Brennstoffzellen-Technik
Reif, aber noch zu teuer

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Sie gilt als ein vielversprechender Antrieb der Zukunft: die Brennstoffzellen-Technik. Viele Autohersteller schließen sich zusammen, um bei der Entwicklung Kosten zu sparen. Wir erklären, wie das Prinzip funktioniert.
Bild: Aleksander Perkovic
Daimler verschiebt den Serienstart der B-Klasse mit Brennstoffzelle von 2014 auf 2017. Bis dahin soll in einer Kooperation mit Nissan und Ford ein bezahlbares Brennstoffzellenauto auf die Räder gestellt werden. Zurzeit wäre ein solcher Wagen wegen seines extrem hohen Preises nicht wettbewerbsfähig. Über höhere Stückzahlen sollen die Herstellungskosten sinken.
So funktioniert die Brennstoffzelle
Wie funktioniert die Brennstoffzelle?
Wasserstoff- (H2; kommt aus den Tanks unter der Rückbank) und Sauerstoffmoleküle (02; Zufuhr aus der Luft) ziehen einander wie Magneten an, wollen sich permanent zu Wasser (H20) verbinden. Die Membran in der Brennstoffzelle lässt nur die positiv geladenen Wasserstoff-Bestandteile (H+) durch. Wegen dieser Blockade müssen negativ geladene Teilchen (e–) außenrum fließen. Durch diese Bewegung entsteht Gleichstrom für den Elektromotor.
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Die Technik beherrschen die Hersteller bereits: In zwei Minuten lässt sich ein Brennstoffzellenfahrzeug volltanken, die Wasserstofffüllung reicht für 400 Kilometer. Dabei entstehen weder Abgase noch Motorenlärm. Der Strom für den Elektromotor kommt nicht aus einer Batterie, sondern wird im Auto in der Brennstoffzelle produziert. Dieses Minikraftwerk lässt Wasserstoff und Sauerstoff kontrolliert zu Wasser reagieren, wobei elektrische Energie zum Fahren frei wird. Der eigentliche Treibstoff (oder präziser: Energieträger) ist der Wasserstoff, der zurzeit an etwa 20 Tankstellen in Deutschland in die Druckgastanks des Autos gepresst wird.
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Bild: Werk
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Bild: Privat
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