Platz 1 mit 566 von 800 Punkten: VW Tiguan Allspace 2.0 TDI 4Motion Ausstatung Elegance. Sehr ausgewogenes Fahrverhalten, einladendes Platzangebot. Mit allen Extras wird's ganz schön teuer. Preis: ab 50.225 Euro (zum Angebot: Ersparnis bei carwow.de bis zu 7012 Euro).
Platz 2 mit 533 von 800 Punkten: Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Ausstattung Platinum. Ein wirklich gelungener Siebensitzer, es hapert mal wieder nur im Detail. Auf jeden Fall eine Alternative zum Allspace. Preis: ab 56.790 Euro (zum Angebot: Ersparnis bei carwow.de bis zu 10.468 Euro).
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VW Tiguan Allspace (2021): Facelift - Vorstellung - SUV - Preis - Info

Frische-Kur für den VW Tiguan Allspace

Bild: Volkswagen AG
Was treibt diejenigen an, die ganz bewusst einen Sorento in Augenschein nehmen oder besonderes Interesse am langen Tiguan Allspace bekunden? Faktoren wie Prestige, Nachhaltigkeit oder Design fallen bei diesen zwei ausladenden SUVs wohl kaum ins Gewicht. Es geht in erster Linie um Platz, Platz und noch mehr Platz. Davon bieten beide mehr als ausreichend. Darüber hinaus verfügen beide jeweils über einen sechsten und siebten Sitzplatz. Beim Sorento ist die dritte Sitzreihe für 990 Euro immer verfügbar, bei VW müssen Sie den längeren Tiguan Allspace (+21,5 cm) ordern und zusätzliche 750 Euro einplanen. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)
Kia Sorento 2.2 CRDi AWD
Keine Katzenbank: Die dirtte Sitzreihe des Kia Sorento kommt mit eigener Klimaregelung und praktischen USB-Anschlüssen.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD

Kia bringt die hintersten Passagiere besser unter

Kia ist bei Platzangebot, Komfort und Einstieg nach ganz hinten deutlich großzügiger. Selbst in der letzten Reihe gibt es eine Klimaregelung und zwei USB-Anschlüsse. Im engeren VW bleibt nur der Blick aus dem Fenster oder auf die Hartplastikablagen. Ein- und Ausstieg gleichen hier der Bewältigung eines Hindernisparcours, im Kia entriegelt die Bank dagegen elektrisch. Dass in Südkorea mehr über das Siebensitz-Konzept nachgedacht wurde, zeigt auch ein Blick in den Kofferraum. Beide bieten bei umgeklappter dritter Sitzreihe einen ebenen Ladeboden. Beim Kia sind die Seitenfächer mit Klappen verschlossen, beim VW nicht. 
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Zudem stört beim Tiguan, dass der Kofferraumboden leicht höher liegt als der Stoßfänger (etwa vier Zentimeter). Mit der serienmäßig (ab Elegance) nach vorn klappenden Beifahrersitzlehne kommen beim Niedersachsen Gegenstände von bis zu 2,80 m Länge unter, beim Kia ist bereits bei 1,96 m Schluss. Auf Augenhöhe residieren die Mitreisenden in der zweiten Reihe. VW trumpft hier auf, wenn es ins Detail geht. Das Raumgefühl fällt dank größerer Scheiben – ein Vorteil auch bei der Übersichtlichkeit – und schmalerer C-Säule um einiges besser aus, die Bank überzeugt mit famoser Polsterung. Bei Kia sitzt es sich nicht schlechter, das seit Jahren wenig ansprechende Hartplastik an den vorderen Sitzen darf zum Facelift jedoch gern entfallen. Nettes Detail: zwei günstig positionierte USB-Anschlüsse an den Sitzen. Fahrer und Beifahrer kommen beim Komfort ebenfalls nicht zu kurz. 
Hinweis
VW Tiguan im AUTO BILD-Gebrauchtwagenmarkt
VW bietet auch hier das insgesamt gefälligere Gestühl, die Polsterung ist auch nach stundenlanger Fahrt noch bequem. Kia setzt mehr auf Umfang als auf Feinschliff. Unser Testexemplar bietet nicht nur feines Nappa-Leder, sondern auch Sitzheizung und -lüftung sowie eine elektrische Verstellung inklusive Memory für beide Sitze. Kritik? Muss sein. Uns fehlt eine verstellbare Oberschenkelauflage an beiden Vordersitzen, wie so häufig bei den Südkoreanern. Leder nebst weiterer Annehmlichkeiten hat auch VW im Programm, verlangt dafür aber happige 2965 Euro extra. In beiden Autos ist reichlich Plastik verbaut, an der Verarbeitungs- und Materialqualität gibt's aber nichts zu meckern.
VW Tiguan Allspace 2.0 TDI 4Motion
Hier wird getoucht: Auch im Tiguan wird VWs neue Vorliebe für die Bedienung per Berührung spürbar. Das gefällt nicht jedem.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD

Das Bedienkonzept des Tiguan ist unpraktisch

Anders bei der Bedienung: VW hegt seit geraumer Zeit eine Vorliebe für das Touchen. Die Insassen tippen und wischen jetzt nicht nur beim Infotainment, sondern auch, um die Temperatur zu regeln. Unpraktisch! Bei Kia gibt es da noch echte Knöpfe. Dafür ist die Bedienung des Spurhalteassistenten in den Untiefen des Touchdisplays versteckt. Das wiederum macht VW besser – mit zwei Tasten an Blinkerhebel und Lenkrad. Bei der Sprachsteuerung müssen beide Konzerne noch etwas nachbessern. Der Sorento bittet uns teilweise, langsamer zu sprechen, das Navi im Tiguan verlangt eine exakte Stadt-Straße-Hausnummer-Ansage, einfach reinsprechen funktioniert nicht. In Summe halten sich die zwei die Waage.
Hinweis
Kia Sorento im AUTO BILD-Gebrauchtwagenmarkt
Kommen wir zu Motor, Getriebe und Fahrwerk. Hier ist der Tiguan im Vorteil. Beide Testwagen fahren mit schicker 20-Zoll-Bereifung vor, der Sorento bietet diese Kombi immer in Verbindung mit der Top-Linie Premium. Beim VW kostet der Radsatz Kapstadt 600 Euro (bei Linie Elegance), Sie müssen jedoch zusätzlich entweder das Sportpaket für 520 Euro, das Adaptivfahrwerk für 1045 Euro oder das Top-Paket für 1985 Euro hinzubuchen. Unter Tipp: Gönnen Sie sich das Adaptivfahrwerk. Ja, die 20-Zöller sind spürbar, aber selbst damit federt der VW noch sehr zuverlässig und komfortabel.
Kia Sorento 2.2 CRDi AWD     VW Tiguan Allspace 2.0 TDI 4Motion
Kia vertraut dem Sorento sieben Jahre. Die Garantie für den Tiguan hält zwei Jahre, kann gegen Aufpreis auf fünf Jahre verlängert werden.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD

Die extralange Garantie gibt es nur bei Kia umsonst

Der Kia auf der anderen Seite rollt spröder ab, federt nicht ganz so zuverlässig, die hochbauende Karosserie vermittelt eine Spur weniger Vertrauen bei flotter Fahrt. Wir empfehlen Ihnen in beiden Fällen mindestens eine Radgröße weniger für mehr Komfort. Bleibt noch die Frage der Kosten. Wer hier vorneweg fährt, steht wohl außer Frage. Bei Kia ist vieles schon serienmäßig an Bord. Anders sieht es bei VW aus. Die Wolfsburger bieten viele Extras nur gegen Aufpreis an. Im bewerteten Testtrimm kostet der Sorento zwar exakt 2275 Euro mehr, der Tiguan würde sich aber allein durch das erwähnte Lederpaket vor den Koreaner setzen. Vorteil VW: Bei den Kosten für Versicherung und Steuer schneidet er spürbar besser ab. Das Thema Garantie sprechen wir auch gern noch mal an: Bei Kia sind es sieben Jahre, bei VW nur zwei. Es sei denn, man zahlt Aufpreis. Erst für 1400 Euro extra gewährt Volkswagen fünf Jahre Sorgenfreiheit. Das führt bei uns zu Sorgenfalten. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)

Bildergalerie

Kia Sorento 2.2 CRDi AWD     VW Tiguan Allspace 2.0 TDI 4Motion
Kia Sorento 2.2 CRDi AWD
VW Tiguan Allspace 2.0 TDI 4Motion
Kamera
Zwei große SUVs im Test

Fazit

von

Christoph Richter
Volkswagen sichert sich den Sieg über die Punkte, Sympathiesieger ist jedoch der Kia. Die kleine Großfamilie kann sich sieben Jahre lang sorglos auf ihren Shuttle verlassen – das beruhigt ungemein.

Von

Berend Sanders
Christoph Richter