Reißen wir das Ruder noch mal rum? Oder rasen wir mit Vollgas in die Katastrophe? Bevor sich nächste Woche in Kopenhagen Politiker die Köpfe heiß reden, wie man das Treibhaus Erde wieder kühler kriegt, lädt AUTO BILD zum Klimagipfel ein. Ein technisch hochkarätiges Treffen auf niedrigstem CO2-Niveau, das garantiert Ergebnisse bringt. Denn wir belassen es nicht bei wachsweichen Resolutionen, sondern sagen klipp und klar, wer schonender für unsere Atmosphäre ist: der als Umweltengel gefeierte Benzin-Elektro-Mischling Toyota Prius oder Wolfsburgs neuer Spar-Star, der VW Golf BlueMotion – mit effizientem Diesel, windschlüpfiger Blechhaut, Bremsenergie-Recycling, Start-Stopp-Technik und langer Übersetzung.

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Beide sind die CO2-Minimalisten der Kompaktklasse. Der Prius protzt mit 92 Gramm, der Golf mit 99 Gramm pro Kilometer. Dass der Japaner beim Treibhausgas ein wenig besser dasteht, liegt am Superkraftstoff. Der ist nicht so energiereich wie Diesel und verbrennt daher CO2-ärmer. Doch stimmen die Verbrauchsversprechen im Alltag? Vier Liter sollen es beim Prius sein und 3,8 Liter beim Golf. Doch wie so oft gibt es Unterschiede zwischen Prüfstand und Wahrheit. In der Praxis hinterlassen beide Kandidaten einen größeren CO2-Fußabdruck. Die 100-Gramm-Hürde zu unterbieten erfordert hier wie dort einen Pedal-Limbo mit ultraleichtem Gasfuß.

Alle News und Tests zum VW Golf

Toyota Prius VW Golf VI 1.6 TDI BlueMotion
Bei 130 km/h schnurrt der Golf BlueMotion dank langer Übersetzung entspannt im hohen Gang.
Bild: Toni Bader
Schön, dass der Prius seinem Fahrer das Knausern leicht macht. Der japanische Motoren-Mischling erzieht selbst Bleifüße zu Gutmenschen. Schließlich ist es viel reizvoller, das Pedal nur zu streicheln und mit Elektro-Rückenwind zu "segeln", als sich dem Plärren des Benziners auszusetzen, der beim starken Gasgeben hör- und fühlbare Schwerstarbeit leistet. Ab 150 km/h mischt sich angestrengtes Dröhnen in die Roll- und Windgeräusche. Wer viel und lange Autobahn fährt, ist im Golf entspannter unterwegs. Der Stille lauschen kann dagegen, wer das japanische Zwitterwesen in der Stadt mit Watt und Volt dahinstromern lässt (geht im EV-Modus mit maximal 45 km/h einige 100 Meter). Faszinierend. Und gut für die Umwelt. Fußgänger, die auf brummende Motoren geeicht sind, zucken allerdings schon mal erschreckt zusammen, wenn sich hinter ihrem Rücken ein Hybrid-Toyota anschleicht.

Wie sich der VW Golf BlueMotion im Test schlägt und welches der beiden Spritspar-Autos am Ende die Nase vorn hat, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Vergleichstest gibt es als Download im Heftarchiv.