Genf 2012: VW-Konzernabend
Die "Nette-Welt-AG"

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Volkswagen möchte sich zum traditionellen Konzernabend in Genf mit weißer Weste präsentieren: Nachhaltigkeit ist das Stichwort des Abends. Statt Taten folgen aber vor allem teure und starke PS-Ungetüme.
Helle warme Farbtöne, Loungemusik, weiße klare Flächen mit violetten Lichtspielen. Wir sind nicht im Flagshipstore von Apple, sondern auf dem VW-Konzernabend in der "Halle Espace Sécheron" in Genf. An der Wand vibrieren und rollen die Logos der VW-Töchter wie Apps auf einem iPad: Skoda, Seat, Lamborghini und Co. Die Wolfsburger zeigen sich familiär, tolerant, verantwortungsbewusst und modern. Die perfekte "Nette-Welt-AG". Auffällig: Kaum ein VW-Verantwortlicher kommt ohne das Wort Nachhaltigkeit aus. Dahinter steckt eine neue Öko-Strategie, nach der VW bis 2018 der weltweit beste Hersteller im Bereich ökologischer Antriebe sein will. Eine Ansage, auf die jetzt nur noch Taten folgen müssen. Vielleicht schon mit den Weltpremieren, die nach den großen Worten den weiß lackierten Laufsteg entlangbrausen?
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Video: Genf 2012 VW-Abend
A3, Lambo, Bentley
Bild: AUTO BILD
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Offen und teuer geht es weiter im Programm. Der Porsche Boxster zeigt, dass er sein Hausfrauen-Image abgelegt hat. Breit und kantig orientiert er sich noch mehr am 911er. Zehn PS mehr Leistung, aber 15 Prozent weniger Verbrauch. Dazu kommt ein Gewichtsverlust von 35 Kilo, der sich auch auf der Nordschleife bemerkbar macht. 7:58 Minuten verspricht Porsche-Chef Matthias Müller für die Referenz-Runde über die Eifel-Achterbahn. Der Vorgänger brauchte noch zwölf Sekunden mehr. Es folgt der Skoda Citigo als Fünftürer. Skoda-Chef Winfried Vahland greift tief in die Verkäufer-Trickkiste, als er einleitend nur die Damen begrüßt – Kerle werden den kleinen Skoda nicht wirklich kaufen.
Giugiaro ist zwar keine Marke des VW-Konzerns, trotzdem darf der Giugiaro Brivido beim Konzernabend vorfahren, weil unterm Blech VW-Technik steckt. Der flache Flügeltürer ist bezaubernd anzusehen, muss aber noch ohne Preisschild auskommen. Nur eine Studie, versteht sich. Bodenständiger wird's mit dem VW Cross Coupé. Optisch der sportlichere Tiguan, technisch ein früher Ableger des Modularen Querbaukastens (MQB). Anders als bei der Weltpremiere in Tokio nagelt diesmal ein TDI im Duett mit einem Elektroantrieb unter der Haube. 1,8 Liter soll er im Schnitt auf 100 Kilometern verbrauchen. Das würden wir gerne mal testen!
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