Schon mit einer Zusatzschulung dürfen Autofahrer 125er-Motorräder und -Roller fahren. Seit der Einführung dieser Regel ist das Interesse an den kleinen Einstiegszweirädern gewachsen. Denn nicht nur die Anschaffung einer 125er ist günstig (hier wichtige Kauftipps), auch die Unterhaltskosten fallen geringer aus als bei einer schweren Maschine. Die Kosten für Versicherung, Steuer und Kraftstoff eines Leichtkraftrads im Überblick, und dazu: Tipps zur richtigen Motorradkleidung und zum Führerschein!

Honda Supercub 125
Für 125er-Roller wie die Honda Super Cub gelten die gleichen Anforderungen wie für alle 125er.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

So günstig kann man eine 125er versichern

Für 125er-Maschinen sind wie bei anderen Kraftfahrzeugen eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben, Teilkasko und Vollkasko können dazugebucht werden. Wie immer gilt: Je günstiger die Versicherung, desto weniger Schäden sind abgedeckt. Eine Teilkaskoversicherung kann interessant sein, wenn die 125er regelmäßig an der Straße steht oder mit Zubehör ausgestattet werden soll. Viele Anbieter kommen im Rahmen der Teilkasko für Diebstahl oder verloren gegangenes Zubehör auf. Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich, wenn das Bike beim Kauf fabrikneu war oder wirklich jeden Tag unterwegs ist.

Wie finde ich die richtige Versicherung?

Die meisten Versicherer bieten auch Tarife für 125er-Motorräder oder -Roller an: Entweder als eigenen Tarif für Leichtkrafträder , andere Versicherer haben einfach einen Leichtkraftrad-Tarif in ihre Motorradversicherung integriert. Hilfreich ist der Tarifvergleich verschiedener Anbieter vor dem Abschluss eines Vertrags. Was die Versicherung kostet, hängt wie beim Auto, stark von den persönlichen Umständen wie dem Wohnort oder dem Parkplatz des Zweirads ab. Generell gilt, dass man mit Kosten zwischen 50 und 70 Euro pro Jahr rechnen sollte. Die Deckungssumme liegt am besten bei 100 Millionen Euro, ein Selbstbehalt von 300 Euro für die Vollkasko- und 150 Euro für die Teilkaskoversicherung werden empfohlen.
Hyosung GV 125 S
Keine Abstriche nötig: Sogar Chopper fahren ist mit 125 Kubikzentimetern Hubraum möglich.
Bild: Hyosung Motors

Kaum Steuern für ein 125er-Motorrad

Motorräder und Roller mit bis zu 125 Kubikzentimetern Hubraum und einer Leistung bis elf kW/15 PS sind – ebenso wie 50er – laut Paragraf drei des Kraftfahrzeugsteuergesetzes zulassungsfrei. Das bedeutet, dass für sie keinerlei Steuern bezahlt werden müssen. Von dieser Regel gibt es eine Ausnahme: Wenn die 125er mehr als 15 PS hat, kostet sie 9,20 Euro Steuern pro Jahr. Ein kleiner finanzieller Posten kommt trotzdem auf jeden 125er-Eigner zu. Es gilt die Kennzeichenpflicht! Das soll heißen, dass die 125er wie ein Motorrad mit mehr Hubraum und Leistung oder wie ein Auto bei der Zulassungsbehörde angemeldet werden muss und ein Nummernschild braucht. Bei diesem Termin verlangt die Behörde zudem einen Nachweis der Versicherung.

Günstiger Verbrauch, geringe Wartungskosten

Die überwiegende Mehrheit an 125ern hat Einzylindermotoren und bringt nicht allzu viel an Gewicht auf die Waage. Daher hält sich der Kraftstoffverbrauch grundsätzlich in Grenzen. Weil der Durst jedes Verbrenners stark vom Streckenprofil und vom Verhalten des Fahrers abhängt und der Markt ganz verschiedene 125er zu bieten hat, lässt sich der Verbrauch in Litern an dieser Stelle nur schwer angeben. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Faustformel Herstellerangabe plus Pi mal Daumen ein Liter nicht allzu weit von der Praxis entfernt ist. Wenn der Hersteller 2,3 Liter angibt, braucht die Maschine also vermutlich drei bis 3,5 Liter auf hundert Kilometer. Bei zehn Litern Tankinhalt errechnet sich daraus die sehr ordentliche Reichweite von rund 300 Kilometern.
Auch die Werkstattkosten bleiben überschaubar. Mit allgemeingültigen Zahlen ist es hier ähnlich schwer wie beim Verbrauch, weil unterschiedlich komplexe Arbeiten verschieden berechnet werden und es deutliche regionale Unterschiede gibt. Beim Lesen von Foreneinträgen stellt sich aber heraus: Die Servicekosten beginnen bei 70 Euro (abhängig vom Umfang der durchgeführten Arbeiten) und klettern eher selten über 250 Euro.