés mit Laufleistungen deutlich unter 200.000 km und nachvollziehbarer Vergangenheit.
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Empfehlung Der Subaru SVX glänzt als exotische Alternative zu den üblichen Verdächtigen aus dem GT-Segment. Wer eher dem drehmomentstarken Komfort als der nervösen Höchstleistung zugeneigt ist, dem sei ein SVX empfohlen. Einen hoch entwickelten Sechszylinder in Boxerbauweise in Kombination mit Allrad-Technik gibt es sonst nur bei Porsche – dort aber um ein Vielfaches teurer. Der SVX verdient es, gemocht zu werden.
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